darauf geöffnet hatte, hingegen nicht bei Melolontha
vulgaris, Papilio brassicae, Gryllus viridissimus,
Schnecken und Würmern beobachtet. Die Stiele der
Körper des Schneckensaamens krümmen und winden
sich zwar oft sehr lebhaft, doch, wie es scheint,
blofs vermöge ihrer Elasticität.
Wie der männlichen Zeugungsmaterie selber, so
sind auch den Absonderungswerkzeugen und Behältern
derselben Charactere eigen, wodurch diese sich
von den übrigen organischen Theilen unterscheiden.
Bei den phanerogamischen Pflanzen bestehen sie in
Säcken, deren Haut mit steifen Fasern durchwebt ist,
von welchen letztem bei einigen Arten, z. B. bei
Clarkia pulchella, Fortsätze zu den Pollenkügelchen
gehen und für dieselben ähnliche Stiele bilden, wie
die runden Körper des Saamens der mehresten Thiere
haben. In Verbindung mit diesen Behältern bildet das
Pollen die An th eren . Die Säcke öffnen sich zur
Zeit der Befruchtung durch eine Spalte, woraus die
angeschwollenen Pollenkügelchen hervordringen. Diese
Bildung kömmt ganz allgemein und ohne wesentliche
Abänderungen bei den phanerogamischen Pflanzen vor.
Nur die Gestalt und Befestigung der Träger der
Antheren ist bei diesen Gewächsen vielfach abgeändert.
Im Thierreiche sind die Absonderungswerkzeuge
des männlichen Saamens der Regel nach sehr lange
und sehr geschlängelte Gefäfse, die, wenn sie in
mehrfacher Zahl vorhanden sind, sich zu einem gemeinschaftlichen,
oft ebenfalls sehr langen Ausführungsgange
vereinigen. In dieser Gestalt finden sie
sich bei den Säugthieren, Vögeln und Amphibien, den
mehresten geflügelten Insecten und einigen Würmern,
z. B. dem gemeinen Egel (Hirudo vulgaris L.). Bei
dem Menschen besteht das Innere der Hoden aus
Haufen sehr langer und sehr enger schlangenförmiger
Gefafse, welche zwischen Scheidewänden der von
der innern Hodenhaut gebildeten Höhlung liegen.
Diese Gefäfse fliessen unter dem obern Ende des
Hodens zu einem Netz zusammen, woraus zwölf bis
fünfzehn etwas weitere Röhren entspringen, die sich in
der Epididymis zum gemeinschaftlichen Ausführungsgang
des Saamens (Ductus deferens) vereinigen. Auf
ähnliche, doch einfachere Art verhält es sich mit dem
innern Bau der Hoden bei den Vögeln und Amphibien,
*) und merkwürdig ist es, dafs jene Zusammensetzung
der Saamengänge aus sehr langen und sehr
gebogenen, dabei aber sehr engen Gefäfsen bei vielen
Insecten, besonders bei den Käfern, wiederkehrt. **)
Mehrere Fische haben nur kurze, aber sehr zahlreiche
Saamenröhren, die sich in einen gemeinschaftlichen
Ausführungsgang ihres Inhalts entleeren. ***) Einige
Thiere dieser Classe aber machen von der obigen
Regel eine Ausnahme, indem, nach R a th k e ,-}-) ihr
Saamen in Bläschen erzeugt wird, woraus sich derselbe
in die Bauchhöhle ergiefst, die ihn durch eine
am After liegende äussere Oeffnung hervordrückt.
*) Bei Emys serrata. Zeitsclir. für Physiol. B. 3. S. 383.
...') Beispiele finden sich in Léon Dufour’s Recherches anat.
sur les Carabiques etc. im 4ten Bande der Annales des sc. natur.
***) Zeitschrift für Physiologie. B. 3. S. 10.
Beiträge zur Geschichte der Thierwelt. Abth. 3.