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Soviel ist sicher: an jedes verlöschende Leben
ist ein werdendes, und umgekehrt, jedes aufgehende
ist an ein untergehendes geknüpft, und vermöge dieses
Zusammenhangs bleibt die lebende Natur immer in
gewissen Schranken, worin sie nicht eingeschlossen
seyn würde, wenn es eine Entstehung des Lebenden
aus Materien gäbe, die nicht durch Organisches gebildet
sind. Von. welcher Art die Verknüpfung aber ist,
ob die Lebensflamme beim Verlöschen Funken wirft,
die, wenn sie einen entzündbaren Stoff finden, neue
Flammen erzeugen, oder ob sie nur Kohlen zurück-
läfst, die zur Unterhaltung schon vorhandenen Feuers
dienen, darüber läfst sich noch nicht entscheidend
urtheilen. Diesen wichtigen Gegenstand der Biologie
tiefer zu ergründen, wird erst dann möglich seyn,
wenn die Bedingungen, unter welchen sich die verschiedenen
Arten der niedern lebenden Wesen in Flüssigkeiten
zeigen, die Veränderungen dieser Wesen in
Folge veränderter äusserer Einflüsse, und die Succes-
■sionen in den Erscheinungen derselben nach den verschiedenen
Stadien der Zersetzung der organischen
Materien, worin sie leben, aufs Genaueste bestimmt
seyn werden.
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