auch abgeändert durch den gelegentlichen. Er ist von
anderer Art in Krankheiten und besonders auch bei
der Entzündung als im gesunden Zustande. Da wir
aber jene AVechselwirkung nicht näher kennen, so ist
uns auch das Wesen der Entzündung nur oberflächlich
bekannt. Bei dem jetzigen Zustande unsers Wissens
läfst sich nicht mehr als dies darüber sagen, dafs die
Anhäufung der Blutkügelchen ein Gerinnen des Serums,
einen gehinderten Durchgang des Bluts durch die Ge-
fäfse des entzündeten Theils und entweder eine Verhärtung
des letztem, oder ein Absterben jener Gefäfse
und der umliegenden Substanzen zur Folge hat. Im
letztem Falle wird neben diesen eine dem Magensaft
analoge Flüssigkeit abgesondert, welche die abgestorbenen
Theile auflöst und Trennung der Continuität
hervorbringt. Die Auflösung bildet das Eiter, nach
dessen Ausfliessen, bei angemessenen äussern Einflüssen
und bei gesunder Beschaffenheit des übrigen Körpers,
wieder jene fortwährende Wechselwirkung zwischen
dem Blute und dem Serum zurückkehrt, welche die
Substanzen, die sie vorher in ihrer Integrität erhielt,
jetzt nach dem Verluste derselben reproducirt.
Bei der Entzündung von mechanischen Ursachen
ist die Farbe des Bluts erhöhet und der gleich, die
dasselbe in den Lungen bei der Einwirkung der atmosphärischen
Luft annimmt. Es ist ungewifs, ob
nicht auch eine Entzündung mit einem ganz entgegengesetzten
Zustande des Bluts, einem solchen, wobei
dasselbe mit Kohlensäure überladen ist, statt findet,
und ungewifs, ob nicht auch noch in sonstigen Abweichungen
der Beschaffenheit des Bluts vom gesunden
Zustande eine wesentliche Verschiedenheit der Entzündungen
begründet ist. Soviel lehrt die Erfahrung,
dafs diese sich verschieden in den verschiedenen Elementartheilen
der thierischen Organe verhalten und
durch gewisse Krankheiten, z. B. Scropheln und Si-
phylis, in ihren Erscheinungen abgeändert werden. Wer
der Meinung ist, die Entzündung werde nicht modi-
ficirt durch die Textur der Organe und durch die
Veränderungen, die sonstige Krankheiten in dieser
hervorgebracht haben, sondern befalle verschiedene
Elementartheile und äussere sich anders bei gewissen
Krankheiten als unter andern Umständen, weil durch
eine andere Mischung des Bluts und vielleicht auch
einen andern Einflufs der Nerven ihr Wesen abgeändert
ist, hat eben soviel für sich als der Vertheidiger der
entgegengesetzten Ansicht.
Es giebt eine andere Classe von Krankheiten, die
ebenfalls, wie Fieber und Entzündung, bei dem Menschen
und den hohem Thieren mit einem Leiden des
sympathischen Nervensystems verbunden sind, bei denen
jedoch vorzüglich das Blut entartet ist, die Thätigkeit
der Gefäfse hingegen nicht in einem Grade von der
gewöhnlichen abweicht, welcher mit den übrigen
Symptomen in Verhältnifs steht. Diese sind nicht nur
allen Thierenj sondern auch den Pflanzen eigen. Sie
äusserji sich durch gehemmte Ernährung des Ganzen
oder einzelner Theile, durch perverse Ab- und Aussonderungen
und durch Afterorganisationen. Dahin
gehören die Rachitis, Siphylis, Harnruhr, Bildung