äussern Fläche des Körpers, doch einige auch auf den
Oberflächen innerer Theile, wo sie nicht immer erkannt,
oder für das, was sie wirklich sind, gehalten
werden. *) Noch andere Krankheiten äussern sich durch
verminderte, vermehrte und in der Qualität veränderte
Aussonderungen. Diese treten vorzüglich nach schnellem
Wechsel von Wärme und Kälte ein, und stellen sich,
wenn derselbe der Luft ausgesetzte, Schleim secer-
nirende Häute trifft, als Catarrh, wenn er auf innere,
dem Zutritt der Luft unzugängliche, Serum absondernde
Membranen wirkt, als Rheumatismus dar.
Den Pflanzen fehlt das Nervensystem. Bei ihnen
kann nur in den Gefäfsen, welche Behälter des, die
Stelle des Bluts bei ihnen vertretenden Safts sind,
oder in diesem Saft die nächste Ursache der Krankheiten
enthalten seyn. Ihre Gefäfse machen aber kein
so zusammenhängendes System wie bei den Thieren
aus. Deswegen äussern sich bei ihnen die Krankheiten
auf andere Art als bei diesen. Nur Einflüsse, die auf
ihren ganzen Körper wirken, z. B. schneller Wechsel
von Wärme und Kälte, machen sie gleichzeitig in
allen Theilen erkranken. Hingegen solche, die nur
einzelne ihrer Organe, oder nur einen Theil ihrer
Säftemasse treffen, breiten sich über das Ganze weit
langsamer als da aus, wo es ein zusammenhängendes
*) Ein Exanthem der letztem Art können die Pusteln seyn, die
man häufig bei der hitzigen Hirnwassersucht auf der innern Fläche
des Darmcanals findet. Sie sind nicht entzündete Drüsen, wofür sie
oft gehalten wurden, und diese Krankheit hat das Leiden des Gehirns
nur zum hervorstechenden Symptom, ist aber vielleicht ihrem
Wesen nach eine acute exanthematische Krankheit eigener Art.
Gefäfssystem und ein allgemeines Nervensystem giebt.
So sterben bei der Wurmtrocknifs die Fichten gleichzeitig
und schnell in allen ihren Theilen von anhaltender
Dürre oder plötzlichem Wechsel der Temperatur,
indem ihre Rinde sich ablöst, der Splint
schwarzblau wird, und die sich roth färbenden Nadeln
einen faulig riechenden, harzigen Saft ausschwitzen.
Aber langsam, oft erst nach vielen Jahren stirbt ein
Baum, bei welchem eine bedeutende Wunde des Stamms
wegen stockenden Regenwassers oder anderer örtlicher
Ursachen in ein Geschwür übergegangen ist.
Was die Selbstthätigkeit des Nervensystems beschränkt,
es sey unmittelbar oder durch Veränderung
der Beschaffenheit des Bluts, können absolut oder
rela tiv äussere Einwirkungen seyn. Die letztem finden
als Krankheitsursachen bei allen veränderten Verhältnissen
einzelner Theile zum Ganzen statt. Nicht jeder
Einflufs und auch nicht der, welcher das Ganze trifft,
wirkt auf alle Theile gleichzeitig. Indem er einen einzelnen
unberührt läfst und die Thätigkeit der übrigen
verändert, oder indem er umgekehrt vorzüglich auf
einen einzelnen gerichtet ist, setzt er den einzelnen
gegen die übrigen in ein Mifsverhältnifs, wodurch
derselbe zu einer relativ äussern, krankmachenden
Ursache wird. So kann die Leber eine Galle absondern,
die im gewöhnlichen Zustande dem Ganzen
angemessen ist, unter veränderten Umständen eine allgemeine
Krankheit veranlafst. In einem solchen Fall
entsteht das allgemeine Leiden nicht aus einem localen.
Es kann sich aber ein Leiden des Ganzen vor