Hören als diese. Manche sind aber auch mit einer
Vorrichtung ausgestattet, wodurch das Gehör nach
den äussem Umständen modifizirt wird. Bei den letztem
steht die Schwimmblase entweder unmittelbar, oder
durch eine Kette kleiner Knochen in einer solchen
Verbindung mit dem Vorhof, dafs, wenn die Luft der
Blase durch Zusammenziehung dieses Organs selber
oder der Bauchmuskeln nach vorne getrieben wird,
ein Druck auf das Wasser des Labyrinths entsteht
und die Wände desselben nebst deren Nerven in
eine Spannung versetzt werden. Die unmittelbare
Verbindung geschieht durch häutige Fortsätze der
Schwimmblase und der Vorhöfe beider Ohren, deren
Enden mit einander in Verbindung stehen. Die Fortsätze
der Vorhöfe liegen in Höhlungen des Hinterhaupts,
welche nach hinten offen sind. In den OefFnungen
schliessen sich die Fortsätze der Schwimmblase ihnen an.
So verhält es sich mit diesen Theilen nach Weber bei
Clupea Harengus, Sparus Salpa, Sparus Sargus, und
nach meinen Beobachtungen bei Gadus Aeglefinus.
Die mittelbare Verbindung findet bei allen Cyprinus-
arten, bei Silurus Glanis, Cobitis fossilis und Cobitis
Barbatula statt. Es giebt hier zu beiden Seiten der
drei vordem Halswirbel drei Knöchelchen, die sowohl
unter sich als mit der Wirbelsäule artikuliren, und dem
Hammer, Ambos und Steigbügel des Ohrs der hohem
Thiere verglichen w erden können. Der Hammer ist mit
dem Ende der Schwimmblase verbunden, der Steigbügel
an einer knöchernen Platte befestigt, die den Eingang
zu einer Höhlung des ersten Halswirbels verschliefst,
worin ein häutiger Fortsatz der Hörsäcke liegt. Die
Knöchelchen befinden sich in einer Höhlung der drei
vordem Halswirbel, die mit einer sehnigen Haut ausgekleidet
ist, eine ölige Flüssigkeit enthält und bei
den Cyprinusarten in die Schädelhöhle übergeht, bei
diesen auch durch Muskelfasern der sehnigen Haut
verengert werden kann.
Es ist die Schwimmblase jener Fische, bei welchen
sie mit den Hörorganen zusammenhängt, auch für ein
Mittel gehalten worden, wodurch die Fortpflanzung
des Schalls zu diesen Theilen befördert werde. Dies
kann sie aber nicht seyn und am wenigsten da, wo
sie mit den Hörwerkzeugen durch Knöchelchen verbunden
ist. Die hörbaren Eindrücke müssen leichter
durch die Schädelhöhle und besonders bei denen
Fischen, wo der Schädel äussere OefFnungen hat,
durch diese Zugänge und durch das Wasser der
Schädelhöhle, als durch die Luft der Schwimmblase
und durch die Kette der Gehörknöchelchen zum Labyrinth
gelangen. Der letztere Weg ist der längere
und mehr durch verschiedene Media unterbrochen als
der erstere. Auf jenem mufs also der Schall mehr
als auf diesem geschwächt werden. Durch die Gehörknöchelchen
ist noch überdies eine Leitung von der
Schwimmblase zu den Hörsäcken nicht zulässig, weil
die Höhlung, worin jene liegen, mit einem Wasser
angefüllt ist, welches den Schall besser als die Kette
der Knöchelchen leitet. Wir müssen überhaupt bei der
Theorie des Gehörs als Grundsatz annehmen, dafs
der Schall immer den Weg zum innern Ohr nimmt,