diesen hat er nach meinen Untersuchungen folgenden
Bau. *) Er ist bei den mehresten Arten etwas gekrümmt,
an der Spitze abgerundet, an der Basis mit dem Vorhof
verbunden. Auf seiner, der Trommelhöhle zugekehrten,
untern Seite liegen an der Basis, dicht übereinander,
beide Fenster. Seine Höhlung wird der Länge nach
durch zwrei dünne, gekrümmte, an ihren Enden mit
einander verbundene Knorpel in eine obere und untere
Kammer getheilt. In die obere Kammer öffnet sich das
runde, in die untere das eiförmige Fenster. Zwischen
beiden Knorpeln befindet sich ein länglichrunder Zwischenraum.
Mit denen Enden derselben, die der Spitze
des Kegels zugekehrt sind, ist ein häutiger, flaschenförmiger
Sack verbunden. Den zwischen ihnen enthaltenen
Raum bedeckt in der untern Kammer ein
gekrümmtes, der Wand dieser Kammer anliegendes,
häutiges Dach, und unter diesem giebt es eine zweite
Haut von gleicher Krümmung, die auf ihrer obern,
concaven Seite eine Menge zarter, paralleler Queer-
blätter hat. Der dem Hörkegel angehörige Ast des
Hörnerven dringt von dieser Seite in denselben ein,
und theilt sich gleich nach seinem Eintritt in eine
Menge divergirender Zweige für die gedachten Blätter
und in einen besondern Ast für den flaschenförmigen
Theil. Der letztere ist analog dem Steinsack der
niedern Thiere, enthält aber weder einen gröfsern
Stein, noch kleinere, kalkige Concremente, sondern
eine blofse Flüssigkeit.
f E‘ne ausführliche, durch Zeichnungen erläuterte Beschreibung
dieses Organs habe ich in der Zeitschr. f. Physiol. B. 1, S.188 geliefert.
Diese meine Beobachtungen hat Win dis chm ann
weiter zu verfolgen gesucht.*) Unter den Nachträgen,
die von ihm dazu geliefert sind, ist die Bemerkung
wichtig, dafs über der convexen Seite der Hörblätter
ein Netz von Blutgefäfsen liegt. Andere derselben
betreffen minder wichtige Puncte, z. B: dafs die Hörblätter
nicht alle ganz parallel mit einander verlaufen,
sondern zuweilen sich theilen. Noch andere gelten,
wenn sie richtig sind, doch bei weitem nicht von allen
Vögeln. Zu diesen gehören vorzüglich die beiden Angaben:
Die Hörblätter wären blos mit einem Pigment
bedeckte Aeste des Gefäfsnetzes, und die Zweige des
Hörnerven, wovon ich geglaubt habe, dafs sie sich
auf ihnen endigten, verbreiteten sich auf einer, unter
ihrer concaven Seite liegenden dünnen Haut. Meine
Beobachtungen machte ich an solchen Vögeln, die
ein scharfes Gehör haben, und wobei die innern Theile
des Hörkegels sehr ausgebildet sind: dem rauhbeinigen
Falken, dem Holzhäher, der Rohrdommel, dem Ca-
narienvogel und dem Kreutzschnabel. Beim Haushahn
und der Ente fand ich dagegen diese Theile sowenig
entwickelt, dafs ich die Hörblätter gar nicht unterscheiden
konnte. Grade nur an den letztem Vögeln
hat sie Win dis chm ann untersucht, und so ist er
auf Resultate gekommen, die von den meinigen ab-
weiclien, diese aber nicht umstofsen. Ich habe auf
Veranlassung seiner Beobachtungen die meinigen wieder
an den Hörwerkzeugen der Nachtigal geprüft und
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