
wo in obigen Ländern die Ernten gut ausgefallen, trieb Suál nur Küstenhandel.
C e b ú , 34,000 E ., Hauptstadt der Insel desselben Najpens, Sitz der
Regierung und des Bischofs für die Bisayas, in 48 Stunden von Manila im
Dampf boot zu erreichen, hat eine eben so günstige L ag e für den östlichen
Theil der Bisaya-Gruppe, als Yloilo für den westlichen und wird mehr und
mehr zum Stapelplatz seiner Produkte. Von Bojól erhält es Zucker und T a bak,
von Panay Reis, von L e y te und Mindanao Abacá, von Misámis 'Mindanao)
Kaffee, Wachs, spanisches Rohr, Perlmutter. Es ist von Samar 26,
von L ey te 7 1/2, von Bojol 4, von Negros 18 M. entfernt.
Die Insel Cebú hat 75 DM. Flächeninhalt, ein hohes Gebirge durchzieht
sie von N. bis Süd und scheidet die O s t- von der Westseite, ihre Einwohnerzahl
wird auf 340,000 geschätzt, 4533 auf die DM. Die Bewohner
sind friedfertig und gefügig, Diebstähle kommen sehr selten, Räubereien
nie vor. Die Gewerbe bestehn in Ackerbau, Fischerei und Weberei für den
eignen Gebrauch. Cebú produzirt Zucker, Tabak, Mais, Reis u. s. w., in
den Bergen auch Kartoffeln, aber der gewonnene Reis deckt den Bedarf
nicht, da nur wenig ebenes Land vorhanden ist, der fehlende Reis wird
von Panay eingeführt.
Die Insel besitzt beträchtliche Kohlenlager, deren nachdrückliche Au s beutung
jetzt zu erwarten steht, da der Ausfuhrzoll durch Dekret vom 5.
Mai 1869 aufgehoben worden ist. [1:!4] Während in Luzon und Panay das
Land grösstentheils Eigenthum der Bauern, gehört es in Cebú meist Mestizen
und wird von ihnen in ausserordentlich kleinen Parzellen nach dem
Metayer-System verpachtet. Die Grundbesitzer wissen die Bauern durch
134) Nach der Revista minera, Madrid 1866 XVII. 244 sind die Kohlen vom Berge Al- ,
pacò, im Gebiet von Nága in Cebú, trocken, rein und fast frei von Schwefelkiesen* sie bren-'
nen leicht und mit starker Flamme. Bei den, im Laboratorium der Bergschule zu Madrid an-
gestellten Versuchen gaben sie 4°/o Asche und eine Heizkraft von 4825 Calorien, d. h. durch
Verbrennung von 1 Gewichtstheil wurden 4825 Gewichtstheile Wasser um i° C. erwärmt —
gute Steinkohle giebt 6000 Cal. Die ersten Kohlengruben in Cebú wurden im Massángathal
betrieben, die Arbeiten aber 1859, nachdem bedeutende Kosten darauf verwendet, wieder
eingestellt. Später entdeckte man im Thal von Alpacó und im Berg Oling bei Nága vier
Schichten von beträchtlicher Mächtigkeit. . . . »Die Kohle von Cebu ist anerkannt besser, als
die von Australien und Labuan, besitzt aber nicht hinreichende Heizkraft um ungemischt für
längere Seereisen verwendet zu werden. «
Nach dem Katalog der Produkte der Philippinen (Manila 1866) haben die Kohlenschichten
in Cebú an vielen Stellen des NS. durch die ganze Insel streichenden Gebirges eine durchschnittliche
Mächtigkeit von 2 m. Die Kohle ist von mittlerer Güte, sie wird in den Regierungsdampfern,
mit Cardiff kohle gemischt, verbrannt. Ihr Preis in Cebú ist durchschnittlich 6 Dollar
per Tonne.
wucherische Vorschüsse in Abhängigkeit zu erhalten; eine der Folgen die- •
ses Missbrauches ist, dass der Ackerbau auf dieser Insel tiefer steht als in
irgend einem ändern Theil des Archipels.*) Der Gesammtwerth der Aus fuhr
1868 betrug 1,181,050 Do llar , davon 481,127 Dollar Zucker und
378,256 Dollar Abacä nach England, 112,000 Dollar Abacä nach Amerika,
188,260 Dollar Tabak nach Spanien. Die Einfuhr fremder Güter findet
über Manila statt, grösstentheils durch Chinesen, die von den fremden
Importhäusern in Manila kaufen. Der Werth dieser Einfuhren betrug 1868
182,522 Dollar, davon 150,000 Dollar für englische Baumwollenstoffe. Die
Gesammteinfuhr der Insel wurde auf 1,243,582 Dollar, die Lokalausfuhr
auf 226,989 Dollar geschätzt. Unter den Einfuhren werden 20 Kisten Bilder
, ’ ein Zeichen des tief gewurzelten Marienkultus, aufgeführt. Früher
kauften die fremden Kaufleute die Ausfuhrprodukte meist durch chinesische
Mestizen auf, jetzt unmittelbar von den Produzenten, welche nun, nach
Wegfall der hohen Maklergebühren, höhere Preise erhalten. Diesem der
Energie der fremden Kaufleute zu dankenden Umstande ist die allmälige
Zunahme des Ackerbaues hauptsächlich zuzuschreiben.
Y l o i l o ist der wichtigste der neu eröffneten Häfen, Zentralpunkt der
Bisayas, in einer der volkreichsten, betriebsamsten Provinzen. N. Lone y
schätzt die Ausfuhr von Geweben aus Ananasfaserri von Yloilo und den benachbarten
Provinzen auf eine Million Dollar jährlich. Der Hafen ist ausgezeichnet,
völlig geschützt durch eine queer davor gelagerte Insel. Die
Fahrzeuge liegen in zwei Faden Tiefe (bei Ebbe) unmittelbar am Strande.
Wegen der Barre müssen tiefgehende Schiffe ihre Ladung ausserhalb
derselben vervollständigen. V o r Eröffnung der neuen Häfen waren alle
Provinzen gezwungen, ihre für die Ausfuhr bestimmten Produkte nach
Manila zu bringen, und ihre ausländischen Bedürfnisse von dort zu beziehn,
wodurch erstere namentlich wegen der doppelten Schifffahrts-, Umlade—,
Makler- und Lagerkosten sehr erheblich vertheuert wurden. Aus einem
handschriftlichen Bericht N. L one y ’s geht hervor, wie günstig die Eröffnung
von Yloilo schon nach so wenigen Jahren auf die davon zunächst betroffenen
Provinzen der Inseln Panay und Negros gewirkt hat.
Die höheren Preise, die für direkt ausgeführten Zucker gezahlt werden
konnten, die Leichtigkeit und Sicherheit des Geschäfts, im Vergleich zu
dem früher von Manila monopolisirten, hatte eine grosse Ausdehnung des
Zuckerbaus zur Folge. Nicht nur in Yloilo, sondern auch in Antique und
Negros entstanden viele neue Pflanzungen; die alten wurden so viel als
*) Engl. Konsular Bericht 217.
J a g o r , Philippinen.**