die schon ganz ausgebildete Junge enthielten. Es
wurden mir aber auch Eier der nehmlichen Art mit
ebenfalls ganz entwickelten Embryonen in der Mitte
des Octobers gebracht. Die Ausbrütung mufs also
bei diesen Thieren, nach der verschiedenen Witterung,
bald erst im Frühjahr, bald schon im Herbste vor
sich gehen.
Bei den Vögeln, Amphibien und Fischen, deren
Trächtigkeit erst mit der Trennung der Eier von
den Eierstöcken beginnet, ^vomit dieselben* vorher in
wirklicher organischer Verbindung stehen, ist die Periode
der Schwangerschaft doch auch nicht fest bestimmt.
Sie kann durch äussere Einwirkungen abgekürzt
und verlängert werden, bei manchen soweit
verlängert, dafs der Fetus sich im Leibe der Mutter
ganz entwickelt und diese scheinbar lebendig gebährend
wird. *) Eine festere Zeit hat die Schw angerschaft
nur bei den wirklich lebendig gebährenden
Thieren, und die bestimmteste beim Merischen, obgleich
auch bei ihm dieselbe nicht immer in den gewöhnlichen
Gränzen bleibt. **) Ein Gesetz läfst sich für sie bei
diesen Thieren nicht angeben, wohl aber im Allgemeinen
die Regel: dafs ihre Dauer mit der Gröfse
der Arten in gradem, mit der Fruchtbarkeit derselben
m umgekehrtem Verhältnifs steht. So ist die Hausmaus
14 Tage, der Hase, das Kaninchen und Eich-
Man sehe B. 1. S. 100 dieses Werks und Tiedemann’s
Anat. und Naturgesch. der Vögel. B. 3. S. 145.
**) Man sehe oben S. 58.
hörnchen einen Monat, der Igel 7 Wochen,*) die
Katze und der Hund 2, der Wolf 2 |, der Bär 3^
bis 4, das Schaaf 5, der Hirsch 8, die Kuh und
das Pferd 9, das Nashorn 17 bis 18, der Elephant
22 bis 24 Monate **) trächtig. ***) Von diesen Thieren
werfen die, welche unter 2 Monate tragen, zur Zeit
3 bis 6, die, welche über 3 Monate trächtig sind,
selten mehr als 1 Junges. Hiermit stimmet die obige
Regel ziemlich genau überein. Allein das Schwein,
das 4 Monate trägt, wirft doch eine grofse Menge
Junger, und der Wallfisch (Balaena Mysticetus) ist
bei seiner ungeheuren Gröfse nur 9 bis 10 Monate, •{*)
hingegen die Falkländische Robbe, wovon ein ausgewachsenes
Männchen 6 Fufs 8 Zoll, ein Weibchen
nur 3-| Fufs Länge hat, 12 Monate, -J-J-) und die
Meerotter (Mustella Lutris L.) die höchstens bis 80
Pfund wiegt, 8 bis 9 Monate- J - f f ) trächtig. Man
könnte eine Beziehung der Zeit der Trächtigkeit mit
der Dauer des Lebens vermuthen. Allein der Wallfisch
lebt wahrscheinlich nicht länger als das Schwein,
nehndich 25 bis 30 Jahre. " ) Er bringt Ein Junges
1 Röm ë r ’s und S c h in z ’s-Naturgesch. der in der Schweiz
ein heimischen Säugthiere. S. 127.
**) H o d g so n , Oriental Magazine. 1825. H. 5. S. 155.
***) Noch mehr andere Beobachtungen über die Zeit der Trächtigkeit
der Säugthiere finden sich in F. C u v ie r ’s Aufsatz über die
Brunst. Annales du Mus. d’Hisl;. nat. T. IX. p. 113. .
■ff S c o r e sb y , Account óf the Arctic Regions. Vol. I. p. 470.
"HO J- W ed d e ll’s Reise in das südliche Polarmeer. Aus dem
Engl. Weimar. 1827. S. 85.
T T ïl S t é ile r ’ s Beschreibung sonderbarer Meerthiere. S. 202.
• •) S c o r e sb y a. a. 0.