
 
        
         
		schöpft,  wir wollten  sie  bekriegen,  und  dass  sie  deswegen mehr  als  30,000  Chinesen  
 in  Luzon umgebracht  hätten;  und  der König  that,  wie  ich  gebeten  und  
 bestrafte den besagten Yanglion,  indem  er befahl  ihn zu  tödten;  und dem Tioneg  
 befahl  er  den Kopf abzuschlagen und  in  einen Käfig zu stecken,  und  die  chinesischen  
 Leute,  die  in Luzon  umgekommen,  hatten  keine  Schuld.  Und  ich  und  
 andre  verhandelten  dies  mit  dem König,  damit  er  befinde  was  sein Wille  sei,  
 in  dieser Angelegenheit und in einer  ändern; nämlich,  dass zwei englische Schiffe  
 an  diese Küsten  von  Chincheo  (Fukien)  gekommen  waren,  eine  sehr gefährliche  
 Sache  für  China,  und  dass der König entscheide,  was in diesen beiden  so  ernsten  
 Angelegenheiten geschehen solle.  Auch schrieben wir an den König,  dass er Befehl  
 geben möge,  die beiden Chinesen  zu  bestrafen,  und nachdem wir  die  beiden vorerwähnten  
 Dinge  dem König geschrieben,  antwortete  er uns,  wegen  der  englischen  
 Schiffe,  die  nach China gekommen,  falls  sie gekommen,  um zu  rauben,  so  
 solle man  ihnen  unverzüglich befehlen,  von dort nach  Luzon  zu gehn,  und denen  
 von  Luzon solle man sagen,  sie  möchten Schelmen und Lügnern aus China keinen  
 Glauben  schenken,  und  unverzüglich  die  beiden  Chinesen  umbringent  welche  
 den Engländern  den  Hafen  gezeigt  hätten,  und  in  allem übrigen,  was wir  ihm  
 geschrieben,  wolle  er  unsern Willen  thun.  Und  nachdem  wir  diese  Botschaft  
 empfangen,  der Vizekönig,  der Eunuch  und  ich ,  senden wir jetzt  diese unsere  
 Botschaften  an  den  Guvemör  von Luzon,  damit  seiner  Herrlichkeit kund werde  
 die  Grösse  des Königs von China und  des Königreichs;  denn  er ist  so  gross,  dass  
 er  alles beherrscht,  was  Mond  und  Sonne bescheinen;  und  auch  damit der Gu-  
 vernör von  Luzon'wisse,  mit  wie  viel Weisheit  dieses  grosse Reich  regiert wird,  
 welches  grosse Reich  seit  langer Zeit Niemand zu beleidigen wagte;  und  obgleich  
 die Japaner  versucht haben,  Coria  zu beunruhigen,  welches  zur,Regierung  von  
 China  gehört,  sind  sie  damit nicht  zu  Stande  gekommen,  im  Gegentheil  sind sie  
 daraus vertrieben worden,  und  Coria  ist in  grösser Ruhe  und Frieden  verblieben,  
 wie  die  von Luzon von  Hörensagen wohl Wissen.  .  . 
 Im vergangenen Jahre,  nachdem  wir  erfahren,  dass wegen der Lüge Tioneg’s  
 so viele  Chinesen  in Luzon  umgekommen,  traten  viele  von uns  Mandarinen  zusammen, 
   und  beschlossen  dem  König  anheim  zu  stellen  Rache  zu  nehmen  
 wegen  so  vieler Tödtungen;  und wir sagten :  das  Land  von Luzon  ist  ein elendes  
 Land  von  geringer Bedeutung,  und  war  vor  Alters  nur  ein Wohnsitz  für Teufel  
 und  Schlangen  und  weil  (seit  einigen  Jahren  bis  jetzt)  eine  so  grosse  Anzahl  
 Chinesen  dorthin  gegangen,  um  mit den Castillas  zuhandeln,  hat  es  sich  so  sehr  
 veredelt,  wobei  die  besagten  Sangleyes  viel  gearbeitet,  indem  sie Mauern  aufgeführt, 
   Häuser und Gärten  angelegt,  und  andre Dinge  von  grossem Nutzen  für  
 die  Castillas;  und  da  dies  also  ist,  warum  haben  dié  Castillas  nicht  Rücksicht  
 auf diese Dinge  genommen,  und  diese guten  Werke mit Dank  erkannt,  ohne  so  
 viele Menschen  grausam  zu  tödten ?  und  obgleich wir  zwei  oder  dreimal  an  den  
 König  über  die  besagten  Angelegenheiten  geschrieben,  antwortete  er  uns,  da  er  
 über  die  oben  erwähnten  Dinge  zornig war,  und  sagte:  aus  drei  Gründen  sei  es  
 nicht  angemessen  Rache  zu nehmen,  noch  Krieg  zu  führen  gegen  Luzon.  Der  
 erste  Grund,  weil  die  Castillas  (seit  langer  Zeit bis jetzt)  Freunde  der  Chinesen  
 sind,  und  der  zweite  Grund war,  weil  man  nicht wissen  könne,  ob  die  Castillas  
 oder  die  Chinesen  den  Sieg  erlangen  würden,  und  der  dritte  und  letzte  Grund,  
 weil  die  Leute,  welche  die  Castillas  getödtet  hatten,  schlechtes Volk  wären  und  
 undankbar  gegen  China,  ihre  Heimat,  ihre  Aeltern  und  Verwandten,  da  sie  
