Schwingungen derselben mitgetheilt werden können.
Diese Membran oder Platte kann durchsichtig oder
auch von der nehmlichen Farbe wTie die äussere Bedeckung
der benachbarten Theile seyn. Im ersten Fall
läfst sich das Organ auch für ein Sehewerkzeug halten,
das blos zur Empfindung des Lichts im Allgemeinen
dient; im zweiten ist dasselbe schwer zu entdecken
und nicht immer mit Sicherheit von einem blofsen
Tastwerkzeug zu unterscheiden.
Wir kennen bisjetzt nur in zwei Familien der
wirbellosen Thiere Organe, deren Bestimmung zum
Hören sich nicht bezweifeln läfst: in. denen der Krebse
und der Sepien. Bei den Krebsen liegt hinter den
Wurzeln der gröfsern Fühlhörner auf jeder Seite des
Körpers eine hohle, aus einer steinartigen Substanz
bestehende Hervorragung, über deren äussere Oeffnung
eine feste, elastische, nach aussen convexe Haut ausgespannt
ist, und deren Höhlung einen, mit einer
wässerigen Flüssigkeit angefüllten Sack enthält, worin
sich ein, neben den Nerven der gröfsern Fühlhörner
entspringender Hirnnerve verbreitet. Die Hörwerkzeuge
der Sepien sind zwei Kapseln in dem hornartigen Ring,
der das Gehirn und den Schlund umgiebt. Jede derselben
amschliefst ebenfalls einen häutigen Sack, der
eine Flüssigkeit enthält und zu welchem ein, aus dem
Vordertheil des Gehirns, zwischen den Nerven der
Füfse und der Baucheingeweide entstehender Nerve
geht. Die Kapsel hat aber keine äussere, mit einer
Haut überzogene Oeffnung. Dagegen befindet sich in
der Flüssigkeit des Sacks ein kleiner Stein.
Unter den übrigen wirbellosen Thieren sind manche
Insecten in Besitz von Theilen, die wohl Hörwerkzeuge
seyn können, sich aber doch nicht mit völliger Gewifs-
heit dafür annehmen lassen.
In den nachgelassenen zootomischen Schriften Ly-
o n n e t’s ist die Zergliederung eines Insects unter dem
Namen Pou de Mouton enthalten, das von den, bisher
auf Schaafen gefundenen Läusen und Milben abweicht
und zu L a tr e ille ’s Microphthiris gehört. Lyonnet*)
entdeckte am Vorderkopf dieses Thiers, zu beiden
Seiten des Rüssels, da, wo sonst die Fühlhörner stehen,
zwei länglichrunde Hervorragungen, die unter einer
doppelten hornartigen Schaale eine Höhlung enthielten,
worin ein kleiner runder, gestielter Körper lag. Dieser
bestand aus einer weissen, fleischartigen Substanz,
worin sich eine Menge kugelförmiger, sehr durchsichtiger,
ziemlich harter Körner fanden. Sein Stiel
war durch ein Ligament an der innern Wand der
Höhlung befestigt. • Lyonnet meinte, es lasse sich
über den Zweck dieser Theile nichts bestimmen. Sie
haben aber die Structur von Hörwerkzeugen.
Bei der Blatta orientalis glaubte ich früher, das
Hörorgan in einer, mit einer weissen, nach innen con-
caven Haut bedeckten Oeffnung gefunden zu haben,
die gleich hinter der Oeffnung liegt, worin die Wurzelglieder
der Antennen ihre Befestigung haben, und
unter welcher sich eine Hervorragung des Gehirns
befindet, die mir mit jener Haut in Berührung zu