allgemeinen Tod nach sich. Solche Tlieile sind: der
Nahrungscanal; die Drüsen, woraus sich in denselben
Säfte eigiessen, die bei der Verdauung mitwirkend sind;
die harnbereitenden und den Harn ausleerenden Organe;
die Werkzeuge des Athemhohlens; das Herz nebst den
übrigen, Blut oder Lymphe führenden Gefäfsen, und
einzelne Theile des Nervensystems. Der allgemeine Tod
erfolgt, sobald das verlängerte Mark so zerrüttet ist,
dafs alle Wirkung des Geistigen auf das Körperliche
aufhört. Dies geschieht unmittelbar oder mittelbar:
unmittelbar durch Einflüsse, die gradezu auf das verlängerte
Mark selber wirken, z. B. durch einen electri-
schen Schlag, Zerschmetterung oder Zerschneidung
desselben; mittelbar durch Mischungsveränderungen
des Bluts. Jede Aufhebung der Function eines einzelnen
Organs oder Systems von Organen zieht den
allgemeinen Tod dadurch nach sich, dafs sie das Blut
unfähig macht, die Thätigkeit des verlängerten Marks
zu unterhalten.
Tritt der allgemeine Tod in Folge eines solchen
unmittelbaren Einflusses auf das verlängerte Mark ein,
wobei die zum Leben nöthige Beschaffenheit des Bluts
noch einige Zeit fortdauern kann, so äussern, vermöge
eines zurückbleibenden automatischen Wirkens der Nerven,
einzelne Theile in gewissem Grade noch die ihnen
eigenthümlichen Lebenserscheinungen. Unter diesen ist
dann aber um so weniger Zusammenhang, je abhängiger
das Leben des Ganzen von dem des verlängerten
Marks oder des, bei den wirbellosen Thieren dessen
Stelle vertretenden Organs ist. Vorzüglich äussert sich
die Fortdauer des partiellen Lebens in den muskulösen
Theilen, und zwar nach der aufhörenden Einwirkung
des Gehirns auf den übrigen Körper zuerst durch unwillkürliche
Bewegungen in demselben, die bald in
einem blofsen Erzittern der Muskelfasern, bald in
heftigem abwechselnden Zusammenziehungen und Erschlaffungen
bestehen. Nachdem diese aufgehört haben,
w'erden jene Fasern nur durch unmittelbar auf sie einwirkende
äussere Reize in Bewegung gesetzt. Die
Fortdauer der Contractilität ist sehr verschieden nach
der Verschiedenheit der Thierarten, der Constitution
des Individuums und der Umstände, unter welchen
sich dieses vor dem aufhörenden Einflufs der Hirn-
thätigkeit auf den übrigen Körper befunden hat und
nachher befindet. Sie steht nicht immer mit der sonstigen
Tenacität des Lebens in gradem Verhältnifs.
Unter den Schnecken ertragen viele den Hunger und
den Mangel an athembarer Luft noch weit länger als
die meisten Amphibien. Aber in abgeschnittenen muskulösen
Theilen der erstem erhält sich doch die Reizbarkeit
nicht länger, oder nicht einmal so lange als
in denen der letztem. Nur eine kurze Zeit bleibt sie
in den, vom Ganzen getrennten Gliedmaafsen der meh-
resten Insecten zurück. In Froschschenkeln sähe ich
die Empfänglichkeit für den Galvanischen Reiz sich
länger behaupten, wenn die Frösche vor dem Versuch
gehungert hatten, als wenn sie wohl genährt waren,
und von den beiden Hinterschenkeln eines und desselben
Frosches reagirte der eine, der durch seine
Blutgefäfse mit dem übrigen Körper in Verbindung
geblieben war, weit länger gegen die Electricität einer
Verbindung von Zink und Eisen als der andere, dem