
Den besten Kaffee liefern die Provinzen L agüna , Batängas und C a -
vite, den schlechtesten Mindanao; letzterer ist in Folge nachlässiger Behandlung
sehr unrein, enthält .viele schwarze Bohnen beigemischt. Die
Mindanaobohnen sind gelblichweiss (pale), während die von Lagüna grünlich
und fast um die Hälfte kleiner sind als jene.
V on Kennern wird, der Manila-Kaffee sehr hoch geschätzt und stets
entsprechend bezahlt, obgleich er nicht so sauber aussieht als Ceylon und
manche andre sorgfältiger behandelte Sorten. Jedenfalls ist es bemerkens-
werth, dass Frankreich 1865, ausser 105,000Frcs. Manila-Hanf, fast nichts
als Kaffee aus den Philippinen einführte, davon aber für 1,042,000 Frcs.,
d. h. mehr als ein Drittel der Gesammtemte.*) In London wird Manila-
Kaffee nicht besonders gewürdigt und nicht besser als guter Native Ceylon
(60 Schillinge pr. Cwt.) bezahlt, [51] weil er dem englischen Geschmack
nicht entspricht; dies ist aber kein Vorwurf für den Kaffee, wie Jeder, der
den englischen Kaffeegeschmack kennt, einräumen wird.
Einer der Hauptabnehmer wird mit der Zeit wohl Californien werden,
ein vortrefflicher Kunde der für. gute Waare gern ermunternde Preise
zahlt. [52] 1868 galt der Kaffee in Manila selbst, mit sehr geringen Schwankungen
16 Doll, per Pikul**) (1871: 13 Doll. 50 C.) d. h. nicht viel unter
dem Londoner Marktpreise. In Java zahlt die Regierung den zum Kaffeebau
gezwungenen Eingeborenen 9 fl. 20 c. (etwa 3% Doll, für den Pikul).
Wie unbedeutend die oben angeführte Kaffeeproduktion im Verhält-
niss zur Produktionskraft der Kolonie is t , ergiebt sich am besten aus dem
Vergleich mit der Ausfuhr anderer Länder. Nach Scherzer, Fachmännische
Berichte, 71, betrug 1868 die Kaffeeausfuhr von Brasilien 4,262,000 Z o ll-
Ctr., Java und Sumatra 1,400,058, Ceylon 1,023,455 Zoll-Ctr.
In meinen Reiseskizzen (S. 158) wurde die Abnahme der Kaffeeproduktion
in Java unter dem »Kultursystem,« die Zunahme derselben in
Ceylon bei freier Arbeit hervörgehoben und als Ertrag des Jahres 1858/59
67,500 Tonnen für Java, 35,000 T . für C eylon angegeben. Beide Ursachen
haben seitdem fortgewirkt und Niederländisch-Indien erzeugte 1866 nur
56,000 T . (in 7 Jahren 11,000 T . weniger), Ceylon 36,000 T . (1000 T.
mehr). [53]
*) Bericht des franz. Konsuls v. 1866.
**) Rappt. Cons. Beige.
51) Mysore und Mokka erzielen die höchsten Preise: ersterer 80 bis 90 Sch., Mocca,
wenn 5 bis 6 Jahr alt, bis 120 Schilling.
52) Kaffeeeinfuhr in S. Francisco 1865, 66, 67 = 3*/2i 10 Million Pfd., davon 2, 4, 5
Million Pfd. Manila-Kaffee. 1868 soll England die grösste Menge Kaffee eingeführt haben.
531 Kaffee ist ein so vorzüglichstes Getränk und wird so selten gut bereitet, dass folgende
Während meines gezwungenen Aufenthalts in Daräga brachten mir
die Eingeborenen Muscheln und Käfer zum K au f und eine Anzahl meldeten
sich um in meinen Dienst zu treten, da sie » Beruf zum Naturforscher in
sich fühlten«. Ich hatte ihrer endlich eine ganze Küche voll. Täglich gingen
sie au s , um Insekten zu sammeln; freilich waren sie gewöhnlich nicht
glücklich, desto munterer ging es aber bei den Mahlzeiten zu. P'ast täglich
erhielt ich freundliche Besuche von benachbarten Spaniern. Auch mehrere
eingeborene Würdenträger und Mestizen besuchten mich, selbst aus grösserer
Ferne, nicht sowohl um mich, als um meinen Hut zu sehn, dessen Ruf
sich über die Grenzen der Provinz verbreitet hatte. Er bestand aus Nito[54],
hatte die landesübliche zweckmässige Pilzform, war aber mit einer Spitze
zum Aufstecken einer kleinen stark leuchtenden Laterne versehn, auf deren
Oellampe, wenn unbenutzt ein dicht schliessender Deckel, wie bei einer
Löthrohrlampe geschraubt wurde, so dass man die Laterne in der Tasche
tragen konnte. Die Einrichtung erwies sich namentlich beim Reiten im
Dunkeln als höchst zweckmässig.
Im benachbarten Pueblo, T aba co , wurden aus demselben S to ff Zigarrentaschen
geflochten. Sie kommen wohl kaum in den Handel, und
werden nur auf vorherige Bestellung angefertigt. Um ein Dutzend zu erhalten,
muss man sich an ebensoviele Individuen wenden, und es dauert
günstigen Falles mehrere Monate, bis eine Tasche vollendet wird. Der
Stiel des Farn hat die Dicke eines Schwefelholzes, man sucht möglichst
lange Stücke zwischen zwei Blattansätzen a u s , spaltet sie in 4 Theile und
jedes Viertel durch Aufschlitzen und Zwischenklemmen des Fingers noch
einmal; dann nimmt der Arbeiter ein Messer in die fest aufliegende linke
Hand, den Daumen auf den Rü ck en , die Schärfe gegen den Zeigefinger
von Sachverständigen gegebene Winke [Rappt, du Jury] gewiss nicht unwillkommen sein
werden: i) Wahl guter Sorten, 2) Mischung derselben im besten, durch Erfahrung festgestellten
Verhältniss, 3) Vollständiges Austrocknen der Bohnen, da sonst der während des Brennens
aus ihnen entwickelte Wasserdampf einen Theil des Aromas mit fortreisst, 4) Brennen in
heisser Luft, wobei der Hitzegrad genau bemessen werden kann. Jede Sorte muss für sich gebrannt
werden, 5) schnelles Abkühien der Bohnen. Wer seinen Kaffee aus einer allen diesen Bedingungen
entsprechenden Quelle beziehn kann, thut wohl am besten, die gebrannten Bohnen
in Tagesrationen zu kaufen. Mit Ausnahme der 4ten sind aber die obigen Vorschriften in jeder
Haushaltung zu erfüllen, und die kleinen in Berlin käuflichen Brennapparate, die ohne Unbequemlichkeit
, sehr geringe Mengen über der Spiritusflamme zu rösten und dabei zu überwachen
gestatten, bieten einigen Ersatz. Der Vorschrift 3. genügt man am besten, wenn man
den Kaffee vor dem Gebrauch mehrere Jahre lang an einem trocknen Orte aufbewahrt.
54) Lygodium circinatum (?) Swartz, nicht ein kletternder, sondern ein wirklich rankender
Farn, wohl.die einzige Gattung in der Familie.