ist stets einerlei mit dem des auswendigen Bogens der
Hornhaut. Ihre auswendige Krümmung kann einen
gröfsern oder kleinern Halbmesser als die inwendige
haben, und hiernach kann ihre Wirkung auf das Sehen
verschieden seyn. Im ersten Fall macht sie entfernte,
im zweiten nahe Gegenstände deutlicher. Ich fand sie
bei allen Thieren, woran ich sie untersuchte, von der
zweiten Art. In dieser Form ist sie vorzüglich denen
Thieren, die in der Luft und zugleich unter dem
Wasser sehen müssen, z. B. der Flufs- und Meerotter
und den untertauchenden Vögeln, von Wichtigkeit.
Ohne sie kann mit einem und demselben Auge das
Luftthier nichts unter dem Wasser, das Wasserthier
nichts in der Luft deutlich erkennen. Thiere, die
ohne sie in dem einen und dem andern Medium sehen,
haben für jedes ein besonderes Auge. Dies ist der
Fall mit Cobitis anableps und Gyrinus Natator.
Die Sphäre sowohl des Sehens überhaupt als besonders
des deutlichen Sehens ist sehr verschieden
bei den verschiedenen Arten der Wirbelthiere. Jene
hängt bei den Landthieren vorzüglich von der Gröfse
des Halbmessers der Krümmung der Cornea, bei den
Wasserthieren von der Gröfse des Radius des vordem
Bogens der Linse ab. Diese läfst sich nach der Entfernung
der hintern Fläche der Linse von der Netzhaut
in der Augenaxe schätzen. Beide stehen nicht immer
mit einander in einerlei Verhältnifs, richten sich aber
im Allgemeinen nach der Gröfse der Thiere. Die
gröfsten Landthiere sind auch unter allen Thieren,
für deren Auge die Luft das Medium des Sehens ist,
die weitsichtigsten. Die gröfsten Arten der Vögel haben
nicht ein weiteres Gesicht als der Elephant, der Ochse,
das Pferd u. s. w.
Das deutliche Sehen hat aber verschiedene Grade.
Der höhere Grad desselben ist Schärfe des Gesichts.
Für diese giebt es noch besondere Hülfsmittel im Auge
der Thiere überhaupt und einzelner Arten zu einzelnen
Zwecken. Eine allgemeine Einrichtung dafür ist die
Bedeckung aller Theile des innern Auges, die nicht
dienen, um das Licht durchzulassen oder davon gereizt
zu werden, mit einem dunkeln Pigment, wodurch die
Strahlen, die nicht unmittelbar das Sehen vermitteln,
absorbirt werden. In Beziehung mit dieser Absorbtion
steht bei allen Wirbelthieren der Ciliarkörper, der immer
um so breiter ist, je mehr das Auge dem unmittelbaren
Sonnenlichte ausgesetzt ist. Die Vögel, die am meisten
von diesem getroffen wrerden, besitzen als Schirm
dagegen noch besonders den schwartzen Fächer, der
zwrar noch eine andere, oben erwähnte Verrichtung
als blos beim Sehen hat, aber auch mit dienet, alles
Licht, das beim Sehen hinderlich ist, zu absorbiren
und die Schärfe des Gesichts auf ähnliche Art zu
vermehren, wie sie vermittelst einer, inwendig ge-
schwärtzten Röhre, wodurch man einen Gegenstand
betrachtet, in Beziehung auf diesen vermehrt wird.
Er beschränkt zwar dagegen das Sehefeld, doch nicht
in dem Grade, w'ie es den Anschein hat, da er immer
so gegen die Linse geneigt ist, dafs meist nur die
Strahlen eines in der Augenaxe und in den Gränzen
des deutlichen Sehens liegenden Puncts, die in der