ziehen ihre Fühlhörner ein, wenn man diesen stark
riechende Sachen, z. B. Campher, nähert, und die
Hydern strecken ihre Fühlfäden nur nach Dingen aus,
die ihnen zur Nahrung dienen können und die nicht
durch eine Scheidewand von ihnen getrennt sind.*)
Vielleicht sind die Papillen auf der Haut der Schnecken
und die Kügelchen auf den Fangarmen der Hydern
die Organe des Gefühls für diese chemischen Eindrücke.
* ) Biologie. B, 6. S. 188. 191. 192.
Das Gesicht.
Nächst dem Getast ist der am allgemeinsten im
Thierreiche verbreitete Sinn der des Gesichts. Schon auf
manchen Infusorien, unter andern den Cercarien, findet
man schwartze Puncte, die das Ansehn von Augen
haben.*) Auch bei einem Eingeweidewurm, dem Polystoma
integerrimum, sind von einem scharfsichtigen
Beobachter Augen angenommen. **) Ueber das Sehevermögen
dieser Wesen wird indefs schwerlich Gewifs-
heit zu erhalten seyn. Zuverläfsiger ist es, dafs die
schwartzen Puncte auf der obern Seite des vordem
Endes der Hirudo medicinalis die anatomischen Kennzeichen
wirklicher Augen haben. ***) Bei einigen Versuchen
mit diesen Würmern schienen sie zwar kein
Sehevermögen zu verrathen. -j-) Nach andern Erfahrungen
aber benehmen sie sich unter gewissen Umständen
allerdings als sehend.-j--{-) Die Augen der Hirudo vulgaris
zeigten sich mir als wirkliche,' lialbkugelformige
Hervorragungen. Die ganze Hornhaut aber hat hinter
sich ein schwartzes Pigment. Vielleicht dienen sie
diesem Thier mehr zur Empfindung der wärmenden
Kraft der Sonnenstrahlen als zum Sehen. Es sind
übrigens noch bei mehrern andern Anneliden ausser
*) Biologie. B. 6. S. 430. Von Baer iu den Verhandl. der
Kaiserl. Acad. der Naturf. B. 13. Abth. 2. S. 657.
Y o n B a e r a. a. 0.
***) E. H. Webe r a. a. 0. S. 301.
f ) Biologie. B. 6. S. 430.
j y ) E ich h o rn ’s Beiträge zur Naturgesch. der kleinsten Wasser-
thiere. S. 63. J oh n so n im Jouru. of Science. Vol. XXII. p. 42.