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SESALHANF.
Surrogates bringt T h e Technologist Juli ,865 , einen davon wesentlich a b -
wachenden ausführlichen Aufsatz mit Abbildungen der U. S. Agricultural
T f a® ngton 1870. Bei der zunehmenden Wichtigkeit des Stoffes
und der Unbekanntschaft, die selbst in London über seine Herkunft herrscht,
urfte ein kurzer Auszug daraus willkommen sein. Der Bericht erwähnt die
v grössere Schönheit der Abacäfaser, aber nicht ihre grössere Festigkeit.[«*]
Der Sesalhanf, nach dem Ausfuhrhafen Sisal (im NW der Halbinsel) be
S l o n T e f s o
sondCTs T i / n e t Tn V Dingung dieser Fasern bedie
Pflanz i Yucatan Wlrd dle Faser j e n e q u em genannt, auch wohl
die Pflanze, aus der sie gewonnen wird. Von letzterer sind 7 Arten oder Abarten
a u T w Ifd vot Ä l F die M B S Im S
sie nimmt den ersten Rang dn " ^ a x c T Ä I S ? an£ustifolia’
diezweite im Range sie wird nur für feine Gewebe vWwendefU> s a T c f flpi’
Fasern f t die Ausfuh ^ i gSte ’ . t rgiebigSte ’ liefert fast ausschliesslich'die
Pfd., davon 1 Pfd.
p u C h u c umc i , ähnlich No. 3, aber gröber c° b a b c i die
Faser sehr gut, aber die Blätter klein, daher nicht ausgtebig 6 ° c i t amc i ’(snr
kitamki, ki am= Schwein) weder gut noch ausgiebig.g 70 c a t n o d e r t ium
wahrscheinlich Fourcroya cubensis, Blätter schmal, 4 bis d lang 3 ’
■ Sesalbau wird, erst in neuester Zeit schwunghaft betrieben die Ger
ü m tlf -1 h ^ aUn den Blättern und ihr Verspinnen zu Tauwerk’ geschieht
um Theil schon durch grosse Dampfmaschinen. Vorzugsweise aber wird das
die es h b T T ^ ayaindlanern ausgeübt, Abkömmlingen der Tolteken
soll jährlich 9 5% Nutzen abwerfen. Ein M e ca te= □ Va
ras enthalt 64 Pflanzen, giebt 64 Pfd. reine Faser, Werth 3 D0H. g f c n lh
Abzug der Kosten (r Doll. 7x 2 Doll. r3 C, Gewinn-, Die Ernten beginnen
4 bis 5 Jahre nach Anlage der Pflanzung und halten 30 bis 60 Jahre an
Da es in tropischen Ländern kaum eine Hütte ohne Bananen giebt so
sind schon Viele auf den Gedanken gekommen, dass es sehr vortheilhaft
sein wurde, die Fasern dieser Pflanzen zu verwerthen. die jetzt gänzlich verloren
gehn und für den blossen Arbeitslohn zu haben wären, denn die g e nüge
Muhe des Anbaus vergelten die Bananen schon auf’s reichlichste
durch ihren Fruchtertrag. [«6] Für die Philippinen würde diese Voraus-
145) Im Agricultural Reportfür 1869, S. 232 wird eine andre Faser sehr gepriesen die von
Ablrt demelt " ahe ^ iWandten Pflanze (®'romelia sylvestris) stammt, vielleicht nur. eine
Abart derselben, ihren einheimischen Namen jxtle soll sie wegen der Aehnlichkeit ihrer fla
*1? S X E Ä " ? f r ge1 hnten 0bsidianmesse™ der Azteken erhalten haben.
46) Die Bananen sind bekanntlich eine der allerwerthvollsten Pflanzen für den Men
sehen, sie liefern unreif Stärkemehl, reif eine angenehme nahrhafte Frucht, die selbst in Menge
FASER ESSBARER BAltANEN. 2 5 5
setzung unter den bestehenden Verhältnissen wohl nicht zutreffen, da es
nicht einmal lohnt den Bast der ächten Abacäpflanzen zu gewinnen, sobald
diese Früchte getragen haben. Die Faser der essbaren Arten wäre doch
wohl nur als Papierstoff zu gebrauchen, ihre Gewinnung würde mehr kosten
als die der ächten Bandala (s. S. 248) .
Im Sitzungsbericht der Society o f A r ts , London 11. Mai 1860 wird
eine von F . Burke in Montserrat erfundene Maschine zur Erzielung von
Bananen- und ändern endogenen Pflanzenfasern besprochen. Während
frühere Maschinen der Faser parallel wirkten, arbeitet jene queer gegen dieselben,
wodurch sie vorzüglich rein erhalten werden; man soll damit von
der Banane 7 bis 9 % Faserstoff gewinnen. Die Tropical Fibre Company
hatte solche Maschinen nach Demarara, auch nach Java und ändern Örten
gesandt in der Absicht, die Fasern der essbaren Bananen zu Gespinnst
und Papierstoff zu verwerthen. Auch lagen bereits Proben also gewonnener
Fasern aus Java vor, deren Werth für den Spinner auf 20 bis 25 £ geschätzt
würde. (?) Es scheinen aber diese vielversprechenden Versuche noch
nirgends zu nachdrücklichem Betriebe geführt zu haben, wenigstens wird in
den mir zu Händen gekommenen Konsularberichten nichts davon erwähnt.
Bei der Bandälagewinnung in deri Philippinen hat sich die Erfindung nicht
Eingang verschafft ; selbst noch in seinem neuesten Bericht (Aug. 1869)
klagt der englische Konsul, dass alle bisher von den Ingeniören ersonnenen
Maschinen sich als völlig unbrauchbar erwiesen.
Der Nutzung des Bastes essbarer Bananen steht aber in den Philippinen
auch noch der Umstand entgegen, dass diese Pflanzen dort, nicht wie
an manchen Orten in Amerika, in grossen Gärten, sondern vereinzelt um
genossen weder widerlich wird, noch nachtheilige Folgen hat. Einige der besten essbaren
Abarten tragen schon Früchte 5 oder 6 Monate nachdem sie 'gepflanzt worden und treiben
immer neue Schösse aus der Wurzel, so dass sie eine unausgesetzte Fruchtfolge geben und
die Mühe des Menschen fast auf das Umhauen der alten Pflanzen und das Pflücken der Früchte
beschränkt ist. Die breiten Blätter gewähren andem jungen Pflanzen den in tropischen Ländern
so nöthigen Schatten, werden vielfach in der Haushaltung verwendet und manche Hütte
hat es nur ihrem Bananengärtchen zu danken, wenn sie die Feuersbrunst übersteht, die gelegentlich
das Dorf in Asche legt.
Ich möchte hierauf einen Irrthum aufmerksam machen, der einige Verbreitung erlangt
hat. In Bischof Pallegoix’s trefflichem Werke Description du royaume Thai on Siam I. 144
heisst es: L ’arbre à vernis, qui est une espèce de bananier et que les Siamois appellent ra k ,
fournit ce beau vernis qu’on admire dans les petits meubles qu’on apporte de Chine. Als ich
in Bangkok den fast neunzigjährigen liebenswürdigen Greis über diese auffallende Angabe zur
Rede stellte, meinte er kopfschüttelnd, das könne er nicht geschrieben haben ; — ich zeigte
ihm die Stelle. — »Ma foi j’ ai dit une bêtise; — j ’ en ai dit bien d’autres«, flüsterte er mir
in’s Ohr, indem er die Hand vorhielt, als fürchtete er behorcht zu werden.