stärkern Vergröfserungsgläsern oft wie abgerissen. Es
findet daher vielleicht bei allen Pflanzen ursprünglich
eine solche, obwohl nur schwache und nur kurze Zeit
dauernde Verbindung statt. Da, wro sie deutlich vorhanden
ist, gebührt dem Verbindungsstrang der Name
des Nabelstrangs. Was man gewöhnlich so nennet
ist das, was ich den E is tra n g genannt habe, der
keine Analogie mit der Nabelschnur der Thiere hat,
und sehr unpassend mit dem Worte Nabelschnur bezeichnet
ist.
Die Höhlung, worin sich der Embryo bildet, wrird
entweder ursprünglich von ihm ganz eingenommen und
erweitert sich in dem Maafse wie er sich vergröfsert,
oder ist schon vor seiner Entstehung vorhanden und
wird erst nach seinem Heranwachsen von ihm aus-
gefüllt. Das Erste findet dann statt, wenn der Kern
früh erhärtet; das Zweite dann, wenn dieser länger
eine schleimige Beschaffenheit behält. Im ersten Fall
enthält die Höhlung einen wäfsrigen Saft, und an
ihrem einen Ende, in der Regel dem untern, ihrer
Basis zugekehrten, giebt es an dem Kern ein,, aus
einer grünen, körnigen Materie bestehendes Abson7
derungsorgan dieser Flüssigkeit.
Der Embryo vieler Pflanzen liegt unbedeckt in
seiner Höhlung. Eine merkwürdige Ausnahme hiervon
machen die Nymphäen, deren Fetus von einer zarten
Haut umschlossen ist, worin sich eine Flüssigkeit mit
einer ähnlichen grauen Materie, wie sich vorher im
Kerne befand, ansammelt, während dieser erhärtet
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und seinen Gehalt an grauer Materie verliehrt. Bei
mehrern andern Gewächsen entsteht in; der Höhlung
des Kerns ein schleimiger Saft voll grauer j Materie,
und es erzeugt sich gewöhnlich in dieser, zuweilen
aber: auch zwischen ihr und der Fläche der Höhlung
des Kerns, der Embryo. Man hat diese Substanz vorzugsweise
P e risp e rm genannt, und angenommen, sie
sey den meisten Pflanzen eigen , nur bei einigen wenig
ausgebildet. Allein wenn man z. B. das Ei des Hypericum
perforatum untersucht,; so wird man blos; darin
finden, wTas ich die äussere Schichte und den Kern
genannt habe, und einen Embryo, der ohne alle Umgebung
in der Höhlung des Kerns liegt. So verhält
es. sich bei sehr vielen Pflanzen, deren Ei man ein
Perisperm zuschreibt, indem man darunter den schleimigen
Kern desselben versteht, bei denen man aber
eigentlich, um conséquent zu seyn, kein Perisperm
annehmen müfste, weil ihr Ei in der Höhlung des
Kerns nicht noch eine besondere, mit grauer Materie
angefüllte, schleimige Substanz hat, die den Embryo
einschliefst.
Die erwähnte graue Materie zeigt sich, wenn
der Embryo sich seiner Reife nähert, in den Coty-
ledonen desselben, und aus ihr entsteht das Satzmehl
der Saamenblätter. Sie ist also bei der Erzeugung
dès Eies, des Embryo und der jungen Pflanze immer
gegenwärtig, verändert aber ihren Sitz. Erst befindet
sie sich im Saamenboden; dann erzeugt sie sich entweder
gleich im Kern, oder auch vorher noch erst