S. 81 erwähnten, zwischen dem Ei und der Saamen-
capsel befindlichen grauen Schleim bilden, beim Austrocknen
sich zusammenziehen, angefeuchtet sich ausdehnen
und im letztem Zustande dem schwach ver-
gröfserten Ei das Ansehn geben, als ob es von einem
weifslichen Filz umgeben wäre. Allein diese Theile
können nicht den Zweck der Saamenschleudern haben,
sondern nur dienen, die zur Entwickelung des Embryo
nöthige Feuchtigkeit aufzunehmen und an sich zu
halten.
Organische Einwirkungen
des Zeugenden auf das E rzeu g te nach der
Geburt.
Die Jungen aller kaltblütigen Thiere sind, sobald
sie die Eischale verlassen haben, gleich im Stande,
für sich selber zu sorgen. Es findet wohl bei einigen
dieser Thiere eine fortwährende organische Einwirkung
der Mutter auf die gelegten Eier, nicht aber
auf die ausgekrochene Brut statt. Hingegen das IVeu-
gebohrne der warmblütigen Thiere bedarf immer eine
Zeitlang nach der Geburt noch der elterlichen Pflege.
Den Eiern der Vögel ist zur Entwickelung des Fetus
eine Wärme von 32° R. nöthig, die ihnen die Mutter
oder der Vater mittheilen mufs, und der junge Vogel
ist noch nicht gleich, wenn er die Eischaale, verlassen
hat, im Stande, sich Nahrung zu verschaffen. Die Säug-
thiere kommen meist zahnlos und zum Theil blind in
die Welt, und manche erlangen erst nach geraumer
Zeit das Vermögen zu sehen.*) Selbst die, welche
gleich bei der Geburt mit Zähnen versehen und sehend
sind, wie die Meerottern (Mustela Lutris L.) und
Phoken, **) können doch nicht gleich von ihren Organen
Gebrauch machen und der elterlichen Pflege
entbehren.
Die erste Sorge aller Thiere, die Eier legen,
deren sie nach der Geburt noch zu pflegen haben,
*) Das Russische fliegende Eichhörnchen erst nach 13 Tagen.
P a lla s Nov. spec. quadrup. Ed. 1. p. 378.
**) S t e l le r a. a. O. S. SOS.