
Zum Schluss eine kurze Nachricht über die Religion der alten BiSayer
nach Fr, Gaspar (Conq. 169): Den Teufel oder Genius, dem sie öpferteft,
nannten sie Divata was einen Gegensatz der Gottheit, einen gegen dieselbe
Empörten zu bezeichnen scheint . . . die Hölle nannten sie Sölad,
den Himmel (in ihrer gebildetsten Sprache) Ologan . . die Seelen der V erstorbenen
gehn auf einen Berg in der Provinz Oton, Welcher Medias heisst,
wo sie sehr gut bewirthet und bedient werden. E r s c h a f f u ng d e r W e l t :
Ein Geier schwebt zwischen Wasser und Himmel, findet keine Stätte, um
sich zu setzen, das Wasser steigt gen Himmel. Der Himmel wird zornig,
erschafft Inseln. Der Geier spaltet einen Bambus, daraus entstehn Mann
und Frau, sie zeugen viele Kinder und treiben sie als ihre Zahl zu gross
geworden, mit Schlägen aus. Einige verbergen sich in der Kammer, dies
werden die Datos, einige in der Küche, das werden die Sklaven, die übri4
den gehn die Treppe hinab und werden das. Volk.
DREIUNDZWANZIGSTES KAPITEL
DIE NEUEN ZOLLHÄFEN. — STEINKOHLE IN CEBU. — YLOILO. —
AUFSCHWUNG DES ZUCKERBAUES.
1830 wurden Versuchsweise sieben neue Häfen geöffnet, wegen grösser
Zolldefraudationen aber bald darauf Wieder geschlossen. 1831 Errichtung
eines Zollamtes in Z a m b o ä h g a , SW . Spitze von Mindanao. 1855 wurden
S u ä l im Golf von Lingayen, einer der sichersten Häfen auf der Westküste
Luzon’s und Y l o i l o auf Panay, 1863 C e b ü auf der gleichnamigen
Insel für den direkten Verkehr mit dem Auslande geöffnet.
Schon 1635 hatten die Spanier ein Fort i n Z a m b o a n g a errichtet, das
die Seeräuberzüge gegen die Kolonie zwar nicht ganz verhindern konnte,
sie aber doch Sehr einschrärtkte. [13:!] Bis 1848 sollen von den Moros jährlich
800 bis 1500 Personen fortgeschleppt worden sein.*) Der Gründung
dieses Zollamtes lagen daher mehr politische als kommerzielle Rücksichten
zu Grunde: man Wollte den Seeräuberstaaten der Solosee einfen leicht zugänglichen
Platz zum Umsatz ihrer Produkte öffnen. Der Handel ist bis
jetzt höchst unbedeutend; die Ausfuhr besteht hauptsächlich in etwas Kaffee
(1871 gegen 6000 Picos), der wegen seiner nachlässigen Behandlung 30%
weniger als Manila-Kaffee gilt, und in eingesammelten Produkten des Waldes
und Wassers (Wachs, Vogelnester, Schildpatt, Perlen, Perlmutter,
und essbare Holothurien). Dieser Handel wird, so wie der mit Solo nur
durch Chinesen betrieben, welche allein die dafür erforderliche Geduld,
Geschmeidigkeit und Gewandtheit besitzen.
S u ä l ist besonders für Reisausfuhr wichtig. Sein Fremdhandel wird
daher vom Ausfall der Ernten in Saigon, Birma, China beeinflusst. 1868,
*) Hakl. Mofga Append. 360.
133) Als beispielsweise wegen des erwarteten Angriffes von Cogseng (s. unten), alle verfügbaren
Kräfte, auch die von Zamböänga, uni Manila zusammengezogen Worden waren,
fielen die Moros mit 60 Schiffen über die Inseln her, während sonst ihre Ausrüstungen 6 bis
8 Schiffe nicht zu übersteigen pflegten. Torrubia S. 363■