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 wurden  verbrannt und  zerstört.  Die Dunkelheit verbreitete  sich  sehr weit ■*— bis  
 nach  Manila  und Uöcos,  die  Asche  soll,  wie  einige  versichern,  bis  nach  China  
 geflogen,  der Donner  in  vielen Theilen  des Archipels  gehört worden  sein. 
 1827  brach  in  Manila  (Luzon)  ein  Vulkan  aus,  in  der  Provinz Albay,  der  
 Ausbruch  dauerte  bis  zum  Februar  1828.  (A.  Perrey  S.  93). 
 Den  Pfarrern  der Ortschaften  am  Fuss  des  Mayon  verdanke  ich  folgende  
 Mittheilungen  über  die Ausbrüche  des  Vulkans,'  deren  Zeugen  sie  gewesen  sind: 
 1834 und  1835.  In diesen beiden  Jahren war der Berg  fast ununterbrochen  
 m  Thätigkeit.  Aschenausbrüche  wurden  nicht  wahrgenommen,  aber  fast  jede  
 Nacht  sah man  glühende  Lava von  der  Spitze nach  verschiedenen  Richtungen  in  
 den  oberen  Schluchten  herabfliessen.  Im  Monat Mai  1835  fand  ein  sehr  starker  
 Gipfel-Ausbruch  statt,  mit Aschen-  und  Steinregen ;  er begann  um  6  Uhr  früh,  
 dauerte  aber  nicht  bis  zum  Abend;  man  sah  abwechselnd  graue  und  weisse  
 Säulen  sich  vom  Gipfel  erheben;  in  den  grauen  Säulen  konnte  man  grosse  
 Steine  erkennen,  die Erscheinung war  von  starkem Donner  begleitet. 
 Nach  den  Ausbrüchen  von  1835  blieb  der  Berg  ruhig  bis  1 8 4 5 ,   selbst  
 Dampfwolken waren  oft mehrere Monate  lang nicht wahrzunehmen.  Nach Capt.  
 Wilkes  (U.  S.  Expl.  Exp.  V   283)  wäre  zu  vermuthen,  dass  auch  1839  ein Ausbruch  
 statt  fand:  .  .  .  »aber  viele  (Vulkane)  rauchten,  besonders  der  im  G e b 
 i e t e   v o n   A l b a y ,   Ysarog  genannt.  Sein  letzer  Ausbruch  fand  1839  statt,  
 that  aber wenig  Schaden  im  V e r h ä l t n i s s   zu  dem  von  181 4  .  .  .  erliegt  
 150  Miles SO.  von Manila und  sol l   ein  v o l l k omme n  er  K e g e l s e in .«  —   
 Statt  des  Ysarog  ist  hier  der Mayon  gemeint;  die  mit  gesperrter  Schrift  gedruckten  
 Stellen  passen  nur  auf  diesen,  der  Ysarog  ist  erloschen.  Dieselbe  
 Namenverwechselung  wiederholt  sich  noch  zweifelloser  bei  Dana.  (U.  S.  Expl.  
 Exp.  Geology.  541):  »In  der  SO.  Ecke  (von  Luzon)  steht  der  hohe  Kegelberg  
 Albay,  von  den Eingeborenen Ysarog  genannt.«  —   Der  fragliche Ausbruch  kann  
 wohl  nur unbedeutend  gewesen  sein,  da  die  Pfarrer  ihn  nicht erwähnen. 
