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 seines  zweckmäfsigen  Wirkens  ausgesetzt.  Nicht  mit  
 jeder  Beschränkung  hört  aber  dasselbe  auf,  gesund  
 zu  seyn.  Ein  Mensch,  dem  die  Arme  gebunden  sind,  
 kann  nicht mehr  zweckmäfsig  thätig  seyn.  Er  ist  aber  
 darum  noch  nicht krank.  Krankheit tritt erst dann  ein,  
 wenn ein  Unvermögen  des  geistigen Princips  aus  einer  
 innern Ursache  vorhanden  ist,  das  organische Wirken  
 in  seiner  Zweckmäfsigkeit  zu  erhalten. 
 Dieses Wirken hat  äussere  Bedingungen.  Dieselben  
 können  fehlen,  und  die  Seele  kann  die  organische  
 Thätigkeit  solange  aufhören  lassen,  bis  sie  wieder  
 vorhanden  sind.  Ein  solcher,  bei  dem täglichen Schlaf  
 und  dem Winterschlaf eintretender,  partieller  oder allgemeiner  
 Stillstand  des  Lebens  ist  ebenfalls  nicht  
 Krankheit.  Der  Grund  des  Unvermögens,  die  Zweck-  
 mäfsige  Selbstthätigkeit  zu  behaupten,  mufs  daher  
 immer  ein  körperlicher  seyn.  Er  läfst  sich  nur  in  
 einer  Entartung  der  Organe  suchen,  wodurch  das  
 Wirken  der  Seele  auf  den Körper  zunächst  vermittelt  
 ist.  Man  kann  zwar  das Alter und  den  Tod  vor  Alter  
 schwerlich  aus  einer  andern  Ursache  als  daraus  erklären, 
   dafs  sich  die Seele  von  der  organischen Form,  
 die  sie  sich  aneignete,  nach  einer  gewissen  Periode  
 des  Wirkens  in  der  Sinnenwelt  wieder  zurückzieht.  
 Aber  hieraus  folgt  nicht,  dafs  zufällige  Krankheiten  
 einen  ähnlichen  Ursprung  haben  können.  Gäbe  es  
 aber  auch  eine  solche  Entstehung  der  letztem,  so  
 würden  diese  doch  dann  erst  wirkliche  Krankheiten  
 seyn,  wenn  eine  organische  Veränderung  eingetreten 
 wäre,  wodurch  das  zweckmäfsige  Wirken  der  Seele  
 auf  den  Körper  auch  dann  noch  beschränkt  werden  
 würde,  wenn  die  Seele  ihre  Fürsorge  für  den Körper  
 wieder  übernähme.  Jene  Beschränkung  der  freien  
 Thätigkeit  aus  einem  innern  Grunde  erregt immer  ein  
 eigenes,  von  Leiden  aus  äussern  Ursachen  sehr  verschiedenes  
 Gefühl,  das  mit  zu  den  characteristischen  
 Symptomen  der  sämmtlichen  Krankheiten  des  Menschen  
 und  ohne  Zweifel  auch  aller  Thiere  gehört,  
 und  ohne  dessen  Gegenwart  manche  Krankheit  sich  
 für  das,  was  sie  wirklich  ist,  nicht  erkennen  läfst. 
 Die  Organe,  welche  das  Wirken  der  Seele  auf  
 den  Körper  zunächst  vermitteln,  sind  für  den  Menschen  
 und  die  höhern  Thiere  das  Gehirn  und  die  
 Nerven.  Bei  diesen  Wesen  hat  also  jede  Krankheit  
 ihren  nächsten  Grund  in  einem  Leiden  des  Nervensystems. 
   Ein  solches  kann  aber  nur  vorübergehend  
 «eyn,  wenn  dieses  System  nicht  etwa  durch  eine  
 mechanische  Einwirkung  zerrüttet  ist  und  gehörig  ernährt  
 wird-  Jede  dauernde  Krankheit  beruhet  daher  
 auf mangelhafter Ernährung.  Die  Ernährung geschieht  
 durch  das  Blut  und  dessen  Gefafse.  Die  Thätigkeit  
 der  Gefafse  hängt  wdeder  vom  Nervensystem  und  
 Blute  ab.  Sie  wird daher krankhaft,  wenn das Nervensystem  
 erkrankt.  Gleich  der Thätigkeit  dieses Systems  
 mufs  sie  aber  ebenfalls  bald  zum  regelmäfsigen  Zustande  
 zurückkehren,  wenn  das Blut nicht  entartet  ist. 
 Alle  Sinnenreize  und Gemüthsbewegungen  wirken  
 direct  auf das  Nervensystem.  Von  diesen' können  also  
 Krankheiten  ursprünglich  ausgehen.  Die  Mischung