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 bearbeiteter,  dann  verlassener  kleiner  Gruben,  halb  oder  ganz  zerfallen,  
 mehr  oder  weniger  bewachsen,  dass  man  sich  mit  Vorsicht  dazwischen  
 bewegen  muss.  Einige  Gruben  werden  noch  betrieben.  ähnlich  wie  bei  
 Longos,  jedoch  mit  einigen  kleinen  Verbesserungen.  Die  Gruben  sind  
 doppelt  so  gross  als je n e ,  das  Gestein  wird  mit  einer Winde  herauf gefördert, 
   einem  walzenförmigen  Bambusgerippe,  das  von  einem  auf  einer  
 höheren  Bank  sitzenden  Jungen mit  den  Füssen  getreten  wird. 
 Zehn Minuten N.  vom D o r f Malagüit  liegt  ein  Berg,  in welchem  Bleiglanz  
 und Rothblei  gewonnen  worden  sind.  Das  Gestein  besteht  aus  sehr  
 zersetztem  glimmerreichem  Gneiss.  E s   ist  ein  über  io o '  langer  Stollen  
 vorhanden.  Das Gestein  scheint  sehr  arm  gewesen  zu  sein. 
 A u f  der Kuppe  dieses  selben  Hügels,  N.  30° W.  vom Dorf,  sind  die  
 berühmten  Rothbleierze  gefunden  worden.  Die  Grube  war  eingestürzt,  
 vom  Regen  zugeschwemmt,  so  dass  nur  noch  eine  flache  Vertiefung  im  
 Boden  zu  sehn  war;  nach  langem  Suchen  gelang  es  zwischen  dem  darauf  
 wachsenden  Gestrüpp  einige  kleine  Bruchstücke  zu  finden,  auf denen  noch  
 Chrombleierz  deutlich  zu  erkennen  war.  Kapitän  Sabino,  der  ehemalige  
 Gobemadorcillo  von  Paracäli,  ein  wohlunterrichteter  Indier,  der  mich  auf  
 Veranlassung  des  Alkalden  begleitete,  hatte  aber  vor  einigen  Jahren  graben  
 lassen  um  Probestücke  für  einen  Spekulanten  zu  erhalten,  der  darauf  
 ein  neues  Aktienuntemehmen  in  Spanien  zu  gründen  beabsichtigte.  
 Die  gefundenen  Proben  wurden  indessen  nicht  abgenommen,  da  Philippinische  
 Bergwerksaktien  inzwischen  an  der  Madrider  Börse  in  Misskredit  
 gerathen waren.  Leider  war,  ausser  einigen  kleinen D ru sen ,  nur  noch  ein  
 Kistchen voll  Sand vorhanden ,  bestimmt,  zerklopft.  als  bunter  Streusand  
 verkauft  zu  werden.  Durch  Aussieben wurde  alles Brauchbare  gerettet. 
 A u f   diesem  Hügel  kommt  eine  besonders  schöne  Fächerpalme  v o r ;  
 ihr  Stamm  ist  30  bis  40’  hoch,  zylindrisch,  dunkelbraun  mit  */} Zoll breiten  
 weissen  Ringen  in  Abständen  von  4  Z o ll ;  und  in  gleichen Zwischenräumen  
 kronenartige  Bänder  von  2  Zoll  langen  schwarzen  Stacheln;  gegen  die  
 Blattkrone geht der Stamm in  das reiche Braun der gebrannten Sienna über. 
 V on   Paracali  fuhrt  ein  trotz  des  sehr  schlechten  Weges  angenehmer  
 Ritt  abwechselnd  am  Seestrand  und  durch  schönen  Wald  in  3V2  Stunde  
 nach Mambuläo,  das W .  b.  N.  liegt.  Ich  steige  im  Tribunal  ab  und  richte 
 zu  zwei  einander  berührenden  flügelartigen  Fortsätzen  ausbreitet,  womit  das  Nest  an  der  
 Wand  festgeheftet  ist.  —  Die  Zeichnung  ist  in  */3 Grösse  der  Originale  ausgeführt  die  sich  
 unter B  3333  im Berl.  Zool.  Mus.  befinden.  Dr.  v.  Martens  vermuthet,  die Bezeichfiung Sa-  
 langane komme von langayan,  Schwalbe,  und  dem malayischen Praefix  sa  und  bedeute  eigent-  
 ich das N e s t  als etwas  von der Schwalbe  herrührendes.  (Joum.  f.  Omith.  Jan.  66.  S.  19). 
