
A u f ausgehungerten Frohnkleppern, unter anhaltendem Regen, durch
tiefaufgeweichten Thonboden watend, wurde Caláuan erreicht; die Weiterreise
nach Manila musste, da in B a y kein Boot zu haben, auf den folgenden
T a g verschoben werden. Am nächsten Morgen waren keine Pferde zu bekommen,
erst Nachmittags erhielt ich einen Karren und zwei Büffel zur Fahrt
nach Sa. Cruz, von wo Abends das Marktschiff nach Manila abgehn sollte.
Ein Büffel war vorgespannt, der andre zur Ablösung hinten angebunden.
D a Büffel No. i nicht zieht, No 2 auf ebener Strasse als Hemmschuh wirkt,
so werden sie gewechselt. Kaum spürt No. 2 die Last hinter sich, als er
sich niederlegt. Durch Schläge zum Aufstehn bewogen, geht er bedächtig,
aber unaufhaltsam in eine nahe Pfütze, und legt sich darin nieder. Nur
mit grösser Mühe gelingt es den Karren los zu machen und rückwärts wieder
auf die Strasse zu schieben, während die beiden Thiere ein Schlammbad
nehmen. Das Gepäck wird von Neuem aufgeladen, die Büffel wieder
in die ursprünglichen Stellen eingesetzt, der Treiber legt sich mit dem Gewicht
seines Körpers in das Nasenseil des vorgespannten Thieres und zieht.
Der Büffel folgt langsam sammt dem Karren und dem Reservisten. In Pila
erhielt ich ein besseres Gespann, mit dem ich spät Abends bei strömendem
Regen eine Häusergruppe Sa. Cruz gegenüber erreichte. Das Marktschiff
war abgegangen, alle Bemühungen ein Boot zur Ueberfahrt nach dem D orf
zu prlangen, führten nur zu unverschämten Prellversuchen; so ging ich denn
in das geräumigste der Häuser, das ich von einer W ittwe und ihrer Tochter
bewohnt fand. Nach einigem Zaudern wurde mein Gesuch um Nachtquartier
gewährt, ich liess Oel zur Beleuchtung und Nahrungsmittel holen, die
Frailen brachten einige Verwandte mit, die bei Zubereitung der Speisen
halfen, und als Beschützer im Hause blieben. Am nächsten Morgen ging
ich zwischen muntern Gruppen von Badenden durch den Fluss nach Sa.
Cruz und erhielt dort ein Boot um über den See nach Pasig, von da nach
Manila zu fahren. Gegenwind zwang uns aber auf der Spitze von Jala-
jala zu landen, und die vor Tagesanbruch eintretende Windstille abzu-
warten. Zwischen der äussersten Südspitze und dem Wohnhause sieht
man an mehreren Stellen, 15 Fuss hoch über dem Wasserspiegel, Bänke
mariner Muscheln, (hauptsächlich Tapes virgineus Lin. Phil, und Cerithium
moniliferumKien.) dieselben, die noch heut an der Meeresküste sehr häufig
s in d ; ein Zeichen dass auch an dieser Stelle Hebungen des Bodens stattgefunden
haben.
ACHTES KAPITEL
SEEREISE NACH ALBAY. — MARIVELES. — SCHIFFFAHRT ZWISCHEN DEN
INSELN. — SAN BERNARDINO STRASSE. — VULKAN BULUSAN. —
LEGASPI. — SORSOGON.
Gegen Ende August fuhr ich von Manila nach A lb a y in einem Schoner,
der Abacä gebracht hatte ünd in Ballast zurückkehrte. Wir liefen bei
gutem Wetter aus, aber am folgenden T a g e mehrten sich die Anzeichen eines
herannahenden Sturmes in sehr bedenklicher
Weise, der K apitän beschloss umzukehren
und in dem kleinen sicheren
Hafen von Mariveles, einer Lü cke im
Südrand der Halbinsel Bataän, welche die
B ay von Manila westlich begrenzt, Schutz
zu suchen. Wir erreichten ihn Nachts
zwei Uhr, nachdem wir vierzehn Stunden
vor der Einfahrt gekreuzt hatten. Hier
mussten wir zwei Wochen vor Anker
liegen, während es fast ununterbrochen
regnete und draussen stürmte.
Ausflüge auf das Land mussten sich
daher auf die unmittelbare Umgegend
beschränken. Leider erfuhr ich erst in
den letzten T a g e n , dass in den Bergen
eine Niederlassung von Negrito’s bestehe,
Negrito von Mariveles
der Hintcrkopf ist geschoren. - Kmeband von d k m A b f a h r t g d a n g e s
wildschweinsborsten. 0 0
mir, einen Mann und eine Frau zu sehen
und zu zeichnen. Die Bevölkerung von Mariveles hat keinen guten Ruf.
Das Oertchen wird fast nur von Schiffern besucht, die dort bei schlechtem
Wetter einlaufen; die müssigen Mannschaften bringen dann die Zeit am
Lande mit Trinken und Spielen zu. Auffallend war die Schönheit und
weisse Farbe vieler jungen Mädchen, offenbar Mischlingen; wenn sie auch