wie die des letztem und der Theile desselben, auf
den höhern Stufen der Organisation der Säugthiere im
umgekehrten Verhältnifs mit dem Volumen des verlängerten
Marks. Wenn sie auch bei dem Menschen
und einigen andern höhern Säugthieren in Vergleichung
mit dem verlängerten Mark an Breite zunehmen, so
folgt doch oft ihre Länge nicht dem nehmlichen Verhältnifs,
und auch jene Zunahme ist weder allgemein,
noch so beträchtlich wie an andern Theilen des grofsen
Gehirns. Die Riechnerven kommen mit einer äussern
Wurzel von der Sylvischen Grube, mit einer innern
vom Hirnstamm. Jene entsteht aus den Kernorganen
des Gehirns. Wie weit diese sich nach hinten erstreckt,
läfst sich bei den höhern Wirbelthieren nicht bestimmen.
Bei mehrern Fischen und Amphibien aber gehen die
untern Stränge des verlängerten Marks ununterbrochen
bis zu ihr fort. Alle Nerven des verlängerten Marks,
die hinter den Hörnerven entspringen, entstehen hingegen
aus der Vereinigung so oberflächlicher und so
dünner Wurzeln, dafs sich von keinem derselben eine
nähere Verbindung mit den Kernorganen des Gehirns
annehmen läfst. Diese Nerven haben aber auch keinen
Antheil an den Functionen der höhern Sinneswerkzeuge.
Mit der fortschreitenden Ausbildung dieser Werkzeuge
und derjenigen Organe der willkührlichen Bewegung,
die sich auf die höhern Sinne beziehen,
nimmt bei allen Wirbelthieren das Gehirn immer mehr
an Gröfse, an Mannichfaltigkeit der Theile und an
Vielfachheit der Verbindung jedes Theils mit den
übrigen zu. Die Zunahme der Gröfse findet in Beziehung
der Masse desselben gegen die Masse des
Rückenmarks mit Einschlufs des verlängerten Marks
statt, und mit diesem Verhältnifs kömmt, wie schon
im zweiten Buch gezeigt wurde, das der gröfsten
Breite des Gehirns gegen die gröfste Breite des verlängerten
Marks ziemlich nahe überein. Es erhält
also mit dem höhern Leben in der Sinnenwelt das
Gehirn immer , mehr das Uebergewicht über das Centralorgan
des niedern thierischen Lebens, das Rückenmark.
Dieses Uebergewicht ist zwar nicht allgemein
gröfser bei den Säugthieren als bei den Vögeln, bei
den letztem als bei den Amphibien, und bei den
Amphibien als bei den Fischen. Ich fand z. B. die
gröfste Breite des verlängerten Marks == 100 gesetzt,
die des Gehirns bei dem Fuchs = 278, dem Hasen
= 230, dem Eichhörnchen und Hamster = 205,
dem virginischen Beutelthier = 147, dem Psittacus
amazonius s= 236, dem Lanius Excubitor = 232.
Der letzte dieser Vögel steht also in Rücksicht auf
jenes Verhältnifs eben so hoch als der Hase. Aber
viele Vögel stehen auch von gewissen Seiten auf einer
höhern Stufe des geistigen Lebens als viele Säugthiere.
Indefs besitzt kein Vogel ein relativ so grofses Gehirn wie
die höhern Säugthiere, den Menschen auch abgerechnet;
keines der Amphibien ein so grofses wie die mehresten
Vögel, und kein Fisch ein so grofses wie diejenigen
unter den Amphibien, die zunächst auf die Vögel folgen.
Der nehmlichen Stufenfolge entspricht im Allgemeinen
die Ausbildung der, zum höhern Sinnenleben dienenden
willkührlichen Bewegungsorgane, der Sprachw'erkzeuge.