 schon  seit  so  vielen  Jahren  nicht  nach  China  zurückgekehrt,  welche  Leute,  so  
 sagte  der  König,  er  wenig  achte,  aus  den  oben  erwähnten  Gründen;  und  er 
 n p fa h l  nur  dem  Vizekönig,  dem  Eunuchen  und mir,  diesen Brief  durch  diesen  
 Gesandten  zu  schicken,  damit  die  von Luzon wissen,  dass  der König  von  China  
 ein  grossesHerz  hat,  grosse  Langmuth  und  viel  Barmherzigkeit  enn  er  
 n i c h t   befohlen  die  von  Luzon  zu  bekriegen,  und  seine  Gerechtigkeit  tritt wo  
 z u   Tage  da  er  auch  die Lüge Tioneg’s bestraft  hat.  Und  da  die  Spanier weise  
 und verständig  sind,  wie kommt  es,  dass  es  ihnen  nicht leid  thut,  so  viele Men 
 sclmn umgebracht  z’u  haben,  und  dass  sie  nicht  Reue  darüber  empfinden  und  
 milde  sind  gegen  die  Chinesen,  die  übrig  geblieben?  Denn wenn  die  Castillas  
 Wohlwollen  zeigen,  und  die  Chinesen  und  Sangleyes  die  vom^Kriege: J | g | | |   
 blieben,  zurückkehren,  und  das  schuldige  Geld  erstatte  ^   “ d  J s  E gen  
 ,lrn  wa(.  (ien  Sanrieves  fortgenommen  worden,  so wird  Freundschatt  Destenn  
 zwi^chen  diesem Königreich  und  jenem,  und  alle  Jahre  werden Hände sschiffe  
 B  tmd wenn nicht,  so  wird  der König  nicht  erlauben,  ^s s   Handelsschiffe  
 abgehn  im  Gegentheil  wird  er  Befehl  geben  tausend  Kriegsschiffe  zu bauen  
 mit  Soldaten  und  Verwandten  der  Getödteten  bemannt  und  mit  den  übrigen.  
 Leuten und Königreichen,  welche Tribut  an China zahlen,  und  sie werden Krieg  
 führen  ohne  irgend  Jemand  zu  schonen.  Und  darauf wird man  das Königreich  
 Luzon  an  die  Leute  geben,  welche Tribut  an  China  zahlen^ Der Brief  ist  geschrieben  
 vom  General-Visitadör  am  zwölften  des  zweiten Monats.« 
 *   * 
 Einen  denkwürdigen Gegensatz bildet ein etwa  gleichzeitiger Brief des Herrschers^ 
  von  J  P  a .fusama,g>  des  Her r schers  von  Japan  an  den  Gu-  
 vernör  Don  Pedro  de  Ac u i i a   im  Jahre  1605.   Ich  habe  von  Eurer  
 Herrlichkeit  zwei  (Briefe)  erhalten und  alle  Gaben  und  Geschenke,  entsprechend  
 dem  Verzeichniss.  Unter  dem was  ich  erhalten,  war  der Wem  aus  Trauben  ge  
 macht  ich  habe  mich  daran  sehr  erfreut.  In  f r ü h e r e n   Jahren bat Eure Herrlichkeit  
 dass  sechs  Schiffe kommen  dürften,  und  im  vergangenen  Jahre bat  sie  
 um  vier’,  welche  Bitten  ich immer gewährte.  Das  aber  erregt man  
 fallen  dass unter  den  vier  Schiffen,  um die E.  H.  bittet,  eines  von Antonio  ist,  
 welcher die Reise  gemacht,  ohne  dass  ich  es  beföhlen;dies wairmne  Sache vo  
 grösser  Keckheit,  und  eine  Geringschätzung  für  micK 
 Schiff  das  sie  nach  Japan  senden  möchte,  ohne meine Erlaubnis  senden  Ab  
 gesehen  davon  haben  E.  H.  und  Andre  vielemal  wegen  der  Sekten  m  Japan  
 verhandelt und  viele  Dinge  diese  betreffend  erbeten,  welches  ich  eben  so wenig  
 gestatten kanndenn dieses Gebiet heisst Xincoco,  welches bedeutet »den Götzen  
 geweiht«,  die  seit unsern Vorfahren bis heut  mit höchsten Lobpreisungen  verehrt  
 worden  sind,  deren  Thaten  ich  allein  nicht ungeschehn machen und  vernichten  
 kann  Weshalb  es  in  keiner  Weise  statthaft  ist,  dass  m  Japan  Euer  Gesetz  
 '(Lehre)  verbreitet  und  gepredigt werde;  und wenn  E  H.  Freimdschaft  hal  en  
 will  mit  diesen  Reichen  von  Japan  und  mit mir,  so  thue  sie  das  was  ich will, 
 und  das was mir  nicht gefällt,  das  thue  sie niemals. 
 Endlich  haben mir Viele gesagt,  dass viele  Japanesen,  s c h l e c h t e   verdorbene  
 Menschen,  die  in  jenes Königreich  gehn  und  viele  Jah,reMort^^^iben,  darauf  
 nach  Tapan  zurückkehren-,  welches  meinen  g r o s s e n   Unwillen  erregtund  des 
 halb  gestatte E.  H.  von  jetzt  fortan  nicht,  dass  einer  von  den  Japanesen  in dem  
 Schiffe mitkomme,  welches  hierher geht und  in  den  übrigen Dmgen  wolle  E. H.  
 mit Ueberlegung  und Vorsicht  verfahren  und  solcher Art,  dass  sie  fortan  nicht  
 mein  Missfallen  errege.