 Am  21.  Januar  1845  verkündete  starkes  Donnergeräusch  einen  Gipfelausbruch, 
   der  indessen  nur  10 Minuten  währte.  Eine  Viertelstunde  darauf  wiederholte  
 sich  dieselbe  Erscheinung,  dauerte  abermals  zehn  Minuten  und  trat  
 nach  etwa  einer  Stunde  zum  dritten Mal  ein.  Um  9  Uhr  aber  fand mit  starkem  
 Getöse ein Aschen-Ausbruch  statt,  der  zwei Stunden  ohne Unterbrechung  anhielt  
 und  in  dem  Gebiet  SW.  vom  Berge  die  Luft  verfinsterte.  In Daräga  blieb  es  
 hell und man konnte die schöne Erscheinung,  die in Guinobätan Alles in Schrecken  
 setzte,  ungefährdet  betrachten.  Der  Ausbruch  hielt  noch  einige  Tage  an,  aber  
 schwächer;  bei Tage  gewahrte man  eine  dunkle Aschensäule,  Nachts  erschien  sie  
 glühend.  Auch  sah  man  dann  glühenden  Sand  in  den  Schluchten  sich  abwärts  
 schieben;  dies  Schauspiel währte  eine Woche  lang.  Zugleich  hörte man Nachts  
 ein  Rauschen  wie  von  einem  Sturzbach;  bei  Tage war nur das  Geräusch  der  gegeneinander  
 schlagenden  Steine wahrzunehmen.  Wegen des herrschenden N O .-  
 Windes  fiel  die  Asche in Guinobätan,  Ligäo und Camälig nieder,  wo  es  bei Tage  
 so  finster war,  dass  man mit  Laternen  auf  der  Strasse  ging.  Auf dem  Bergabhange  
 überraschte  Büffel  und  Rinder  kamen  um ,  sonst waren  keine  Unglücksfalle  
 zu  beklagen. 
 1846  starker Ausbruch an einem Nachmittage.  Von Camälig aus  (im S.)  erscheint  
 der ganze Berg in eine Wolke  gehüllt,  darüber eine schwarze Aschensäule.  
 Mehrere  Nächte  starker  Feuerschein  am  Gipfel. 
 7851  zwei Aschdnausbrüche,  beide  unbedeutend,  der  zweite  im  Juni. 
 1853,  27.  Juli  (13.  Juli  nach  Estado  geogr.  S.  318).  Grösser  Ausbruch  
 von  zwölf Uhr Mittags  bis  drei Uhr.  Er wird  durch  starkes  Donnern,  aber  ohne  
 Erdstösse  eingeleitet.  Aus  dem  Gipfel  bricht  eine  hohe  Aschensäule  hervor,  
 welche  die  Gestalt  eines  Baumes  annimmt;  die  Dörfer  im  Umkreise  mehrerer  
 Meilen werden mit Asche  bedeckt.  Glühende  Steine  rollten  bis  an -den  Fuss  des  
 Berges  herab  und  zerstörten  mehrere  Häuser.  31 "Menschen  kamen  in  einer  
 Abacapflanzung um  (33  nach Estado  318.). 
 Ein  heftiger  Ausbruch  soll  am  22.  März  1855  während  eines Erdbebens  in  
 Manila  stattgefunden  haben.  (A.  Perrey  S.  105  nach  einer  Mittheilung  der  
 Herren  Meister  und  Kluge.) 
 Nach  Hochstetter  (Sitzungsber.  Wiener  Akad.  Bd.  36,  S.  131)  hat  der  
 Mayon  1857  so  viel Asche ausgeworfen,  dass alle Bienen der Umgegend getödtet  
 wurden. 
 1858  war  der  Berg  fast  ununterbrochen  thätig,  doch  fanden  keine  grossen  
 Ausbrüche  statt,  aber  fast  alle  Nächte  sah man  am  Gipfel  glühende  Lava  in  den  
 Schluchten.  1839  und  1860  konnte  man  fast  jede  Nacht  bei  klarem  Wetter  
 einen Feuerschein  am Gipfel wahrnehmen,  Ausbrüche  fanden nicht  statt. 
 Erdbeben  sind  in  dieser  Provinz  seltener  als  in  Manila  und  gewöhnlich  
 wegen  der  Bauart  der Häuser  unschädlich.  1840  und  1846  fanden  zwei  bedeutende  
 statt,  deren  ersteres  die  Ortschaft  Sorsogön  zum  grösseren  Theil  zertrümmerte. 
   Im  Anhang  zur  engl.  Uebersetzung  von  Morga  S.  373  wird  en v   
 furchtbares Erdbeben  angeführt,  das  am  19.  Oct.  1865  in  der  Provinz  Albay  
 viel Hab  und  Gut  zerstörte.  wobei  die  Orte  Malinäo  und Tabäco  von  der  See  
 überschwemmt wurden. 
 Nach  einer  in  N a t u r e   enthaltenen Notiz  aus  Manila brach Mitte Dezember  
 1871  der  Mayon  aus  und  spie  mehrere  Wochen  lang  Rauch,  Steine  und  
 Lava  aus.