Eidechsen, Schlangen und Landschildkröten, nicht
aber bei den Fröschen, Wassersalamandern und Giä-
tenlischen. Ueber die Begattung der Seeschildkröten
und Landsalamander hat man noch keine genaue Beobachtungen.
Bei jenen fand ich aber einen Bau der
Zeugungstheile, der schwerlich eine andere Befruchtung
der Eier als ausserhalb dem Körper des Weibchens
zuläfst. *) Hingegen beim Landsalamander mufs
wohl der männliche Saamen in die weibliche Scheide
dringen, da das Weibchen sonst nicht ohne Gemeinschaft
mit einem Männchen nach langer Zeit noch
fruchtbare Eier legen könnte.**) Es fehlt zwar dem
Landsalamander ein männliches Glied. Aber dieses ist
auch nicht bei mehrern Vögeln vorhanden, bei denen
doch innerliche Befruchtung statt findet. Nach der
Structur der Zeugungstheile bei den Rochen und
Haien ist es möglich, dafs dieselben ebenfalls sich in
Betreff dieser Function wie die hohem Wirbelthiere
verhalten. Wenn man nun die Seeschildkröten, Landsalamander,
Rochen und Haien bei Seite setzt, so
gelangt bei allen Wirbelthieren, deren Fetus eine
Harnhaut (Membrana allantoides) hat, der männliche
Saamen vor dem Eierlegen in die Zeugungstheile des
Weibchens; hingegen werden bei allen, deren Fetus
die Harnhaut fehlt, die schon gelegten Eier befruchtet.
Nur eine scheinbare Ausnahme hiervon machen der
Blennius viviparus und einige andere lebendig gebährende
Fische. Die Eier dieser Thiere werden zwar
*) Zeitschr. fiir Physiol. B. 2. S. 282.
B. 1. S. 109 dieses Werks.
im weiblichen Körper befruchtet, doch erst nach ihrer
Trennung vom Eierstock, in der Bauchhöhle des
Weibchens, durch den männlichen Saamen, der mit
dem Wasser, worin er ergossen ist, in diese Höhle
durch die äussere Oeffnung derselben eindringt. Bei
den Thieren der letztem Art, deren Früchte mit
keiner Harnhaut versehen sind, findet keine wahre
Paarung mehr statt. Es kann^ wie ich an einem andern
Orte*) gezeigt habe, nur Aufregung des Geruchsinns
durch eine eigene Ausdünstung des Weibchens
seyn, wodurch das Männchen der Fische angetrieben
wird, sich beim Eierlegen des Weibchens
in dessen Nähe zu halten und die gelegten Eier zu
befruchten. Bei der Begattung der Frösche wird das
Weibchen von dem Männchen umarmt. Der Trieb
dazu geht aber bei diesem auch nicht zunächst von
den Zeugungstheilen, sondern von der untern Fläche
der Vorderfüfse aus, die gegen die Zeit der Begattung
turgescirend werden und ein erhöhetes Gefühl
erhalten, das durch Andrücken jener Fläche gegen
den Bauch des Weibchens befriedigt wird.
Die Befruchtung der Insecten und Crustaceen
geschieht nach Art der hohem Wirbelthiere durch
wirkliche Vereinigung der Zeugungstheile beider Geschlechter.
In der Regel liegt das männliche Glied
bei ihnen, wie bei diesen Thieren, am hintern Ende
des Rumpfs in der Nähe des Afters, ist sowohl aufregendes
als befruchtendes Organ, und wird bei der
*) Zeitschr. für Physiol. B. 2. S. 13.