
bunals vertrat. Von Tibi hatte ich Gelegenheit den Malinao (auch Buhi
und Takit genannt,) zu zeichnen: der von dieser Seite als ein grösser Vulkan
mit deutlichem Krater erscheint, vom Buhi-See aus ist er als ein solcher
nicht mit voller Sicherheit zu erkennen.
öl Ó . Q . p
Die Spitze a liegt von Tibigesehn S. 49°7; 6 54°8; d Ö4°z; «67° JV. ; die Einsenkung
c S. 59°5 W.
Nicht weit von T ib i , genau NO. vom Malinao, liegt eine schwache
Solfatara, Igabö genannt: in der Mitte einer rings von Bäumen umgebenen
Rasenfläche ist eine kahle Stelle von ovaler F o rm , nahe hundert Schritt
lang, 70 breit. Der ganze Raum ist mit kopfgrossen und grösseren, durch
Zersetzung abgerundeten Steinen bedeckt, beim Zerschlagen lösen sich von
der Oberfläche dünne konzentrische Schalen, der Kern ist grau und besteht
aus Trachyt. A n einigen Stellen sprudelt aus dem Boden heisses Wasser,
das sich zu einem kleinen Bach sammelt, einige Weiber waren beschäftigt
ihre Mahlzeit zu kochen, indem sie mittelst eines Netzes Caladiumschnitte
in das dem Siedepunkt nahe Wasser hingen. A n der untern Fläche einiger
Steine war ein wenig Schwefel sublimirt, von Alaun kaum Spuren wahrnehmbar;
in einer Vertiefung hatte sich Kaolin angesammelt; es wird gelegentlich
zum Anstrich benutzt.
Rother Kegel. Weisser Kegel.
Kieselsprudel bei Tibi.
Von hier begab ich mich zu den nahegelegenen Sinterquellen von
Naglegbeng.*) Ich hatte Kalksprudel erwartet, und fand die prachtvollsten
* Gemelli Careri erwähnt sie schon.
KIESELSPRUDEL, 115
Kieselbildungen, in den manchfaltigsten Aggregatzuständen , in den verschiedensten
Stufen der Ausbildung : flache Keg el mit zylindrischen Aufsätzen,
Stufenpyramiden, runde Becken mit geripptem Rande, kochende
Teiche. Eine von Bäumen entblösste Stelle zwei bis dreihundert Schritt
breit und anderthalb mal so lang, ist, wenige mit Rasen bewachsene Lücken
ausgenommen, mit einer Kruste von Kieselsinter bedeckt, die zuweilen
grosse zusammenhängende Flächen bildet, gewöhnlich aber durch vertikale
Sprünge in fliesenartige Platten zerborsten ist. A n unzähligen Stellen dringt
siedend heisses, kieselsäurehaltiges Wasser aus dem Boden, verbreitet sich
über die Fläche und setzt sowohl durch Erkaltung als durch Verdampfung
allmälig eine Kruste a b , deren Dicke mit der Entfernung vom
Mittelpunkt regelmässig abnimmt; so entsteht mit der Zeit ein sehr
flacher Kegel, mit einem Becken kochenden Wassers in der Mitte. Durch
weiteren Sinterabsatz verengt sich der Zuflusskanal, es läuft weniger Wasser
über, das schon in unmittelbarer Nähe des Beckenrandes verdampft und in
jedem Tropfen ein feines Körnchen Kieselerde absetzt; dadurch wird nicht
nur der obere Theil des Kegels steiler als seine B a s is , es bildet sich auch
. zuweilen ein zylindrischer Aufsatz, dessen äussere Seite, weil das Wasser
nicht völlig gleichmässig überfliesst, stalaktitisch gerippt ist. Ist der Kanal
soweit verstopft, dass der Zufluss geringer ist als die Verdampfung, so
läuft kein Wasser, mehr über den Rand ; der Sinter setzt sich dann bei der
allmäligen Abkühlung des Wassers mit der grössten Gleichmässigkeit am
innern Umfang des Beckens a b ; in dem Maasse aber als der Spiegel des
Wassers sinkt, hört die Sinterbildung im oberen Theil des Beckens auf;
daher nimmt die innere Wand an Dicke zu, und wenn der Kanal gänzlich
verstopft, alles Wasser verdampft ist, so bleibt ein glattes drehrundes, wie
von Menschenhand ausgemeisseltes, umgekehrt glockenförmiges Becken
zurück. In der Abbildung des weissen Kegels sind drei Indierinnen auf
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