mit einer gefäfsreiclien, schleimabsondernden Haut bedeckt,
auf welcher sich die Riechnerven und Zweige
vom Oberkinnladenast der Nerven des fünften Paars
verbreiten. Der Riechbeine giebt es durchgängig wenigstens
zwei in jeder der beiden Nasenhöhlen: ein
oberes, welches ein Fortsatz des Siebbeins ist, und
ein unteres, das mit dem Nasentheil der obern Kinnlade
zusammenhängt. Auf dem obern Bein und dem
obern gröfsern Theil der Nasenscheidewand breiten
sich immer die Riechnerven in Gestalt einer, aus längslaufenden
Fasern bestehenden Haut aus. Zu dem untern
Riechbein und dem untern, kleinern Theil dieser
Scheidewand gehen die Riechzweige des fünften Hirnnerven.
In der Ausbildung der Riechbeine findet eine
Stufenfolge von den Amphibien bis zu den Säug-
thieren statt. Bei den Salamandern, Fröschen, Schildkröten
und Schlangen sind sie nur erst einfache Wulste.
Zusammengesetzter werden sie bei den Eidechsen,
besonders den Crocodilen, und bei den Vögeln. Diese
haben drei Riechbeine: Ein oberes, mittleres und
unteres. Das mittlere ist gewunden und liegt so zwischen
dem obern und untern, dafs die eingeathmete
Luft sich zwischen ihnen und den Wänden der Nasenhöhleverbreiten
kann. Weit verwickelter ist die Structur
jener Knochen bei allen Säugthieren, deren Riechnerven
aus Riechfortsätzen (Corpora mammillaria) des
Gehirns entspringen. Diese haben immer mehrere,
meist sehr zahlreiche, walzen- oder kegelförmige
obere Riechbeine, und ein unteres, das entweder bei
den Wiederkäuern, Pachyderinaten und Einhufern eine
lange, zu einem Cylinder oder Kegel zusammengerollte
Platte, oder bei den Raub- und Nagethieren eine sich
baumförmig verzweigende Lamelle ist. Von den obern
Riechbeinen ist gewöhnlich das oberste weit länger
und breiter als die übrigen. Man hat dieses, nach der
Analogie der Riechbeine des Menschen, das obere
Muschelbein, und die übrigen, die dem Menschen
fehlen, Ethmoidalfortsätze genannt. Es ist aber dasselbe
von den letztem im Wesentlichen nicht verschieden.
Ich weifs nicht, ob bei allen Säugthieren das untere
Riechbein ausschliefslich für einen Zweig des fünften
Hirnnerven bestimmt ist. Beim Igel steht das untere
mit dem obern in einer solchen Verbindung, dafs ein
Uebergang der Nerven des ersten Paars zu dem untern
möglich ist. Beim Robben aber findet bestimmt keine
Verbindung beider mit einander statt. Es geht hier
nach meinen und R o s e n th a l’s Beobachtungen*) zu
dem untern Riechbein blos der Nasenzweig vom fünften
Faar, der neben dem Gaumennerven, unmittelbar aus
dem Oberkiefernerven entspringt, und gröfser als der
Gaumennerve, fast eben so dick wie der Riechnerve ist.
Den vierfüfsigen Säugthieren stehen der Mensch und
die Affen in der Ausbildung der Riechbeine weit nach.
Es giebt deren bei jenem und diesen drei, wie bei den
Vögeln. Sie sind aber nur einfache, etwas niederwärts
gebogene, beim Menschen sehr kleine, bei den Affen
etwas gröfsere Platten. Die Wallfische weichen von
Verhandl. der Kaiscrl. Acad. der Naturforscher. B. 4. S. 681.