die Regierung in ihren Kassen die Goldunze zu 16 Dollar Silber annahm,
während sie im Handel weniger galt und die Silberprämie einmal sogar auf
33 % gestiegen war, da ausserdem wegen der unzureichenden Menge von
Kupfergeld für den kleinen Verkehr, die Scheidemünze abermals eine
Prämie gegen den Silberdollar genoss, so zwar, dass man bei jedem Einkauf
der nicht wenigstens einen halben Dollar betrug, 5 bis 15 % Abzug
erlitt, wenn man einen Dollar gab, so war es vortheilhaft im Estanco für
eine Goldunze Zigarren zu kaufen, und diese in kleineren Posten, wenn
auch zum nominellen Preise des Estanco wieder zu verkaufen, denn beide
Prämien zusammen konnten im extremen Falle 33 % !o % = 43 %
betragen. [158J
Eine Beschreibung des Tabakbaues nach eigener Anschauung kann
ich nicht geben; ich lasse einen kurzen Auszug aus der amtlichen Anweisung
(Cartilla agricola) folgen.
Anwei sung wie die Samenbeet e anzulegen. Ein geeignetes
Stück Land wird vierseitig abgegrenzt, zwei oder dreimal gepflügt, von Unkraut
und Wurzeln gesäubert, etwas abschüssig gemacht, mit einem flachen Graben
umgeben, durch Abzugsgräben in Beete von zwei Fuss Breite getheilt. Die Erde
auf demselben muss sehr fein, fast zu Pulver zerrieben werden, sonst würde
sie mit dem äusserst feinen Tabaksamen nicht in innige Berührung kommen. Der
Same wird gewaschen, zum Ablaufen des Wassers in Tüchern aufgehängt, Tags
darauf, mit gleicher Menge Asche gemischt, auf die Beete gestreut. Von der
sorgfältigen Ausführung dieser Arbeit hängt der spätere Erfolg ab. Nach einer
Woche keimt der Same, die Beete müssen sehr rein gehalten, bei trocknem Wetter
täglich besprengt, durch Decken mit Dornen gegen Geflügel und andre Thiere,
durch leichte Matten gegen Stürme und starke Regen geschützt werden. Nach*
etwa zwei Monaten haben die fünf bis sechs Zoll hohen Pflanzen gewöhnlich vier
bis sechs Blätter und werden umgesetzt. Dies geschieht, da die Samenbeete im
September angelegt werden, Anfang oder Mitte November. Eine zweite Aussaat
findet am 15. Oktober statt, sowohl aus Vorsicht gegen mögliche Misserfolge,
als um Pflanzen für die Niederungen zu erhalten.
Von dem für den Taba k z u t r äg l i ch st en Boden undse i n e r
B e s te l l u n g ; vom Umpf lanz en der Säml inge. Man wähle Boden
158) Der Grund des hohen Silberagios lag darin, dass die Chinesen alle spanischen und
mexikanischen Dollar aufkauften, um sie nach China auszuführen, wo sie mehr gelten als
andre Dollar, weil sie, von den Reisen der Nao her) seit alten Zeiten bekannt sind und
auch in den innern Provinzen Kurs haben. (Am höchsten werden dort Carlos III. bezahlt).
Eine seitdem in Manila errichtete Münzanstalt, die sich selbst erhält, wenn sie auch der Regierung
keinen ändern Nutzen abwirft, hat jenen Uebelstand gänzlich beseitigt. Die Chinesen
pflegen das Silber und Gold gewöhnlich als Geld mit ausländischem Gepräge nach Manila
zu bringen, indem sie Landesprodukte dafür kaufen, die einheimischen Kaufleute lassen es umprägen.
Anfänglich waren in Manila fast-nur Silberunzen vorhanden, Goldunzen äusserst selten.
