ranae, enthält das Ei noch während der Entfaltung
der Blume keine Spur von grüner Substanz. Hingegen
haben die Eier der Hülsenpflanzen und des Tropaeolum
majus schon in der frühesten Zeit ihres Entstehens
Theile von grüner Farbe. Bei vielen von denen Gewächsen,
deren Ei von dem Eistrang umschlungen
ist, steigt jener Fortsatz als ein grüner Faden von
dem Saamenboden durch die Axe des Eistrangs nach
dem obern Ende des Eies herauf, läuft von hieraus
an der äussern Fläche des Kerns wieder nach dem
untern Ende des Eies auf der entgegengesetzten Seite
desselben zurück, und verlielirt sich am untern Ende
des Kerns in einer grünen Substanz, die man die
Chalaze genannt hat. Bei Agrostemma Githago enthält
er zarte Spiralgefäfse, die sich zum Theil diver-
girend nach dem Kern hin verbreiten. Bei Asclepias
nigra enthält der Eistrang nichts Grünes. An der Basis
des Eies dieser Pflanze liegt aber eine grünliche Substanz,
von welcher ein Faden gleich unter der Oberfläche
des Eies bis zur Mitte desselben heraufgeht,
wo er sich in divergirenden grünlichen Streifen ver-
liehrt. Bei Pisum sativum und andern Hülsenpflanzen
breitet sich ein grüner, auf der einen Seite des Eistrangs
liegender Fortsatz des Saamenbodens unter
der ganzen äussern Substanz des Eies als eine grüne
Schichte aus, die bis zur Entstehung des Kerns auf
Kosten der äussern Substanz an Dicke zunimmt, dann
aber in eben dem Verhältnifs wieder dünner wird, in
welchem der Kern sich verdickt. Diese grüne Substanz
scheint immer bis zur Entstehung des Embryo ihr
Bestehen ztl haben. Sobald derselbe bis auf einen
gewissen Grad gebildet ist, verliehrt sie ihr Grün und
wird unkenntlich.
Dem Erscheinen des Embryo geht die Veränderung
vorher, dafs sich um die Axe des Kerns eine
Höhlung für ihn bildet. Doch kann eine solche Ca-
vität auch entstehen, ohne dafs sich ein Embryo
darin erzeugt. Ueberhaupt ereignen sich alle die bisher
angegebenen Veränderungen des Eierstocks und
des Eies unabhängig von der Befruchtung. Diese ist
nur Bedingung der Bildung des Fetus. Der Anfang
des letztem ist da, wo die von der Basis des Eies
ausgehende grüne Substanz sich an dem Kern endigt.
Gewöhnlich erscheint er an dieser Stelle selber als
ein Bläschen. Zuweilen aber ist hier sein Anfang ein
langer, in sein Wurzelende übergehender Strang, vermittelst
welchem er derselben anhängt, indem er selber
an einer andern Stelle liegt. Einen solchen, und zwar
langen, fadenförmigen, aus Zellgewebe bestehenden
Strang bildet das Wurzelende des Embryo bei Tropaeolum.
Der Faden setzt sich unmittelbar in die Ge-
ffäfsschnur des Eistrangs fort, und läfst sich in Aer-
bindung mit derselben von dem Ei absondern und für
sich darstellen. Gegen die Zeit der Reife des Eies
vertrocknet er mit dieser Schnur. Bei den mehresten
Gewächsen ist von einer solchen Verbindung des Embryo
mit dem Ei schon in früher Zeit keine Spur
vorhanden. Doch erschien mir an ganz,jungen, aus
dem Ei genommenen Embryonen das Wurzelende unter
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