
 
		worin  die  künstliche  Unterhaltung  des  Athemhohlens  
 bei  aufgehobener  Einwirkung  des  Gehirns  die  Verminderung  
 der  Temperatur  zurückhielt,  und  noch  andere  
 von  Le  G a llo is ,’*)  nach welchen  die Ab-  und  
 Zunahme  der  thierischen Wärme  immer  blos  mit  der  
 Menge  des  absorbirten  Sauerstoffgas  in  Verhältnifs  
 steht.  In  den  letztem  ist  zwar  viel  Schwankendes.  
 Allein  wieder  andere,  von  Chossat**)  zu  Gunsten  
 der Br o di eschen Erfahrungen  bekannt gemachte Versuche  
 sind  ebenfalls  nicht  entscheidend.  Sie  beweisen  
 höchstens  nur,  dafs  ein  Thier  desto  mehr  in  dem  
 nehmlichen  Verhältnifs  erkaltet,  wie  ein  auf  andere  
 Art  getödtetes,  je  näher  nach  dem  verlängerten Mark  
 zu  das  Gehirn  oder  Rückenmark  durchschnitten wird;  
 dafs  hingegen  desto mehr  eigene Wärme  noch erzeugt  
 wird,  je  entfernter  von jenem  Theil  die Durchschneidung  
 geschieht.  Aber  auch  dies  ist  nicht  streng  dadurch  
 bewiesen,  da bei der Schätzung des Unterschieds  
 im Erkalten Voraussetzungen  zum Grunde  gelegt  sind,  
 wogegen  sich  Einwendungen  machen  lassen,  und  da  
 der  Unterschied  in  manchen  Fällen  so  gering  war,  
 dafs  er  von  zufälligen  Ursachen  herrühren  konnte. 
 Bei  allem  dem  ist  es  nicht  zu  bezweifeln,  dafs  
 die Nerven unmittelbar auf die Ernährung  und,  insofern  
 alle  Lebenserscheinungen  mit  der  Ernährung  in  der  
 engsten  Verbindung  stehen,  auch  auf  alle  übrige 
 Annales  de Chimie  et  de Physique.  T. IV.  M e c k e i’s  Archiv  
 f.  d.  Physiol.  B.  3.  S.  436. 
 Annales  de  Physique.  T.  XCI.  p.  5.  M e ck e i’s  Archiv  f.  d.  
 Physiol.  B.  7.  S.  381. 
 Functionen  einwirken.  Von  Gemüthsbewegungen  wird  
 die  Qualität  der  abgesonderten  Säfte  verändert.  Dies  
 kann  nicht  durch  ihren  Einflufs  auf  die  Bewegung  
 des  Bluts  in  den  Secretionsorganen  geschehen:  denn  
 dadurch  würden  blos  Abänderungen  in  der  Quantität  
 des  Secernirten  bewirkt  werden.  Dieser  Einflufs  ist  
 zwar  nur  ein  zufälliger.  Es  läfst  sich  nicht  folgern,  
 dafs,  weil  ein  solcher  stattfindet,  auch  ein  fortwährender  
 vorhanden  sey.  Aber  warum  hört  das Herz  auf  
 zu  schlagen,  warum  erfolgt  der  Tod  des  Ganzen,  
 wenn  die  Einwirkung  des  Gehirns  und  Rückenmarks  
 auf  den  übrigen  Körper  aufgehoben  ist?  Es  ist  die  
 Antwort  möglich:  vom  Gehirn  und  Rückenmark  geschehen  
 fortwährend  durch  die  Nerven Eindrücke  auf  
 das  Herz  und  alle  andere  Organe,  die  aber  nur  erregend  
 seyen;  das  Vermögen,  von  diesen  Eindrücken  
 erregt  zu  werden  und  gegen  sie  zu  reagiren,  werde  
 ohne  Zuthun  des  Nervensystems  den  Organen  mit-  
 getheilt.  Aber  woher  die  Mittheilung?  Vom  Blute?  
 Allein  das Blut  selber mufs  durch  einen  Einflufs  seine  
 bestimmte  Mischung  erhalten.  Dafs  diese  Einwirkung  
 unmittelbar  von  der  Seele  geschehe,  läfst  sich  im  
 Allgemeinen  nicht  annehmen,  weil  da,  wo  Nerven  
 vorhanden  sind,  gewifs, durch  diese  der  geistige  Einflufs  
 auf  den  übrigen  Körper  vermittelt  wird. 
 Das Nervensystem hat  also eine dreifache Wirkung  
 auf  den  übrigen  Körper.  Es  beherrscht  erstens  den  
 Lauf  und  zweitens  die  Mischung  des  Bluts,  zwei  
 Coeficienten  aller  Producte  des  Lebens,  und  es  ist  
 drittens  für  viele  Lebenserscheinungen  relativ  äussere