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s-aureti XiilnTüsnno-eii zu Aíyeelien aus.’) Von diesen My (relien werden schon
nacli wenig'cn 'rag-en aus vereinigten fadeii die lihizüinorpjienstränge iti Object-
triigerkulturen angelegt, weUüe .sicli durcli Spitzenwaclistum verlängern und in
grossen Alassen von Nährlösungen oder festen Substraten zu den verzweigten
Strano-systenien (1er Rhizomorphen heranwachsen.®) Ich komite das Eindringen
dieser Rhizomorjilieiistränge in Kiefernwurzeln feststellen und zeigen, dass diese
Stränge zwischen Holz und Rinde der Kiefern die R h iz om o r p h a s u b c o r t i-
c u li s darstellen, von welcher wiederum die runden, durch die Erde verlaufenden
Stränge der Rh. su h te r im n e a ausgehen, die wieder in die Kiefernwurzelu eiiidrlngen
mul die bekumiten Schädigungen der Nährptiaiize hervorhriiigen.®) Die
Auskeimung der Rhizomorphen zu den Fruchtkorperu des Agaricus ist von
Ilartiir’) beobachtet uud auch schon angegeben worden, dass die Friichtkörper-
bildung hl einem Turnus von einer kurzen Reihe vou Jahren besonders reiclilicli
in der Natur auftritt.
A ls t y p is c h e F a r a s i t e n auf deu grossen Fruchtköi-peru der Agariciiieen-
gattuiig Rmssula auftreteiul, sind nun noch besonders die Formen von N y c t a l i s
anzutlihren. Sie zeigen als neue und auffällige ßlldiiugeu die massenhafte Anlage
von (.dilamydosporen, bald in der oberen Hälfte des Hutes bei
N. a s t e r o p h o r a , bald in den sämtlichen Flächen des Hymeniums, bei
N. p a r a s it ic a . üiese gelben Sporenlager auf dem Hute von N. asterophora
rufen äusserlich die Erschehiuiig eines Bovistpilzes hervor, au der unteren Seite
zeigen sich aber dentlich die noch Sporen werfenden Hymenien des HuRjilzes.
ri Die ^'ergeblichen A’'ersuche mit der Sporenkeimnng des Agaricus melleus in Nälir-
lösungen sind darauf znrnckznführen, dass keine sauren Nährlösungen znr Verwendung
kamen. In nenfralen Aledien habe anch ich die Keimnng der Sporen nicht erreichen können.
Sie trat aber sofort nnd allgemein ein, sobald genugsam saures Pflaumendecoct für die Knltnr
vcrwimdet wurde. Es liegt hier ein besonders bemerkenswerter nnd leicht demonstrierbarer
Fall vor. wie die Keimnng der Sporen von der Beschaffenheit der Nährlösung, hier also
von dem Sitnrogehalte derselben beeinflusst wird. Ebenso interessant ist hieran anschliessend
das phänomenale Resultat der Knltnr, dass schon nach wenigen Tagen die Anlage der
Rhizomorphen auf dem Objectti-äg'er direkt beobachtet werden kann.
ri Die Riesenknlturen in grossen Alassen von Nährlösungen in Krystallisierschalen
habe ich in meinen Abhandlungen über die Knltnr des Agaricus mellens nnd die Rhizo-
mnrphenbildnng im .Jahre 1877 ausführlich beschrieben im III. Teile d. AV.
ri Alan vergl. hierzu die Abbildungen ant den Tafeln X nnd XI im III. Teile d. A\ .
R. Ilartig, Wichtige Krankheiten der AValdbäume. 1874.
Die Fruchtkörper von N. jiarasitica erscheinen knorpelig und braun von den
Chlamydosporen, welche hier das ganze Hyphengeflecht des Hiite.s nia.sseidiaft
durchsetzen und mir in einzelnen Fällen die Au.sbildiiiig des .sporentragendeii
Hymeniums auffinden lassen.’) Ich konnte durch Kultur der l'asidiensporen
leicht die bestehende Controverse zwischen Tulasne und de Bary dahin entscheiden,
dass man es in den Chlamydosporen nicht mit einem parasitischen Eindringlinge,
sondern mit Bildungen der Nyctalis selbst zu tun hat. An den
Alycelien aus den Basidiensporen traten neben reichlicher Bildung von Oidien
die Chlamydosporen sehr früh einzeln oder in langen Reihen in den Alycelfäden
auf. AATr haben hier also bei den Formen der Agaricineen die C h lam y d o sp
o r e n in zw e i F o rm e n , e in m a l iu O id i e n u n d d a n n in e i g e n t li
c h e n C h lam y d o s p o r e n . Bei N. asterophora kamen nachträglich auf den
Alycelien auch Fruchtkörperanlagen zur Erscheinung, welche aber durch zu reichliche
Ausbildung von Chlamydosporen nicht zur Anlage von basidientragenden
Hymenien fovtschritten. Es ist einer kurzen Notiz wert, das.s die eigentlichen
Chlamydosporen in Nährlösungen nicht wieder zum Keimen zu bringen waren,
dass sie aber s o f o r t a u s k e im t e n , wenn sie in das H u t f l e i s c h v o n
R u s s n la -F r u c l itk ü r p e r n übertragen wurden®), welche die Nyctalis als Wirte
bewohnt. Kaum an einer anderen SteUe habe ich den E in f lu s s d e s N ä h r -
s i ib s t r a t e s a u f d ie A u s k e im u n g d e r S jio r e ii so unmittelbar und in so
auffälliger AA’eise konstatieren können, wie hier bei den Sporen von Nyctalis.
Die Kultur der ¡nirasitisch lebenden Nyctalis-Formeii gelang bei N. asterophora
schon in reiner Bierwürze. Bei N. parasitica blieben aber die Kulturen nur
kümmerlich, bis ein Auszug von Russula-Fruchtkörpern, die frisch und schnell
getrocknet und daun mit kaltem AVasser ausgezogen wurden, mit der Bierwürze
zugleich zur Verwendung kam. ln dieser Alischimg erreichten die Kulturen die
grösste Üppigkeit, die auch bis zur Anlage von Fruchtkörpern fortschritt.®)
ri Die diesbezüglichen Abbildungen über N. asterophora und N. parasitica mit dem
zugehörigen Texte sind iu dem VIII. Teile d. AV., Tafel V und VI, einzusehen.
*) Erfolgreiche A'^ersuche mit Übertragung der Chlamydosporen von Nyctalis aut
Russula-Früchtkörper sind schon von KrombhoJz mitgeteilt -worden. Bssbare Schwämme,
Heft 1, pag. 5.
'ri Die näheren Einzelheiten finden sich in meiner citierten Abhandlung im
VIII. Teile d. AV.
B r a fo ltl, Botan. Untersuclinngon. XIV.