kein Zweifel seyn kann. Bei den Vögeln und mehrern
Säugthieren, wo jene Enden von den Ovarien entfernt
liegen, müssen sie sich zu diesen hinbewegen. Die
Näherung wird bei manchen Gattungen, z. B. bei den
Cavien, mit durch Muskelfasern des Mesometriums
bewirkt,*) geschieht jedoch bei andern ohne eine
solche Hülfe. Einen kürzern Weg haben die Fimbrien
zu den Eierstöcken, wo sie mH diesen in einer gemeinschaftlichen
Scheidenhaut liegen, wie beim Marder
und einigen andern fleischfressenden Säugthieren
der Fall ist. **)
Auf die eingegangene Verbindung des innern
Endes der Muttertrompeten mit den Eierstöcken folgt
ein Austreten eines oder mehrerer der, auf den letztem
hervorragenden Bläschen. Bei den Vögeln, wo diese
in einer Capsel mit zwei Klappen, dem sogenannten
Kelch liegen, geschieht die Ausleerung durch eine
Zusammenziehung des Kelchs, wodurch das Ei hervorgetrieben
wird und die Klappen geöffnet werden.
Bei den Säugthieren kann dieselbe nur auf ähnliche
Art, wie die Ausleerung des Eiters eines Abscesses,
durch Zerreissung der äussern Haut des Eierstocks
vor sich gehen. Die bei dem Austreten entstehende
Oeffnung verwächst, wird mit Schleimgewebe ausgefüllt
und bildet den g e lb en K ö rp e r, der also
nichts weiter als eine Narbe des Eierstocks ist. Das
Ausgeleerte gelangt in die Muttertrompeten und wird
*) Zeitschrift für Physiologie. B. 1. S. 183.
**) Zeitschrift für Physiologie. B. 1. S. 180. E. H. Webe r in
M e ek e l’s Archiv für Anat. und Physiol. 1836. S. 106.
durch eine, der vorigen entgegengesetzte Bewegung
derselben in die Höhle des Uterus gebracht, dessen
Mund sich bei den Säugthieren fest zusammenzieht.
Bei der Umfassung der Eierstöcke von den innern
Enden der Muttertrompeten erweitert sich der innere
Raum dieser Enden, und damit tritt eine saugende
Wirkung derselben auf den Inhalt der Ovarien ein,
wodurch der Austritt der Graafschen Eier aus den
letztem befördert und diese von ihnen, wie die Nahrungsmittel
von dem Schlunde, verschluckt werden.
Durch eine solche Wirkung gelangen auch die Eier
der Schildkröten, Frösche und Salamander, deren
Eierstöcke von den Enden der Muttertrompeten nicht
umfafst werden, in diese Röhren. Sie fallen aus den
Ovarien in die Bauchhöhle, und werden daraus von
den Tuben eingesogen. Das Bauchfell bildet zwar für
sie einigermaafsen einen Trichter, dessen enges Ende
nach den Eierstocksmündungen der FallopischenRöhren
gerichtet ist, und ihre Bewegung nach diesen Mündungen
wird vielleicht durch ein tiefes Athmen befördert,
indem die Haut des Trichters mit den Lungen
zusammenhängt. Aber der Trichter ist weder den
Eierstöcken noch den innern Enden der Muttertrompeten
so genau angepafst, dafs nicht viele Eier in
der Bauchhöhle Zurückbleiben würden, wo man doch
nie deren findet, wenn nicht die Bewegung derselben
noch durch eine andere Einwirkung genauer bestimmt
würde.
Die Umfassung der Eierstöcke von den Franzen
der Muttertrompeten und die Ausleerung der Bläschen
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