Stunde nachher begattete sich mit ihr ein Männchen,
und darauf legte sie wieder einige zwanzig Eier, die
sowohl oben als unten eine ganz dunkelbraune Farbe
und mehr Rundung als die vorigen hatten. Die zuerst
gelegten Eier waren aber vielleicht, wegen nicht zur
gehörigen Zeit geschehener Befruchtung, verdorben.
Bei einem weiblichen Maikäfer, den ich 18 Stunden
nach der Begattung öffnete, waren die Eier noch
nicht aus den Eierstöcken in die Eiergänge gelangt,
und dem Aeussern nach von den Eiern unbefruchteter
Maikäfer nicht verschieden.
Bei jeder Paarung tritt in allen, zwischen der
äussern weiblichen Zeugungsöffnung und den Eierstöcken
liegenden Geburtstheilen eine starke Abson^
derung von schleimigen und wäfsrigen Säften ein,
wodurch die geringe Quantität Saamens, die den
langen Weg vom Muttermunde zu den Eierstöcken
zurücklegt, nicht nur sehr verdünnet, sondern auch
wahrscheinlich in ihrer Mischung verändert werden
mufs. Hierzu kömmt, dafs,'da die Franzen der Muttertrompeten
oft erst nach. Tagen die Eierstöcke umfassen,
der sich sehr schnell zersetzende Saamen länger
stagniren mufs, als er ohne Verlust seiner Wirksamkeit
würde stagniren können, wenn diese nicht durch Verbindung
mit einer weiblichen Flüssigkeit in ihm erhalten
würde. Seinen Einflufs auf das Ei kann man
also freilich nicht insofern unmittelbar nennen, als er
sich nicht vor Aeusserung seines Einflusses mit weiblichen
Säften vereinigt, sondern nur in der Rücksicht,
dafs er nicht etwa durch Blut- oder Lymphgefäfse
r
zu den Eierstöcken überbracht wird, oder durch einen
Eindruck auf gewisse Nerven die Befruchtung hervorbringt.
Der Austritt des Eies aus dem Ovarium und dessen
Uebergang m den Uterus kann nicht blos die Ursache
der Umwandelungen seyn, die mit dem Uterus nach
der Befruchtung vorgehen und w’ovon im folgenden
Abschnitt weiter die Rede seyn wird; Blun d ell* )
sähe bei Kaninchen, wobei durch Verschliessung der
Muttertrompeten die Befruchtung der Eier verhindert
worden war, doch nach der Begattung Erscheinungen
eintreten, welche denen der Schwangerschaft ähnlich
waren. Der Uterus, der keinen Fetus enthielt, war
oft vergröfsert, in seinem Bau entwickelter und von
einer eiweifshaltigen Flüssigkeit stark ausgedehnt. Er
veränderte sich auf solche Weise selbst dann, wenn
der Zugang aus der Scheide zu seiner Höhlung verschlossen
war und kein Saamen in ihn hatte gelangen
können. Dieser Umstand scheint zw^ar zu beweisen,
dafs jene Erscheinungen blos Wirkungen des bei der
Paarung statt gefundenen Orgasmus gewesen seyen.
Allein beim Menschen, wo diese Reizung nicht jene
Folgen hat, verändert sich doch der Uterus ebenfalls
auf ähnliche Art wie bei der gewöhnlichen Schwangerschaft,
wenn auch der Fetus nicht in ihn, sondern in
die Bauchhöhle gelangt ist. Der männliche Saamen
mufs also bei der Empfängnifs auch auf den Uterus
einen Einflufs haben.
In Betreff dieses letztem Einflusses schliessen sich
A. a. 0.