nach verbunden ist, indem er dasselbe stark gegen den
Grund der Trommelhöhle zieht. Er hat aber dabei,
wegen der Kürze seiner Fasern und wegen des engen
Raums, worin er eingeschlossen ist, nur einen sehr
beschränkten Spielraum. Die runde Gestalt und die
Kürze der Fasern desselben ist übrigens nicht allen
vierfiifsigen Säugthieren eigen. Beim Maulwurf fand
ich ihn verhältnifsmäfsig noch gröfser als beim Fuchs,
aber lang und kegelförmig.
Die Wirkung des Steigbügelmuskels kann von
verschiedener Art seyn, wenn die Basis des Steigbügels
sich entweder auf dem vordem oder auf dem
hintern Rand des eiförmigen Fensters stützt. Bei der
Zusammenziehung dieses Muskels mufs sie im ersten
Fall in das eiförmige Fenster hineingedrückt, im zweiten
daraus hervorgezogen werden. Man hat die erste Wirkung
für die wirklich stattfindende, aber blos will-
kührlich angenommen. Es ist im Gegentheil wahrscheinlich,
dafs bei der Verkürzung des Steigbügelmuskels
der zweite Erfolg eintritt. Die Basis des
Steigbügels wird immer schon in das eiförmige Fenster
gedrückt, so oft sich der Spanner des Trommelfells
zusammenzieht. Diese Zusammenziehung hat eine solche
Drehung des Hammers gegen den Ambos und des
Ambos gegen die Spitze des Steigbügels zur Folge,
dafs die Basis des letztem gegen das eiförmige Fenster
gedrängt werden mufs. Es bedarf schwerlich je einer
Vermehrung, wohl aber zuweilen einer Verminderung
der Pressung, und so scheint der Steigbügelmuskel
vielmehr ein Antagonist des Spanners des Trommelfells
in Hinsicht auf das ovale Fenster zu seyn, als übereinstimmend
mit diesem zu wirken.
Der Einflufs, den dieser Spannungsapparat des
innern Ohrs der Säugthiere in seiner höchsten Vollendung
auf das Trommelfell und das Labyrinth haben
kann, ist offenbar noch weit feinerer Abstufungen fähig
als der, welcher bei dem einfachen Gehörknochen der
Vögel möglich ist. Daher besitzt der Mensch, bei dem
jener Apparat im Allgemeinen die höchste Vollkommenheit
hat, ein Ohr von vielseitigerer Empfänglichkeit
für hörbare Eindrücke als alle übrige Thiere, wenn
auch einzelne Töne von andern schärfer als von ihm
empfunden werden. Jene V orrichtung ist aber blos auf
Spannung des Trommelfells und der weichen Theile
des Labyrinths, nicht auf Leitung des Schalls berechnet.
Es bleibt ein unwiderleglicher Grund gegen die Voraussetzung
einer solchen Leitung, dafs nichts unpassender
dazu seyn kann als ein Weg, der nicht durch
ein Continuum, sondern durch eine Verbindung von
mehrern Knochen geht, die noch dazu durch zwischenliegende
weiche Theile unterbrochen ist. Nicht weniger
ungeeignet ist dazu auch der Zusammenhang des Stiels
des Hammers mit dem Trommelfell unter einem sehr
spitzen Winkel: denn ein schwingender fester Körper
theilt einem andern um so schwächer seine Schwingungen
mit, je mehr sich der Winkel, den beide mit
einander machen, von dem rechten entfernt.*) Ferner,
wäre nicht die Luft der Trommelhöhle der Leiter
3*1 Nach W h e a t s t o n e ’s Versuchen im Journal of the Royal
Institution, Nro. 5, p, 326.