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 in thonigem Boden und hatten  om3o  Durchmesser  bei  om 15  Tiefe.  Eine  
 damit  in  Verbindung  stehende  30°  gegen die Vertiefung geneigte konische Röhre  
 (Düse)  von  feuerfestem Gestein  nahm  zwei  Bambusrohre  auf,  die  in  die  unteren  
 Enden  zweier  ausgehöhlten  Fichtenstämme  eingepasst waren,  in  denen  sich zwei  
 an  ihrem Umfange  mit  trocknem  Grase  oder  Federn  bekleidete  Scheiben  abwechselnd  
 auf  und  ab  bewegten,  und  die  für  das  Schmelzen  erforderliche  Luft  
 zuführten. 
 Wenn  die  Ygorroten  Schwarzkupfer  oder  gediegen  Kupfer  erblasen  hatten,  
 so  beugten  sie  dem Verlust  (durch  Oxydation)  vor,  indem  sie  einen  Tiegel  aus  
 gutem  feuerfesten  Thon  in  Gestalt  eines  Helmes  aufsetzten  ,  wodurch  es  ihnen  
 eichter  ward,  das  Metall  in  Formen  zu  giessen,  die  aus  demselben Thone  bestanden. 
   Nachdem  der Ofen  hergerichtet,  beschickten  sie  ihn mit  r8 bis  20 Kg.  
 lreichen  oder  gerösteten Erzes,  das  nach Hernandez wiederholten Versuchen  über  
 2o°/0  Kupfer  enthielt,  und  verfuhren  dabei  ganz wissenschaftlich,  indem  sie  das  
 Erz  stets  an  der  Mündung  der  Düse  also  dem  Luftzuge  ausgesetzt,  die  Kohlen  
 aber  an  den  Wänden  des  Ofens  aufgaben,  die  aus  losen  zur Höhe  von  om5o  
 übereinander  geschichteten  Steinen  bestanden.  Nachdem  das  Feuer  angezündet  
 und  das  beschriebene  Gebläse  in  Gang  gesetzt  war,  entwickelten  sich  dichte  
 gelbe,  weisse  und  oraniengelbe  von  der  theilweisen  Verflüchtigung  des Schwefels  
 Arsens  und  Antimons  herrührende  Rauchwolken,  bis  nach  Verlauf einer  Stunde,  
 sobald sich nur durchsichtige schweflige Säure bildete, und die Hitze den höchsten,  
 bei  diesem  Verfahren  möglichen  Grad  erreicht  hatte,  das Blasen  eingestellt  und  
 das Produkt  herausgenommen wurde.  Dies  bestand  aus  einer Schlacke oder vielmehr  
 aus  den  eingetragenen  Erzstücken  selbst,  die wegen  des  Kieselgehaltes  des  
 Ganggesteines  sich  bei  der Zersetzung  des  Schwefelmetalls  in  eine  poröse Masse  
 verwandelten  (und sich nicht  verschlacken  und  kieselsaure Verbindungen  eingehn  
 konnten,  weil  es  sowohl an Basen als an der erforderlichen Hitze gebrach);  ferner  
 aus  einem  sehr  unreinen  »Stein« von  4  bis  5  Kg.  Gewicht  und  etwa  50 bis 6o°/0  
 Kupfergehalt. 
 Mehrere  solcher  »Steine«  wurden  zusammen  12  bis  15  Stunden  lang  in  
 starkem  Feuer  niedergeschmolzen  und  dadurch  abermals  ein  grösser Theil  der  
 genannten  drei  flüchtigen  Körper  entfernt.  In  denselben  Ofen  stellten  sie  die  
 schon  geglühten  »Steine«  aufrecht,  und  zwar  ebenfalls  so,  dass  sie  sich  im Kontakt  
 mit  der Luft,  die Kohlen  dagegen  an  den Wänden des Ofens  befanden,  und  
 erhielten,  nachdem  sie  eine  ganze  oder halbe Stunde geblasen,  als  Schlacken  ein  
 Silikat von  Eisen mit  Antimon  und  Spuren  von Arsen,  einen  »Stein«  von  70  bis  
 7 5%   Kupfergehalt,  den  sie  in  sehr  dünnen  Scheiben  abhoben  (Konzentrations-  
 stein)  indem  sie  die  Abkühlungsflächen  benutzten.  Im  Boden  der  Vertiefung  
 blieb,  jenachdem die Masse  mehr  oder  weniger  entschwefelt war,  eine  grössere  
 oder  geringere Menge  (stets  aber  unreines)  Schwarzkupfer  zurück. 
 Die  durch  diesen zweiten Prozess gewonnenen  Konzentrationssteine  wurden  
 abermals  geglüht,  indem  man  sie  durch  Holzschichten  trennte,  damit  sie  nicht  
 an  einander  schmelzen  konnten  bevor  sie  das Feuer  von  den  Unreinigkeiten  befreit  
 hatte. 
