möglich gewesen, da auch ohne ein äusseres Ohr
der verschiedene Eindruck eines, von der rechten
oder linken Seite kommenden Schalls auf eines «der
beiden Ohren die Richtung eines solchen Schalls anzeigt.
Die Erfahrung selber ist mir indefs verdächtig.
E sse r versichert auch, bei Wiederhohlung des Versuchs
nie gefunden zu haben, dafs die Richtung der
Bewegungen des Maulwurfs durch die Richtung der
Schallschwdngungen des tönenden Instruments bestimmt
worden wäre.*)
*) K a stn e r ’s Archiv f. d. gesammte Naturlehre. B. 13. S. 56.
Der Geruch.
Der Sinn des Geruchs hat Alles zum Gegenstand,
was das Medium des Athemhohlens aufgelöst enthält.
Dieses Medium ist für alle Thiere die atmosphärische
Luft. Die Wasserthiere nehmen in ihre Respirationsorgane
zwar Wasser auf, aber nicht des Wassers,
sondern der darin enthaltenen Luft wregen. Auch für
sie kann nur diese Luft, nicht das Wasser, das Medium
des Riechbaren seyn. Ist dies nicht der Fall, so giebt
es für sie keinen Unterschied zwischen Geruch und
Geschmack: denn der letztere bezieht sich grade
auf die im Wasser befindlichen, fremdartigen Theile.
Viele riechbare Substanzen, 'und unter diesen manche,
die einen sehr starken Geruch verbreiten, z. B. der
Moschus und das Castoreum, sind nur in der Luft,
nicht im Wasser, auf löslich. Für die Einwirkung solcher
Materien würden die Wasserthiere ganz unempfänglich
seyn, wenn sie nicht einen Sinn zur Empfindung dessen,
was die Luft im Wasser Fremdartiges enthält, besäfsen.
So erscheint der Geruch als Wächter beim Athem-
holilen. Es ist möglich, dafs auf den niedern Stufen
der thierischen Organisation die Werkzeuge desselben
mit denen der Respiration verschmolzen sind. Bei den
höhern Thieren aber mufs eben darum, damit die
unreine Luft, noch ehe sie wirklich geathmet ist, von
der reinen unterschieden werde, eine Trennung dieser
Organe statt finden und die Luft erst dann zu den
Lungen oder Kiemen gelangen, nachdem der Geruch
sie geprüft hat. Aber der Geruch giebt dem Thier