
 
        
         
		nie  eine Dividende  in unserem  Sinne erhalten,  auch  der Abschluss von  1872  
 ergiebt  wieder  Verlust  oder  wie  die  schönredenden  Spanier  sagen,  einen  
 d i v i d e n d o   p a s i v o . 
 Was  den  Europäern  bisher  nicht  gelungen  zu  sein  scheint,  haben  indessen  
 die wilden Ygorroten,  die jenes unwegsame Gebirge bewohnen,  schon  
 seit  Jahrhunderten mit Erfolg und  in  verhältnissmässig grösser Ausdehnung  
 betrieben  und  dies  ist  um so bemerkenswerther  als das Metall  in  jenem Gebiete  
 fast nur  in  Form von Kiesen vorkommt,  die auch in Europa nur  durch  
 umständliche Verfahren undnicht ohne Zuschlag verwerthet werden könnten. 
 Man  schätzt  das  von  1840  bis  1855  durch  die  Ygorroten  in  den Handel  
 gebrachte K u p fe r ,  theils  roh,  theils  verarbeitet,  auf jährlich  300  Picos;  
 auch  die  Ausdehnung  der  unterirdischen  Erdarbeiten  und  die  bedeutende  
 Menge  vorhandener  Schlacken  deuten  auf  einen  lange  bestehenden  beträchtlichen  
 Betrieb. 
 Die  Zeichnung  stellt  einen  von  jenen  wilden  Stämmen  angefertigten  
 kupfernen  Kessel  dar,  der  sich  im  Berliner  ethnographischen  Museum  befindet. 
   Meyen,  der ihn mitgebracht,  berichtet,  dass  er  von  den  Negritos  im 
 Innern  der  Insel  verfertigt  se i,  und  
 zwar mit Hämmern  von Porphyr,  da  
 ihnen das Eisen fehle,  in  der  Sammlung  
 des  General-Kapitäns  der Philippinen  
 habe  sich  noch  ein  grösser  
 flacher Kessel von  3Y2  Fuss Durchmesser  
 befunden, der für nur 3 Dollar  
 gekauft worden,  woraus zu schliessen  
 sei,  dass  das Kupfer im  Innern  der  
 Insel  in  grossen Massen  Vorkommen  
 müsse,  vielleicht  sogar  gediegen,  
 Hohe  17  Cm.,  Durchmesser oben  19  Cm.,  denn  wie  sollten  jene  ganz  rohen 
 grösster  U m fa n g e   Cm.  ungebildeten  Neger  die  Kunst  das 
 Kupfer  zu  schmelzen  verstehn?  Der  
 Ort jener  reichen  Gruben war  dem  Guvernör noch  unbekannt,  obgleich  die  
 von  dort  kommenden  kupfernen  Geräthschaften  nach  einem  amtlichen  
 Berichte  desselben  Guvernörs  (von  1833)  schon  seit  zwei  Jahrhunderten  in  
 Manila  gebräuchlich waren.  Jetzt weiss man  dass  die Kupferschmiede nicht  
 Negritos  sondern  Ygorroten  sind  und  zweifelt  nicht,  dass  sie  diese Kunst  
 und die viel  schwierigere,  metallisches Kupfer  aus Kiesen darzustellen,  wohl  
 schon  lange  vor Ankunft  der  Spanier  üb ten;  wahrscheinlich  haben  sie  dieselbe  
 von  den  Chinesen  oder  Japanesen  gelernt.  Der  Ob er -Ing en iö r 
 Santos*) und mit ihm viele  Andere sind  der Ansicht,  dass jener Volksstamm  
 von  Chinesen  oder  Japanesen  abstamme,  von  denen  er  nicht nur  seine Gesichtszüge  
 (mehrere  Reisende  erwähnen  die  schiefstehenden  Augen  der  
 Ygorroten),  seine  Götzen  und  einige  seiner  Gebräuche,  sondern  auch  die  
 Kunst Kupfer  zu  bereiten  herleite. 