 VORKOMMEN  VON  KUPFER. 145 
 mich  in  dem  Raum  ein,  worin  die Munition  aufbewahr): wird,  dem  einzigen  
 verschliessbaren.  Zur  grössern  Sicherheit  soll  das  Pulver  in  eine Ecke  g e tragen, 
   mit  einer  Büflelhaut  zugedeckt  werden.  Es  geschieht,  wie  ich  angeordnet  
 ;  mein  Diener  hält  dabei  ein  brennendes  Talglicht,  sein  Gehülfe  
 eine Pechfackel  in  der  Hand.  Als  ich  den  eingeborenen Priester besuche,  
 werde  ich  von  einem  jungen Mädchen  freundlich  b eg rü s s t;  ich will  ihr  die  
 Hand  geben,  sie  dankt mit  einem  K n ick s :  »tengo  las  sarnas «  (ich habe  die  
 Krätze).  Die  in  den  Philippinen  sehr  verbreitete  Krankheit  scheint  in  dieser  
 Gegend  ihren Mittelpunkt  zu  haben.  Ich glaube kaum hier eine  Indierin  
 ohne Krätzflecke  gesehn  zu  haben.  (Vergl.  S .  130.) 
 1/4  Legua NNO.  stösst man  auf die Ruinen  einer  ändern  Aktienunternehmung, 
   der  Ancla  de  Oro.  Schacht  und  Stollen waren  eingefallen  und  
 dicht  bewachsen;  von  den  beträchtlichen  Gebäuden  standen  nur  noch  
 wenige  dem  Einsturz  nahe  Reste.  Ringsum  waren  Indier  beschäftigt  auf  
 ihre Weise  einige Goldkörnchen  zusammen  zu lesen.  Das bis  zur Unkenntlichkeit  
 verwitterte  Gestein  ist Gneiss,  einige  tausend  Schritt jenseits  steht  
 solcher  deutlich  krystallinisch  an. 
 y 2  Legua N.  b.  O.  von Mambulao  liegt  der  Bleiberg Diniänan.  Auch  
 hier  waren  alle Werke  eingestürzt,  zugeschlämmt,  bewachsen.  Erst  nach  
 langem  Suchen  wurden  wenige  Bruchstücke  mit  Spuren  von  Rothbleierz  
 aufgefunden.  Dieser  Berg  besteht  aus  Homblendegestein,  an  einer  Stelle  
 sehr  schöner  grosskrystallinischer Hornblendeschiefer. 
 i y 2  Legu a   S.  von  Mambualo  deutet  eine  flache  Bodenvertiefung  im  
 dichten  Walde  die  Stelle  einer  ehemaligen  Kupfergrube  a n ,  die  84'  tief  
 gewesen  sein  soll.  Kupfererze  finden  sich  in  Luzon  an  mehreren Orten.  
 Proben  gediegen  vorkommenden  Kupfers  erhielt  ich  von  der  Bucht  von  
 L ü yang  nördlich  der  Ensen ada  de  Patäg,  in  Caramüan. 
 Sehr  beträchtliche  Lagerstätten  von  Kupfererzen  kommen  bei Man-  
 cayän,  im  Distrikt  L ep an to ,  im  Zentralgebirge  von  Luzon  zwischen  C a -   
 gayän  und  Ilocös  vor  und werden  seit  Mitte  der  50er  Jahre  von  einer A k tiengesellschaft  
 in Manila  ausgebeutet.  Das  Unternehmen  scheint  indessen  
 bis jetzt ziemlich erfolglos.  1867  hatte die Gesellschaft ein beträchtliches A n lagekapitalverausgabt, 
  Schmelzöfen und hydraulische Betriebsmaschinen errichtet, 
   es war ihr aber bis ganz vor Kurzem wegen der örtlichen Schwierigkeiten, 
   namentlich des Strassenmangels,  nicht  gelungen Kupfer darzustellen.*)  
 1869.hörte  ich  in  London,  der Betrieb  sei  ganz  aufgegeben  worden;  
 nach  den  neuesten  Nachrichten  geht  er zwar fort,  die Aktionäre  haben  aber 
 *)  Spanischer Katalog  der Pariser Ausstellung  1867  
 J a g o r ,  Philippinen.