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 etwa  2  Unzen  gewonnen.  Als   aber  der  inländische  Priester  erfuhr,  dass  
 Quecksilber  Gift  sei,  schilderte  er  seinen  Pfarrkindern,  wie  er mir  selbst  erzählte, 
   die Gefahren  des neuen Erwerbszweiges  in  so  grellen Farben  von der  
 Kanzel  h e rab ,  dass  sie  davon  abliessen.  Seitdem  ist  nie wieder  eine  Spur  
 von Quecksilber  entdeckt worden;  vielleicht  stammte  es von  einem  zerbrochenen  
 Barometer.  Abends waren  der Bulüsan  in  SO .,  der Mayon in NW.  
 auf kurze  Zeit  sichtbar.  Casigüran  liegt  in  einer  geraden  Linie  mit  denselben. 
 Die  Zerstörung  der Küsten  bei  Casigüran  ist  auffallend  gross,  die Berichte  
 darüber  sehr  abweichend.  Nach  dem  Augenschein  und  den mässig-  
 sten  Angaben  zu  urtheilen,  mag  sie  doch wohl  seit  einer  Reihe  von  Jahren  
 jährlich  eine  Elle  betragen.  Im  Norden  ist  die  Bucht  von  Sorsogon  durch  
 einen Bergrücken  geschützt,  der  sich  O.  von  Bacon  plötzlich  verflacht,  und  
 dadurch  dem Nordost  eine  schmale  Gasse  nach  dem Winkel  der Bucht  von  
 Casigüran  öffnet,  wo  zuweilen  ein  einziger  Sturm  sehr  bedeutende  Verwüstungen  
 in  der  aus  Thon  und  Sand  bestehenden  Küste  hervorbringt. 
 A ls   ich  Abends wieder  in  Legäspi  landete,  erfuhr  ich,  dass der Alarm  
 wegen  der  Seeräuber,  der meine Abreise  verzögert  hatte,  in  der That  begründet  
 war.  Aechte Moros  waren  es  freilich wohl nicht,  da  solche  in jener  
 Jahreszeit  nicht  in diese Gewässer gelangen  können,  sondern Desertöre und  
 Vagabunden  aus  der Umgegend,  die  in  dieser maritimen  Provinz  das  Räuberhandwerk  
 lieber  zu  Wasser  als  zu  Lande  treiben.  Sie hatten während  
 meiner Reise eine Anzahl Räubereien  verübt  und Personen  fortgeschleppt.*) 
 Anfang  November  ist  die  Jahreszeit  der  Stürme.  Die  Schifffahrt  
 zwischen  A lb ä y   und  Manila  hat völlig  aufgehört;  selbst  von  der  Südküste  
 wagte  kein  Schiff  abzugehn.  Am   9.  läuft  aber  noch  der  verloren  
 geglaubte  Casaisäi  e in ;  er  hat  starke Haverei  gelitten,  den  grössten  Theil  
 seiner  Ladung  über  Bord  geworfen.  Schon  zwölf  T a g e   zuvor  hatte  er  die  
 Strasse  von  S .  Bernardino  geklärt,  als  ein  Sturm  ihn  zwischen  den  Inseln  
 Balicuätro  zu  ankern  zwang.  Einer  der  Passagiere,  ein  neu  angekommener  
 Spanier,  bestieg  ein  mit  sieben  Matrosen  bemanntes  B o o t,  und  fuhr  auf  
 vier  P a n  c o s   zu ,  die  bewegungslos  vor  der Küste  lagen.  Er  hielt  sie  für  
 Fischer,  es  waren  aber  Seeräuber.  Sie  beschossen  ihn,  als  er weit  genug  
 von  seinem Sch iff war,  seine Mannschaft warf sich in’s Wasser,  wurde jedoch  
 sammt  ihm  selbst  gefangen  genommen.  Der  Kapitän  fürchtend,  dass  die 
 *)  Nach  amtlichen,  in  der  Alkaldie  erhaltenen  Nachrichten  21  Menschen  in  den beiden  
 letzten  Wochen. 
 Räuber  sein  Schiff angreifen würden,  kappte  das  Ankertau,  stach  trotz  des  
 Sturmes wieder  in  See  und entging nur mit genauer Noth  und  arg  zugerichtet  
 gänzlichem  Schiftbruch. 
 J  Die  Gefangenen werden  in  der  Regel  nicht  umgebracht,  sondern  zum 
 Rudern  benutzt.  Europäer  kommen  aber  selten mit  dem  Leben  davon,  da  
 sie  die  grossen  Anstrengungen  bei  spärlichster Kost  nicht  ertragen.  Man  
 nimmt  ihnen  die  Kleider  a b ,  überlässt  sie  fast  nackt  jedem  Wetter  und  
 giebt  ihnen  täglich  kaum  eine Hand voll Reis  zur Beköstigung.