
hangen des B erges, wohl nie unter 1500', jede Familie für sich. Wie viel
ihrer noch vorhanden sein mög en , ist schwer zu ermitteln, da unter ihnen
nur geringer Verkehr besteht. A u f dem zum Gebiete von Goa gehörigen
Theile des Berges wird ihre Anzahl auf etwa 50 Männer und 20 Weiber
mit Inbegriff der Kinder geschätzt. V o r 20 Jahren war die Bevölkerung,
zahlreicher. Ihre Nahrung besteht ausser etwas Gabi (Caladium), vorzüglich
aus Bataten. Auch ein wenig Mais wird gebaut, etwas Ubi (Dioscorea)
und eine geringe Menge Zuckerrohr zum Kauen.
Zur Anlage eines Batatenfeldes wird ein Stück Wald gelichtet, der
Boden mit dem stumpfen Waldmesser gelockert, in diesen werden Knollen
oder Ab leg er gepflanzt. Schon nach 3 bis 4 Monaten beginnt die Ernte
und dauert ununterbrochen fort, da die auf dem Boden kriechende Pflanze
Wurzeln schlägt und Knollen bildet. Nach 2 Jahren hat aber der Ertrag
so abgenommen, dass man die alten Pflanzen ausreisst, um für neue, aus
den Ausläufern entstandene Ab leg er Platz zu machen. Das Feld wird'weder
gewechselt oder mit ändern Früchten bebaut, noch gedüngt. Ein
Stück L an d , 50 Brazas lang, 30 breit, genügt für den Unterhalt einer F a milie.
Nur in der nassen Jahreszeit versagt zuweilen diese Hülfsquelle,
dann wird Gabi genossen, das auf trocknem und feuchtem Boden ziemlich
gleich gut zu wachsen scheint, aber nicht so lohnend ist wie Bataten. Die
jungen Schösslinge des Gabi werden in Entfernungen von einer Vara gepflanzt
und dürfen, wenn man sie ausgiebig nutzen will, nicht vor einem
Jahre ausgebeutet werden. Jede Familie mag wöchentlich ein oder zwei
Wildschweine erlegen: Hirsche sind selten, doch erhielt ich ein schönes
Geweih; ihr Fell wird nicht benutzt. Zur Jagd dienen Bogen mit Pfeilen
und Lanzen (s. Zeichnung) theils giftfrei theils vergiftet. Jeder Rancho hält
Hunde, die hauptsächlich von Bataten leben, auch Katzen um die Felder
gegen Ratten zu schützen. Einiges Geflügel ist ebenfalls vorhanden, aber
keine Kampfhähne, die in den Hütten der Indier fast nie fehlen. Hahnenkämpfe
sind erst durch die Spanier in die Philippinen eingeführt worden;
die Ysarogbewohner sind noch frei von dieser Leidenschaft.
Ihre geringen Bedürfnisse an Erzeugnissen einer fortgeschritteneren
Zivilisation erlangen sie durch den Verkauf der freiwilligen Produkte ihrer
W ä lde r, hauptsächlich Wachs und Harze: Pili*), Apnik, Dagiangan (eine
A r t Copal) und etwas Abacä. Wachs, das wegen der Kirchenfeierlichkeiten
sehr begehrt ist, wird mit J Dollar das Katti bezahlt; die Harze gelten
durchschnittlich y 2 Realen die Chinanta. Der Handel findet auf die Weise
*) Der wild wachsende Pili hat ungeniessbare Früchte Vergl. Anm. 48 S. 79.
statt, dass ein Indier , der mit den Ygorroten im Verkehr steht, mit diesen
einen Lieferungsvertrag schliesst; die Ygorroten sammeln die Produkte
und bringen sie an einen bestimmten Or t , wo die Indier sie aufnehmen,
nachdem sie den dafür bedungenen Preis niedergelegt haben.