
gerten Blättern und geflecktem Stiel). Camote kann das ganze Jahr gepflanzt
werden und reift in 4 Monaten; aber es geschieht gewöhnlich, wenn
der Reisbau vorüber is t , da während desselben wenig Arbeitskräfte verfügbar
sind. Wird der Camotebau beibehalten, sq lässt man in der Regel
die alten Pflanzen sich selbst durch ihre Ausläufer vermehren und nimmt
nur die Knollen aus dem Boden. Mehr Ertrag erhält man aber, wenn man
den Boden reinigt und neu pflanzt. Für 1/2 Real erhält man 8 bis 15 Gantas
Camote, einen Scheffel etwa für 3 bis 6 Sgr.f)
Abacä, obgleich davon grosse Pflanzungen vorhanden sind, wurde zur
Zeit meiner Anwesenheit, da der Preis nicht lohnend genug wa r , fast gar
nicht ausgebeutet.
Tabak wird auch gebaut; er durfte früher im Lande verkauft, muss
jetzt aber an die Hacienda abgeliefert werden.
In Samar und Alb ay , wahrscheinlich auch in ändern Provinzen, wird
ein harziges Oel , Baläo oder Malapäjo gewonnen; man erhält es von
einem Dipterocarpus (Apiton), einem der höchsten Bäume des Waldes, indem
man ein breites L o ch einen halben Fuss tief in den Stamm schlägt, es
beckenartig aushöhlt und von Zeit zu Zeit, um die verstopften Zuflusskanäle
wieder zu öffnen, Feuer darin anmacht. Das angesammelte Oel wird täglich
ausgeschöpft und ohne weitere Vorbereitung in den Handel gebracht.
Seine interessanteste Verwendung ist zur Konservirung des Eisens bei dem
Schiffbau. V o r dem Einschlagen in Balaoöl getauchte Nägel sollen, wie
glaubwürdige Leute versicherten, noch nach zehn Jahren völlig rostfrei
sein. Hauptsächlich wird Balao als Firniss für Schiffe benutzt, die sowohl
innen als aussen damit angestrichen werden; es schützt auch die Hölzer
gegen Termiten und andre Insekten. Das Balao wird in A lb a y , die Tinaja
von 10 Gantas zu 4 Realen, (das Liter zu 8 Pfennig) verkauft; nach Europa
scheint es bis jetzt nur in Proben gekommen zu sein. Zum Schutz der
Schiffsböden verwendet man auch ein Zement aus gebranntem Kalk,
Elemiharz und Kokosöl in solchem Verhältniss gemischt, dass es vor dem
Aufträgen einen dicken Schleim bildet. Der Anstrich hält sich ein Jahr. [12iy
Wachs wird von den Cimarronen eingetauscht. Ganz Samar liefert jährlich
200 bis 300 Picos, deren Werth 25 bis 50 Dollar per Pico beträgt; in Ma*)
Bei uns kostet der Scheffel Kartoffeln durchschnittlich auf dem Lande 10, in der
Stadt 20 Sgr.
125) In China wird aus den Samen von Vernicia montana ein Oel gewonnen, das durch
Zusatz von Alaun, Bleiglätte und Steatit bei gelinder Wärme leicht in einèn kostbaren Firniss
übergeht, der, mit Harz vermischt, zum Wasserdichtmachen der Schiffsböden verwendet wird.
(P. Champion Indust, anc. et mod. de l’Emp. Chinojs 114,) 8
nila ist der Preis gewöhnlich 5 bis 10 Dollar höhet; doch schwankt er sehr,
da dasselbe Rrzeugniss yqn mehreren aüdern Lokalitäten und in sehr un-
regelmässigen Zwischenräumen einkommt.
V i e h z u c h t ist trotz des üppigen Graswuchses und der Abwesenheit
nässender Thierp fast gar nicht vorhanden- Pferde und Rüffel sind sehr
selten und sollen spät, angeblich erst in diesem Jahrhundert, eingeführt
sein. D a es in Samar kaum andre Landstrassen giebt als den Seestrand
und seichte Flussbetten (im Norden von Leyte. ist es b esse r), SP Wird der
Büffel nur gebraucht, um alljährlich einmal den Boden des Reisfeldeg durch-
Zutreten, Den Rest des Jahres bringt er frei auf der Weid© z u , im Walde
oder auf einer kleinen Insel, wenn eine Sölche in der Nähe, Nur gelegentlich
werden mehrere Büffel vor einen grossen Raumstamm gespannt, um
ihn nach dem Dorfe zu schleifen; ihre Zahl ist daher äusserst gering.
Büffel, welche Reisland gut durchtreten, werden bfe m 10 Dollar bezahlt.
Der Mittelpreis ist 3 Dollar für einen Büffelstier, 5 bis ö Dollar für eine
Büffelkuh, Rindvieh wird nur zuweilen bei Festen als Schlachtyieh benutzt,
ist in sehr geringer Menge vorhanden, unter viele Besitzern yertheilt, lebt
halb verwildert in den Rergen. Handel findet düHn kaum s ta tt, aber drei
Dollar für Jungvieh, fünf bis sechs Dollar für eine Kuh mag etwa der Mittelpreis
sein, Fast jede Familie besitzt ein Schwein, einige deren drei bis vier.
Ein fettes Schwein kostet sechs bis sieben Dollar, also mehr als eine Kuh.
Rindfleisch wird von vielen Indiern gar nicht gegessen; hei ihren Schmausereien
darf aber Schweinefleisch nicht fehlen. Au ch wird das Schmalz so
theuer bezahlt, dass daraus unter günstigen Verhältnissen von einem fetten
Vhiere für drei bis vier Dollar erlöst werden. Schafe und Ziegen gedeihen
vorzüglich, vermehren sich leipht, sind aber auch nur in geringer Zahl vorhanden
und werden fast gar nicht, weder der Wolfe noch des Fleisches
wegen, benutzt. Kreolen und Mestizen sind meist zu träge, um selbst Schafe
zu halten, und essen lieber das ganze Jahr täglich Hühnerfleisch, Au ch
Shanghai-Schafe, die der Quvernör in Tacloban eingeführt hatte, gediehen
und vermehrten sich sehr gut. Eine Efer fegende Henne kostet */a f->
Hahn dasselbe; ein Kampfbahn bis drei D p lla r , pft viel mehr. Man kauft
sechs his acht Hühner oder 3Q Fier flir einen Real.
Fine F am i l i e von V a te r , Mutter und fünf Kindern braucht täglich
nicht ganz 24 Chnpas Palay (Reis mit der Hülse), welcher enthülst ungefähr
j? Qiupas giebt und zum Mittelpreise von 4 r. per Cab an, etwa V2 L
kostet (nach der Ernte zuweilen 3 r . per C ab an , vor derselben 10 r ., in
Alb ay 20 bis 30 r>) ; ausserdem 2 bis 3 cu. für Zuspeise (Rische, Krabben,
Kräuter etc.), die aber gewöhnlich von den Kindern gesammelt werden,