gischen Thiere beschränkt, sondern diesen mir in ausgezeichnetem
Grade eigen ist und mit ihrer ganzen
Lebensweise in Verbindung steht. Wegen dieser Verbindung
haben sie ein Vorgefühl des Winterschlafs,
und es gehen gegen die Zeit des Eintritts desselben
organische Veränderungen in ihnen vor, die aber nicht
bei allen von einerlei Art sind und zum Theil sich
auch bei nicht lethargischen Thieren im Herbst ereignen.
Die Murmelthiere schicken sich durch Fasten
zum Winterschlafe an. Im Herbst sind ihre Gedärme
so rein, als wären sie ausgewaschen. *) Beim Hamster
ist dies nicht der Fall. Die Murmelthiere, und zwar
die zahmen sowohl als die wilden ,**) machen sich
auch im Herbste ein Nest. Hingegen die Fledermäuse
bereiten sich meist auf den Winterschlaf vor. Alle
lethargische Nagethiere besitzen grofse Drüsen am
Halse und unter den Achseln, die der Thymus analog
sind und gegen die Zeit des Eintritts jenes Zustandes
sehr anschwellen. Solche Drüsen, obgleich nicht ganz
so grofse, besitzt aber, nach P a l l a s , auch das
Russische fliegende Eichhörnchen, das doch keinen
Winterschlaf hält.
Die Ursache des Versinkens in diesen Zustand
läfst sich nicht in organischen Eigenthümlichkeiten
der lethargischen Säugthiere suchen. Besitzen sie
solche, so können dieselben doch nur Mitwirkungen
der Ursache seyn, von welcher das Vermögen zu
*) S a u s su r e ’s Reisen durch die Alpen. Th. 3. S. 175.
**) M a ttu sch k a in G o e z e ’s Naturgesch. der Europäischen
Thiere. B. 3. S. 334.
erstarren abhängt. Die Lethargie würde sonst nicht
zufällig auch bei andern Thieren Vorkommen können,
denen jene Eigenthümlichkeiten fehlen. Nach Car-
lisle*) theilt sich bei den winterschlafenden Säug-
thieren die obere Hohlvene in zwei Stämme, von
welchen der linke über die linke Vorkammer des
Herzens weggeht und sich in den untern Theil der
rechten Vorkammer, neben dem Eintritt der untern
Hohlvene öffnet; die unpaarige Vene macht zwei
Stämme aus, die auf beiden Seiten des Thorax in
einen Zweig der obern Hohlvene übergehen; die In-
tercostalarterien und Intercostalvenen sind ungewöhnlich
weit. Mangi l i behauptet, dem Gehirn der lethargischen
Säugthiere fehle die Carotis; dasselbe
erhalte daher weniger Blut als das Gehirn der übrigen
Säugthiere. Saissy fand bei denen winterschlafenden
Arten, die er zu untersuchen Gelegenheit hatte, Lungen
von geringer Ausdehnung; eine beträchtliche Weite
des Herzens und der Blutgefäfse im Innern der Brust
und des Bauchs, mit Ausnahme der Lungengefäfse;
dicke Nerven unter der Oberfläche des Körpers; ein
wenig gerinnbares Blut und eine Galle von süfslichem
Geschmack. Wären diese Beobachtungen auch zuverlässig,
so würden sie doch nur an w7enig Thieren
gemacht seyn, und es würden sich vielleicht nicht
lethargische Arten finden, wrovon sie ebenfalls gälten.
Nach Otto’s Untersuchungen**) sind sie aber unrichtig.
*) Philos. Transact. Y. 1805. p. 1.
**) Verhandl. der Kaiserl. Acad. der Naturf. B. 13. Abtheil. 1.
S. 35.