Das hohe Agio, das sie genossen, hatte eine so starke Einfuhr zur Folge, dass sich das
Verhältniss umkehrte, in den Regierungskassen wurde aber die Goldunze immer der Süber-
unze gleich gerechnet.
von mittlerem Korn, ziemlich schwer; besonders empfiehlt sich der kalkhaltige,
T n n er reTchlich mit verwesten Pflanzenresten gemischt und nicht weniger als
zwei Fuss tief ist, denn je tiefer die Wurzel eindringt, um
■ Pflanze Daher sind in Cagayan diejenigen Ländereien für den Tabakbau
bfstpn die alle Tahre durch die Ueberschwemmungen des dortigen grossen
Süo^es unter Wasser gesetet^ werden, und alljährlich neue Schichten fruchtbaren
Schlammes erhalten. Auf solchem Boden angelegte Pflanzungen unterscheide
sich daher Tehr merklich von höher belegenen, nicht also begünstigten. In
jenen schiessen die Pflanzen, sobald'sie Wurzel geschlagen, schnell empor, n
diesen wachsen sie langsam und erreichen nur mittlere Hohe I dort entwickeln sie
in Menge grosge starke saftreiche Blätter, die eine reiche Ernte versprechen, hier
bleuen die Blätter kleiner und wachsen spärlich. Aber die Niederungen sind
Ueberschwemmungen ausgesetzt, besonders im Januar und Februar, selbst: n
S März wTn der Tabak schon umgepflanzt und ziemlich hoch geworden ist.
Tn solchem Falle ist alles rettungslos verloren, namentlich wenn die Ueber
chwimmungef zu einer Zeit eintreten, wann es z u spät ist neue Pflanzungen
anzulegen Desshalb müssen auch hochgelegene Felder hebaut werden die be
gehöriger Pflege vielleicht denselben Ertrag geben würden. Solche Felder sollten
ün Oktober drei bis viermal gepflügt und 2 bis 3 mal geeggt werden. Die Fel-
d « in den Niederungen können wegen der Ueberschwemmungen nicht vor
Ende Dezember oder Mitte Januar gepflügt >
leicht und einfach. Man wählt nun die stärksten Pflanzen in den Saatbeeten
aus, und versetzt sie mit Ballen in Entfernungen von einer Elle in den zube
reüeten Boden. pf lanzen zu v erwend end en Sorgfalt. Im Osten
jeder Pflanze ist ein kleiner Schirm aus zwei Erdschollen aufzurichten damit
sie gegen die Morgensonne geschützt, den Thau länger gemesse. ^
Verfügung des Unkrauts, Entfernung der wilden Triebe. Besonders gefährlich
ist auch ein Wurm der zuweilen in Menge erscheint. Kurz vor der Reife sind
Regen sehr schädlich, denn um diese Zeit ist die Pflanze nicht mehr im Stande
die 1 1 den Tabak so wesentliche gummiartige Wasser löslich, ihr durch den Regen entzogen wird. Der dem Unwetter preis
gegebene Tabak bleibt immer ohne Saft, ohne Güte und ist voll weisser Flecke
e in sicheres Zeichen seiner schlechten Beschaffenheit. Der Schaden ist um so
grösser je näher der Tabak seiner Reife. Die auf den Boden hangenden Blatter
faulen ’ und werden entfernt: Ist der Untergrund nicht tief genug so vergilbt
eine gut gepflegte Pflanzung und vertrocknet fast. In nassen Jahren kommt dies
nicht leicht vor, da die Wurzeln dann auch in geringer Tiefe hinreichende
& f n , ; i P h * n . J l . . A .
p e 11 Die obersten Blätter reifen zuerst, sie sind dann dunkelgelb und spröde.
In dem Maasse als sie zeitigen, werden sie geschnitten, in Bundei gesammelt in
bedeckten Karren nach den Schuppen gebracht. An nassen, se s an ru e
Tagen wenn die Sonne den nächtlichen Thau nicht völlig verdampft darf nicht
geschnitten werden. In den Schuppen zieht man die Blatter auf Schnure oder
gispalteoes spanisch« Rohr mit
Trocknen Die trocknen Blätter werden in Haufen gelegt, die nicht zu gross 2r S r f e » , und öfter umgepackt. Es mos. sorgfältig¡darauf g e h . , . .e r d «
dass sie sich nicht zu sehr erhitzen und zu stark gahren. Diese für die Gute
des Tabaks äusserst wichtige Behandlung verlangt grosse Aufmerksamkeit und