 Das  bei  der  zweiten  Beschickung erhaltene Schwarzkupfer  und  die  bei  eben  
 dieser  Operation  niedergeschmolzenen  Steine  wurden  in  demselben  (durch  
 Bruchsteine  verengten  und  mit  einem  Schmelztiegel  versehenen)  Ofen  einer  
 dritten  Operation  unterworfen,  die  eine  Schlacke  von  kieselsaurem Eisen  und  ein  
 Schwarzkupfer  erzeugte,  das  in  Thonformen  ausgegossen  wurde  und  in dieser 
 Gestalt  in  den Handel  kam.  Dieses  Schwarzkupfer  enthielt  92  bis  94%  K^Pfer  
 und war  verunreinigt mit  einer,  durch  ihre  gelbe  Farbe  gekennzeichneten  Koh-  
 lenstoffverbindung  desselben  Metalles,  und  das  durch  langsame  Abkühlung  an  
 der  Oberfläche  entstandene  Oxyd,  d*as  sich  stets  bildete  trotz  der  angewandten  
 Vorsichtsmaasregel,  die  der Oxydation  ausgesetzte  Oberfläche mit  grünen  Zweigen  
 zu  peitschen.  Wenn  das  Kupfer  zur  Anfertigung  von  Kesseln,  Pfeifen  und  
 anderem  häuslichen  Geräth  oder  Schmuck  dienen  sollte,  die  von  den Ygorro  
 ten  mit  so  grösser  Geschicklichkeit  und  Geduld  ausgeführt  werden,  so  wurde  
 es  dem  Läuterungsprozess  unterworfen,  der  sich  nur  dadurch  von  dem  vorhergehenden  
 unterschied,  dass man die Kohlenmenge verringerte und den Luftstrom  
 vermehrte,  in  dem  Maasse  als  der  Schmelzprozess  sich  seinem  Ende näherte,  
 was  die  Fortschaffung  der  Kohlenstoffverbindung  durch  Oxydation  zur  Folge  
 hatte.  Durch  wiederholte  Versuche  fand  Santos,  dass  selbst  bei  Erzen  von  
 20% mittlerem  Gehalt nur  8  bis  ro°/0  Schwarzkupfer  aus  der  dritten Operation  
 erzielt wurden,  so  dass  also  in  den  Schlacken  oder  porösen  Quarzen  der  ersten  
 Operation  8  bis  12%   zurückblieben. 
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 E s  war  schwierig  zur  Rückreise  nach Paracäli  die  nöthigen Transportmittel  
 für mein Gepäck  zu  erlangen,  da  die  Wege  durch  anhaltende  Regen  
 so  aufgeweicht waren,  dass Niemand  sein Vieh hergeben mochte.  In Mam-  
 bulao  ist  der Einfluss  der  westlich,angrenzenden  Provinz  schon  sehr wahrnehmbar: 
   Tagalisch  wird  fast  besser  als  Bicol  verstanden;  unter  der Bevölkerung  
 macht sich das tagalische Element durch hübsche Frauen geltend,  
 die mit  ihrer Familie  von Lucban  und Mauban  hierherkommen  um Handel  
 zu  treiben.  Sie  kaufen  das  Gold  auf und  führen  dagegen  Stoffe  und  andre  
 Waaren  ein.  Das  gewonnene  Gold  ist  in  der  Regel  15  bis  16  karätig;  
 der  Strich  entscheidet  über  den  Feingehalt.  Die  Händler  zahlen  durchschnittlich  
 für  die Unze  11  Dollar,  wenn  es  aber wie  gewöhnlich,  in  geringeren  
 Mengen  als  eine Unze  feilgeboten wird,  nur  10 Dollar [86] ;  sie wägen  
 mit  kleinen  römischen Wagen und stehn nicht  im  R u f grösser Rechtlichkeit. 
 Nord-Camarines  ist  spärlich  bewohnt,  in  den  Bergbaudistrikten  hat  
 die  Bevölkerung  abgenommen,  seitdem  die  vielen  durch Aktienschwindel  
 künstlich  in’s  Leben  gerufenen  Unternehmungen  zu  Grunde  gegangen.  
 Die Goldwäscher  sind meist  liederlich  und  verschuldet,  sie  hoffen  fortwährend  
 auf  reiche  F u n d e ,  die  nur  äusserst  selten  Vorkommen  und  dann  gewöhnlich  
 gleich  verprasst werden,  daher  findet man  auch Champagner  und  
 andre  Luxusgegenstände in  den Läden  der  sehr  ärmlichen Dörfer. 
 Malagüit  und  Matängo  sollen  in  der  trocknen  Jahreszeit  durch  einen  
 ziemlich  guten W e g   verbunden  se in ,  jetzt  trennte  eine  Schlammpfütze  in  
 welcher  die  Pferde bis  zum  Bauch  einsanken,  beide Ortschaften. 
 86)  Nach  den  bei  uns  geltenden  Preisen  würde  sich  der  Werth  auf  etwa  12 Dollar berechnen, 
   der Werth  der  analysirten Probe  (S.  143)  au^ H ’ri Dollar,