aufgenommen wird und worin es sich entwickelt. In
wiefern und wodurch das Verweilen in diesen Zellen
Bedingung der Entwickelung des Fetus ist, darüber
giebt es noch keine Beobachtungen.
Die Meernadeln haben eine Bauchtasche wie die
Beutelthiere, worin aber nicht die'schon-entwickelten
Jungen, sondern die Eier aufgenommen werden. Bei
Syngnathus Acus zeigte sie sich mir als eine längliche,
von den äussern Bedeckungen gebildete, vor dem
After liegende, durch eine längslaufende Spalte sich
nach aussen öffnende Capsel$ deren Wände inwendig
ähnliche Vertiefungen für- die einzelnen Eier wie difc
Schoten der Hülsenpflanzen für die Saamenkörner
haben, und worin die Eier eben so wie in .diesen
reihenweise der Länge nach liegen.
Die Eier der Keller- und Wasserassel (Oniseus
Asellus et aquaticus L.) gelangen aus den Eierstöcken
in den Zwischenraum zwischen der äussern hornar'tigen
Bauchdecke und dem Peritonäumj wo sich zum Behuf
der Entwickelung des Fetus ein Saft ergielstij der bei
der Wasserassel ohne Vermittelung besonderer? Theile,
, bei der Kellerassel aber durch vier eigene-Organe
abgeschieden wird, die aus einer länglichen, platten
Basis, einem runden Mittelstück und einem schmalen,
kegelförmigen Obertheil bestehen und unter einer
dünnen Haut eine bräunliche, breiartige Materie* enthalten.
Die äussere Bauchdecke ist bei beiden Asseln
an jedem Bauchring in zwei Platten getheilt, die aüf
beiden Seiten des Körpers zwischen den Füfsen befestigt
sind, unter dem Leibe frei über einander liegen
und durch eigene Muskeln so gehoben werden können,
dafs sie sich von einander entfernen und den entwickelten
Jungen einen Ausweg gestatten.
Auf solche unmittelbare Weise ernähren keine der
geflügelten Insecten ihre Brut. Doch bereiten viele
Hymenopteren für diese eine Speise, die sie mit den
Eiern in dén Zellen, worin dieselben sich entwickeln,
verschliessen. Unter den Mollusken aber besitzen
wieder die Anodonten eigene Organe zur Bereitung
einer nährenden Mhterie für ihre Junge. Diese ge
langen aus dem Eiërstock durch zwei-$ unter oder
neben dem innern Rand der beiden innersten Kiemenblätter
liegende Oeffnungén in dert,‘ zwischen jedem
Paar der Blätter befindlichen Zwischenraum. Auf der
Oberfläche der Blätter bildet eine fibröse, schwammige
Substanz zickzackförmige, mit dem innern Rand des
Blatts parallele Streifen. Diese sind ës^! welche die
ernährende Materie absondern j die sich durch eine
Menge kleiner Oeffnüngen^ ; womit die - äussere Haut
der Kiemen auf ihrer, dem erwähnten Zwischenraum
zugekehrten Seite durchlöchert ist'^ in diesen Raum
ergiefst.
*) Eine durch, Abbildungen erläuterte Beschreibung dieser Theile
findet man in den Verm. Schriften von G. R. u. L. C. Tr eviranus.
B. 1. S. 60. Die Entwickelung der Eier in der Bäuchtasche ist von
Ratlike (Abhaudl. zur Bilduugs - und Entwickelungsgesch. des
Menschen und der Thiere. Th. 1. S. 1) bei der Wasserassel beobachtet
worden.