im Saamen der Hoden. Die Flüssigkeit der untern
Bläschen hingegen enthält keine solche Gebilde. *)
Die obern und mittlern nehmen also den Saamen auf,
der fortwährend aus den Ausführungsgängen der Hoden
hervordringt, nnd bewahren ihn auf, um ihn,
vermischt mit einer, in ihnen selber und den untern
Bläschen abgesonderten Flüssigkeit, bei der Begattung
wieder von sich zu geben.
Beim Menseln^ und mehrern Thieren, die einfachere
und keine^Flüssigkeit secernirende Saamen-
bläschen haben, giebt es am äussern Ende der Saa-
mengänge eine Drüse, die P ro s ta ta , welche einen,
bei der Ausleerung des Saamens sich mit demselben
vermischenden Saft absondert. Verschieden von diesem
Organ sind noch die bei mehrern Säugthieren vorkommenden,
am meisten bei den Beutelthieren ausgebildeten
Cowper sehen Drüsen, worin sich ein
weifslicher, in die Harnröhre fliessender Saft erzeugt,
der wohl mit dienen kann, die Befruchtung' zu
vermitteln, aber unmittelbar zur Befruchtung nichts
beiträgt.
Bei den Wirbelthieren und Insecten wird der
Saamen durch den äussern männlichen Geschlechts*
theil, wodurch die Paarung geschieht, ausgeleert.
Von den übrigen wirbellosen Thieren gilt dies nicht
P r é v o s t und Dumas fanden in allen diesen Bläschen
keine Saamenthierchen (Annales des sc. natur. A. 1834. p. 170),
vielleicht weil sie ihre Untersuchungen in einer andern Jahreszeit
als ich anstellten. Die ineinigen machte ich. im August. Es ist also
Unrichtig, wenn sie sagen : Die Saamenbläschen des Igels dienten
nicht als Behälter zur Aufbewahrung des in den Hoden bereiteten Safts.
allgemein, z. B. nicht, wie wir unten sehen werden,
von den Blutegeln. Einige Crustaceen und Insecten
machen von dieser Regel gewissermaafsen auch dadurch
eine Ausnahme, dafs sie sich auf eine doppelte
Art begatten: erst vermittelst eines Gliedes, das mit
den Hoden in keiner Verbindung steht und blofs zur
Aufregung dienen kann, und dann durch Einbringen
des Theils, an welchem sich die Ausführungsgänge
des Saamens nach aussen öffnen, in die: weibliche
Scheide. Ein bei der Paarung hervortretendes männliches
Glied ist jedoch selbst bei den Wirbelthieren
nicht allgemein vorhanden. Es fehlt dasselbe mehrern
Vögeln, manchen Amphibien und den sämmtlichen
Grätenfischen. Auch ist dieser Theil nicht immer zur
Auslassung des Saamens inwendig durchbohrt. Bei
denen Vögeln und Amphibien, die ihn besitzen, hat
er auswendig eine Rinne mit wulstigen Rändern, welche
letztere sich bei der Paarung schliessen und jene zu
einem vollständigen Canal machen. *)
Nach diesen Vordersätzen läfst sich über die
verschiedenen Formen der Zeugung etwas Näheres
bestimmen.
Bei dieser genügt entweder jedes Individuum
sich selber; oder es bedarf zu derselben der Vereinigung
zweier Individuen. Die erste Art gründet
sich immer entweder auf blofs weiblicher Natur, oder
auf Hermaphroditismus. Dieser kann jedoch auch bei
der zweiten statt finden. Die Befruchtung geschieht
*) Zeitschrift für Physiol. B. 3. S. 385.