2 cu, zusammen 4 Realen 12 cu = 24 Sgr. Die Frauen besserer Klasse
tragen Camisa 1 bis 2 r, Patadion 6 r, Tuch 2— 3 r., Kamm 2 cu. Der Mann
trägt Hemd 1 r, Hose 3 r, Hut (Tararura), aus spanischem Rohr, 10 cu,
oder Salacot (grösser Regenhut, häufig verziert) wenigstens 2 r , oft mit
Silberbeschlag bis zum Werthe von 50 Dollar. Es werden jährlich wenigstens
drei, wohl eher vier Anzüge verbraucht, die Frauen pflegen aber fast
den ganzen Bedarf für die Familie selbst zu weben.
A r b e i t s l o h n : Für den gewöhnlichen Arbeiter 1 r, kein Essen; A r beitszeit
von 6— 12 und von 2— 6 Uhr. Die Frauen verrichten in der Regel
keine Feldarbeit, doch pflanzen sie den Reis um und helfen ihn ernten; in
beiden Fällen ist ihr Lohn gleich dem der Männer. Ho lz- und Stein-Arbeiter
erhalten i , 5 r. per T a g , Kalfaterer 1 ,75 r.
Ein ziemlich gebräuchlicher K o n t r a k t bei dem Landbau ist der des
T erc io : der Eigenthümer-überlässt das nackte, aber urbar gemachte Land
für den dritten Theil der Ernte. Einzelne Mestizen besitzen viele Grundstücke,
aber selten zusammenhängend, da sie ihnen gewöhnlich als Schuldpfänder
zu einem geringen Theil des Werthes zufallen.
V e r d i e n s t e in e r k l e i nen F a m i l i e : Der Mann verdient täglich 1 r,
die F rau, wenn sie grobe Stoffe webt 1/i r. und Essen (1 Stück Guinara kostet
\'L r. Weberlohn und erfordert 2 T a g e Arbeit). Die geschickteste Weberin
feinerer Stoffe erhält für das Stück 12 r. Arbeitslohn; und vollendet es in
einem Monat, der «aber wegen der vielen Feiertage im allerhöchsten Fall
gleich 24 Arbeitstagen zu rechnen ist, sie verdient also y 2 r. per T a g und
Essen. Für das Aneinanderknüpfen der Ananasfasern zur Pina-Weberei
(Sugot genannt) wird nur 1/8 r. und Essen bezahlt.
In allen Pueblos sind S c h u l e n vorhanden. Der Schullehrer wird von
der Regierung b ezah lt, und erhält gewöhnlich 2 Dollars monatlich, weder
Wohnung noch Beköstigung. In grossen Pueblos steigt das Gehalt auf
31/2 Dollars, davon muss aber ein Gehülfe besoldet werden. Die Schulen
stehen unter Aufsicht des Ortsgeistlichen. Es wird Lesen und Schreiben
gelehrt, die Vorschriften sind spanisch. Der Lehrer soll eigentlich seine
Schüler spanisch lehren, er versteht es aber selbst nicht , andererseits verstehn
die spanischen Beamten nicht die Landessprache, die Priester aber
haben keine Neigung an diesen Zuständen zu ändern, die ihrer Macht sehr
förderlich sind. E s können fast nur solche Indierspanisch, die im Dienst
von Europäern gewesen sind. Gelesen wird in der Landessprache (bicol)
zuerst eine A r t religiöser Fibel, später die Doctrina cristiana, das Lesebuch
heisst Casayayan. Durchschnittlich geht die Hälfte aller Kinder in die
Schule, gewöhnlich vom siebenten bis zehnten Jahr, sie lernen etwas lesen,
einige auch ein wenig schreiben, vergessen es aber bald wieder; nur solche,
die später als Schreiber Dienst nehmen, schreiben geläufig und haben meist
eine gute Handschrift. Einige Pfarrer dulden picht, dass Knaben und Mädchen
dieselbe Schule besuchen, in diesem Fall besolden sie noch eine
besondere Lehrerin mit 1 Dollar monatlich. Rechnen lernen die Indier sehr
schwer, sie nehmen gewöhnlich Muscheln oder Steine zur Hülfe, die sie in
Häufchen legen und dann zählen.
Die Frauen heirathen selten vor dem vierzehnten Jahre, — zwölf Jahre
ist der gesetzliche Termin. Im Kirchenbuche von Polangui fand ich eine
Trauung (Januar 1837) verzeichnet zwischen einem Indier und einer Indierin
, die den ominösen Namen Hilaria Concepcion führte und bei V o llziehung
der E h e , wie aus einer Randbemerkung hervorgeht, nur g Jahre
und 10 Monate alt war. Es kommt vor, dass Leute ungetraut zusammen
leben, weil sie die Kosten der Trauung nicht zahlen können. Mädchen,
die als Geliebte von Europäern Kinder bekommen, rechnen es sich fast zur
Ehre. Noch mehr ist dies der JFall, wenn das Kind vom Pfarrer ist; der
Cura erhält immer seine K in d e r , aber unter angenommenen Namen. In
Fällen ehelicher Untreue, die nicht selten sin d , wird die schuldige Frau
gewöhnlich geprügelt, der Verführer geht frei aus; fast nie gelangen B e schwerden
an das Gericht. Die Männer sind meist liederlich. Eine Frau
brachte die Geliebte ihres Mannes durch Zureden zum Geständniss ihrer
Schuld, und schnitt ihr darauf mit einer bereit gehaltenen Scheere das ganze
Haupthaar ab; dies ist das einzige Beispiel von Rache, das in den letzten
Jahren vorgekommen war. Europäerinnen, ja selbst Mestizinnen, lassen
sich, nach Versicherung ihrer Männer, nie mit Indiern ein. Die Frauen
werden im Allgemeinen gut behandelt, verrichten nur leichte Arbeit,
Nähen, W eb en , Sticken, Besorgung des Haushalts; alle schwere Arbeit
mit Ausnahme des Reisstampfens fällt den Männern zu. Oeffentliche Mädchen
verkehren mit allen Frauen und verheirathen sich auch oft, zuweilen
bieten Väter ihre Töchter Europäern an, indem sie ein Darlehn erbitten
und die Tochter dafür als Näherin in’s Haus bringen.
Fälle von hohem Alte r sind unter den Indiern, namentlich in Camari-
nes häufig. Das Diario de Manila vom 13. März 1866 berichtet über einen
Alten in Daräga (AlbayJ den ich wohl gekannt habe | Juan Jacob 1744 g e boren,
1764 verheirathet, 1845 verwittwet, hat bis 1840 viele öffentliche
Aemter bekleidet, hatte 13 Kinder, von denen 5 leben, 170 direkte Nachkommen,
ist mit 122 Jahren noch rüstig, hat gute Aug en und Zähne; —
erhielt sieben mal dvie letzte Oelung!
Ja gor , Philippinen. * 9