 Jedenfalls  ist  die  Thatsache,  dass  ein  wildes,  isolirt  im  Gebirge  lebendes  
 V o lk   in  der  Hüttenkunde  soweit  vorgeschritten  s e i,  von  so  grossem  
 Interesse,  dass eine Beschreibung ihres Verfahrens nach Santos  (im wesentlichen  
 nur  eine  Wiederholung  einer  früheren  von Hernández,  in  der  Revista  
 minera  I.  112.)  gewiss willkommen  sein wird. 
 Das  gegenwärtig  von  der  erwähnten  Aktiengesellschaft,  Sociedad minero-  
 metalurgica  cantabro-filipina  de Mancayan,  erworbene  erzführende  Gebiet  war  
 bei  den  Ygorroten  in  grössere  oder  kleinere  Parzellen,  je  nach der Volkszahl  der  
 anliegenden  Dorfschaften  eingetheilt  deren  Grenzen  eifersüchtig  gehütet  wurden. 
   Das  Besitzthum  eines  jeden Dorfes war wiederum  unter bestimmte  Familien  
 vertheilt,  weshalb  jene  Bergdistrikte  noch heut den Anblick von Honigwaben  
 darbieten.  Zur  Förderung  des  Erzes  bedienten  sie  sich  des  Feuersetzens,  indem  
 sie  an  geeigneten  Stellen  Feuer  anzündeten,  um  durch  die  Spannkraft des in  den  
 Spalten  enthaltenen  erhitzten Wassers,  mit Zuhülfenahme eiserner Werkzeuge den  
 Fels  zti  zerkleinern.  Die  erste  Scheidung  des  Erzes  wurde  in  dem Stollen  selbst  
 vorgenommen,  das  taube  Gestein  blieb  liegen  und  höhete  den  Boden  auf,  so  
 dass  bei  späterem Feuersetzen  die  Flamme  der  Holzstösse  stets  die  Decke  traf.  
 Wegen  der Beschaffenheit  des  Gesteines  und  der Unvollkommenheiten  des Verfahrens  
 fanden  häufig  sehr  bedeutende  Einstürze  statt.  Die  Erze  wurden  in  
 reiche  und  quarzhaltige  geschieden,  jene  ohne weiteres verschmolzen,  diese einer  
 sehr  starken  und  anhaltenden  Röstung  unterworfen,  wobei  nachdem  sich  ein  
 Theil  des  Schwefels,  Antimons  und  Arsen’s  verflüchtigt,  eine  Art Destillation  
 von  Schwefelkupfer  und  Schwefeleisen  stattfand,  die  sich  als  »Stein«  oder  in  
 Kugeln  an  der Oberfläche  des Quarzes  festsetzten  und  zum  grössten Theil  abgelöst  
 werden  konnten.[85]  • 
 *)  Informe  sobre  las  minas de  Cobre,  Manila 62. 
 85)  Nach  dem Katalog kommen  folgende Erze vor  :  Buntkupfererz  (cobre gris  abigarrado),  
 Arsenkupfer  (c.  gris arsenical),  Kupferglas  (c.  vitreo),  Kupferkies  (pirita de  cobre),  gediegen  
 Kupfer  (mata  cobriza),  Schwarzkupfer  (c.  negro).  Die  am häufigsten  auftretenden Erze haben  
 folgende  Zusammensetzung,  A  nach  einer  in  der  Escuela  de Minas  in  Madrid  analysirten  
 Probe,  B nach Santos’  Analysen,  Mittel mehrerer verschiedenen  Stellen  entnommener Proben: 
 A B 
 Kieselsäure  25,800  . •  •  47,o6 
 Schwefel 3i , 7i 5  •  • •  •  44,44 
 Kupfer 24,640 l6,64 
 Antimon 8,206 •  5,12 
 Arsen 7,539  •  ■ •  •  4,6s 
 Eisen 1,837  •  . 1,84 
 Kalk Spuren 
 (Verlust) 0,263  .  . 0,25 
 100,000 100,00