Seiten der Symphyse derselben, und haben eine solche
Stellung, dafs sie nach aussen mit diesen Knochen
einen spitzen, nach innen einen stumpfen Winkel machen.
Von ihrem innern Hand erstreckt sich ein Muskelpaar,
das vielleicht den Pyramidenmuskeln des Menschen
zu vergleichen ist,*) bis zum Brustbein. Mit ihrem
äussern Rand hängen die schiefen Bauchmuskeln zusammen.
Die übrigen Bauchmuskeln gehen über ihnen
weg, ohne sich mit ihnen zu verbinden. Durch jene
beiden Muskelpaare, die aber aus Fasern von verschiedenem
Verlauf bestehen und daher von Tyson**)
für vier Paare angenommen sind, können die vordem
Enden der Beutelknochen gehoben werden. Ich glaube
daher nicht mit B la in v ille , ***) dafs diese Knochen
keine Beziehung auf den Beutel haben, aber auch
nicht mit R itg e n , -j-) dafs ihnen beim Gebähren eine
Verrichtung zukomme. Die Jungen dieser Tliiere gelangen
so klein in die Bauchtasche, dafs es nur eines
geringen Aufwandes von Kraft und keiner weitem
Mittel als blofser Zusammenziehungen des Uterus bedarf,
um sie auszutreiben. Es giebt zwar auch bei
einigen Thieren, die keinen Zitzenbeutel haben, z. B.;
beim Crocodil und Salamander, Knochen unter dem
Bauch, die mit den Schaambeinen Zusammenhängen.
Man darf dieselben aber nicht mit den Beutelknochen
Meckefl’s System der vergl. Anat. Th. 3. S. 451.
Philos. Transact. Y. 1695. N. 239.
***) Bulletin des sc. par la Soc. philom. de Paris. A. 1818. p. 25.
-j-) H eu s in g e r ’s Zeitschr. für die organische Physik. B. 2.
S. 375.
für einerlei halten, und nicht von dieser vermeinten
Gleichartigkeit einen Grund gegen die Meinung von
der Beziehung der letztem auf den Zitzenbeutel hernehmen.
Ihre Aebnlichkeit mit diesen Knochen ist so
entfernt in Rücksicht auf ihre Gestalt sowohl als ihre
Verbindung), dafs Gleichheit ihrer Verrichtung mit der
der letztem schwerlich statt finden kann.
Der neugebohrne Vogel wird ebenfalls noch eine
Zeitlang von der Mutter mit einem Saft gefüttert,
den diese bereitet. Es sind aber nicht eigene äussere
Drüsen, sondern die des Kropfs, welche denselben
liefern. Diese schwellen bei' der Mutter, nachdem sie
ihre Jungen ausgebrütet hat, bedeutend an und scheiden
eine milchige Flüssigkeit ab, welche sie diesen
entweder unvermischt reicht, oder mit halbverdautem
Futter durch Erbrechen vorwirft. Das Erstere thun
unter andern die Tauben, das Letztere die Tölpel.*)
Auf ähnliche Weise sorgen nicht die kaltblütigen
Tliiere im Allgemeinen, wohl aber einzelne Gattungen
derselben für die Entwickelung und Ernährung ihrer
Brut;’j E§ gehör,en dahin unter den Amphibien die
l'ipa, unter den Fischen die Meernadeln (Syngnathus),,
unter den Crustaceen die Asseln (Oniscus), unter den
Inseeten die Bienen nebst mehrern andern Hymenop-
teren, und unter den Mollusken die Anodonten.
Die Eier der Pipa werden von dem Männchen
auf den Rücken des Weibchens gestrichen, wo sich
für jedes derselben. eine Zelle bildet, in welche es
J. Hunter on animal öeconomy. p. 193. Faber a. a. O
H. 2.