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 von  vor  Zeiten  dort  eingewanderten  Malayen  und  Bewohnern  anderer  
 Inseln  und  ferner  Provinzen .abstammen. [™]  Sowie  ihre  Sprache  zwischen  
 der  der  Tagalen  und  Bisayer  mitten  innen  steht,  so  scheinen  die  Bicols  
 selbst  auch  in  ihren  Fähigkeiten  und  Sitten  einen  Uebergang  zwischen  
 beiden  zu  bilden,  den  Tagalen  körperlich  wie  geistig  im  Allgemeinen  
 nachzustehn,  den Bewohnern  der östlichen Bisaya-Inseln überlegen  zu  sein.  
 Bicol  wird  nur  in  beiden  Camarines  und  A lb á y   auf  L uzon,  und  auf den  
 Inseln Masbáte,  Burías,  Ticáo,  Catanduánes  und  den  kleinen  benachbarten  
 Eilanden gesprochen.  Am  reinsten sprechen es  die Bewohner des Vulkanes  
 Ysarög und seiner  unmittelbaren  Umgebung.  Von dort gen Westen  nimmt  
 die  Bicolsprache  immer  mehr  tagalisch,  nach  Osten  hin  bisaya  auf,  und  
 geht  allmälig,  wohl  noch  ehe  sie  die  Grenzen  ihres  ethnographischen  Gebietes  
 erreicht,  in  diese  beiden  Nachbarsprachen  über.  Es  dürfte  zweckmässig  
 sein,  die hervorragendsten  Züge  in  der Lebensweise der Bicolindier,  
 deren  Mehrzahl  sie  mit  den  Tagalen  und  Bisayern  gemein  haben,  hier  an  
 einander  zu  reihen. 
 Ein  allgemeiner Ueberblick  der  geographischen  Verhältnisse  und  der  
 durch  sie  bedingten  Vertheilung  der  trockenen  und  nassen  Jahreszeiten  ist  
 bereits  S .  94  gegeben worden. 
 Der Pflug,  Arado, 
 ist von dem noch heut in  Spanien gebräuchlichen wenig verschieden.  Ausgenommen d und  e  ist alles von Holz,  
 selbst die Nägel. — a,  tokod 0-71; b,  timon omz i ;  e, caballo i ”67; d,  lipia, Länge o"2i, Breite oben omi6, unten  
 o - i i  j e, sodsod o “21 lang,  o»i6 breit} g, pakanap 0-71;  d ist mit  a, g  mit a und c durch Stuhlrohr verbunden. 
 Die  Aussaat  des  Reises  in  Beeten  beginnt  in  Süd-Camarines  im  Juni  
 oder  Juli,  je   nach  dem  Eintritt  der Regenzeit;  in  künstlich  berieselten  F e l- 
 70)  Arenas  (Memorias  5.  9)  glaubt,  dass  vielleicht die  alten  Jahrbücher  der  Chinesen,  da  
 dieses Volk schon  früh mit dem Archipel  verkehrte,  Aufschluss  über die Herkunft seiner heu; 
 tigen Bewohner  enthalten.  »Ist  dies  aber nicht der Fall,  so  dürfen wir nicht danach  forschen,  
 denn  Gott  will  uns  den  Ursprung  dieser  Indier  verbergen,  und  seine Beschlüsse müssen wir  
 achten«. 
 dern  früher,  weil  die  Frucht  dann  zu  einer  Zeit  reift,  wo  ihr  Vorrath  im  
 Lande  gering,  ihr  Preis  hoch  ist.  Obgleich  Rieselfelder  sehr  wohl  zwei  
 Ernten  jährlich  liefern  könnten,  so werden  sie doch  nur  einmal  bestellt.  Im  
 August wird  umgepflanzt mit  handbreiten  Zwischenräumen  zwischen  den  
 Linien  und  den  einzelnen  Pflanzen,  vier Monate  später  ist der Reis reif.  Die  
 Felder werden  nie  gedüngt  und  nur  selten  g ep flü g t,  gewöhnlich  lässt man 
 Ackergeräth  der Bicolindier. 
 Fig.  1 und 2 S o r öd  .-  a,  tampong aus Bambus om52;  b, badas von Caryota o«68;  c, papanaus dem sehr  
 harten Holze  des Camagon,  einer Ebenacee  0*73  lang, omi2  dick;  d,  tagiak,  aus  knorrigen  Aesten, zum Anspannen  
 des  Büffels; e, nipon (Zahn) aus Garyota o“3 i ;  f, Bänder von Stuhlrohr. 
 Fig, 3 und 4 Azadön. 
 Fig. 5 und 6  Kag-kag (ganz von Bambus) Länge der Zähne o”i6. 
 durch  einige  Dutzend  Büffel  das  Unkraut  und  die  Stoppeln  in  den  schon  
 durchweichten  Boden  eintreten,  der  dann  nur  noch mit  einer  stachlichten  
 Walze  gerollt,  oder mit  dem  Sorod  gelockert wird.  Ausser  den  genannten  
 Ackergeräthschaften,  sind  noch  die  spanische  Hacke  (Azadön)  und  ein  
 Rechen von Bambus  (Kag-kag) in Gebrauch. 
 Bei der Ernte geht es  eigenthümlich zu.  Der  
 Reis,  welcher  zuerst  reift,  wird für  10%  g e schnitten, 
   d.  h.  der  Arbeiter  empfängt  für  
 seine Mühe das  lo te  Bündel vom Eigenthü-  
 mer.  Um diese Zeit ist der Reis sehr knapp,  
 oft ist Noth vorhanden und Arbeitskraft  billig  
 ;  je   mehr Felder  aber  in  Reife  kommen,  
 um  so  theurer  wird  der  Schnitterlohn,  er  
 steigt  auf  20,  30,  40  selbst  50%,  ja  die Behörden  
 halten  es  zuweilen  für  nöthig,  die  
 Reismesser. 
 NB.  Der  Reishalm ist aus  Versehn  zu gross  
 dargestellt, ist nicht dicker als ein  
 •  Strohhalm. 
 Leute  durch  K ö rp e r-  und  Gefängnissstrafe  zum  Ernten  zu  zwingen,  damit  
 nicht  ein  grösser  Theil  auf  dem  Halm  verfaule.  Dennoch  geht  in 's eh r   
 fruchtbaren  Jahren  immer  ein Theil der  Ernte  verloren.  Man  schneidet den