5 4 SÉE VON BAY.
Seiten ist sie von Wasser umgeben. Den flachen Seerand ausgenommen
ist das ganze Gebiet hügelig mit Gras und Baumgruppen bewachsen, ein
trefflicher Weideplatz für die ansehnlichen Heerden (iooo Büffel, 1500 bis
2000 Rinder, 606 bis 700 Pferde fast im Zustande der Wildheit). Beim
Herabsteigen von einem Berge umzingelten uns sechs Bewaffnete, die uns
für Viehdiebe gehalten und zu ihrem Verdruss auf die [gehoffte Prämie
verzichten mussten.
Jalajala gegenüber, am Südrande des Sees von Bay liegt das Dörfchen
L o s Baños, nach einer heissen Quelle am Fuss des Vulkans Maquiling benannt.
Schon vor Ankunft der Spanier diente sie den Eingeborenen zü
Heilzwecken, [34] jetzt wird sie nur noch wenig benutzt. Das Ufer des
See’s ist dort und fast ringsum so seicht, dass man selbst vom flachen Kahne
aus nicht trocknen Fusses landen kann, eine Schicht von Sumpfmuscheln
(Paludina) bedeckt den Boden.
NW. von L o s Baños liegt ein kleiner dicht bewaldeter Kratersee,
D a g á t a n genannt (laguna encantada der Turisten), zum Unterschied von
D a g á t (Meer) Wie die Tagalen den grossen See von B ay nennen. Von den
K ro k od ilen , die in jenem hausen sollen, zeigte sich keines, aber Schaafen
von Wasservögeln flogen auf, als ihre Einsamkeit gestört wurde.
V on L o s Baños wollte ich Lupang puti (weisse Erde) besuchen, wo,
nach den erhaltenen Proben zu urtheilen, feine weisse Kieselerde (bianchetto)
gewonnen wird, die geschlämmt in Manila zum Anstrich dient. Ich erreichte
den Ort nicht, da sich mein mit Mühe erlangter Führer nach einer
halben Stunde todtmüde stellte. Die eingezogenen Erkundigungen deuten
34) . . » ils se baignent àüssi dans leurs maladies et ont des sources d’eau chaude pour
cet effet, particulièrement au bord de l’Estang du Roÿ (Lagunà del Rey statt de Bay offeiibar
in Folge eines Lesefehlers) qui est dans l’Ile de Manille.« Thévenot, Religieux.
auf eine Solfatara, und scheinen sich deren mehrere am Fuss des Maqui
line zu befinden^ [85j T . ,
A u f der Rückfahrt wurde die Insel Talim besucht, die, eine Lichtung
mit wenigen ärmlichen Hütten ausgenommen, unbewohnt und dich mi
Wald und Gestrüpp bewachsen ist. In der Mitte erhebt sich der Soson
dalaga (Mädchenbusen), ein Doleritberg mit schön geformter Kuppe Am
Strande fand ich auf dem nackten Felsen vier Eier mit völlig ausgebildete
Krokodilen, die bei dem Oeffnen der Schalen ausschlupften
Obwohl der SW . Monsun in Jalajala gewöhnlich spater zur G g
kommt als in Manila, so regnete es schon so sehr, dassflch mich « f e g «
nach dem südlich vom See gelegenen Orte Calauan zu gehn er
queer davor liegenden Maquiling geschützt den Einfluss des Regenmonsuns
erst später empfindet. In Calauan traf ich Herrn v. la Gironmere, den durch
seine haarsträubend erzählten Abenteuer wohlbekannten »Gentilhomme
breton«, seit kurzem .aus Europa zurückgekehrt um e i n e grosse Zucker
fabrik zu gründen ; sein Unternehmen misslang indessen. Das Haus de
seitdem verstorbenen rüstigen alten Herrn, der aus Liebhaberei Tracht un
Bedürfnisslosigkeit der Indier angenommen, hess sowohl Remlichkeit als
Ordnung vermissen, obgleich es ausser ihm zwei an dem Geschäft bethei
ligte F reund e, einen Schotten und einen jungen Franzosen beherbergte,
die in der verfeinerten Pariser Gesellschaft gelebt hatten.
A u f der Besitzung liegen mehrere Maare und einige Kratere ohne Wa sseransammlungen.
SW ., nicht fern vom Wohnhause, links von der Strasse
die nach S. Pablo führt, befindet sich die L l a n u r a d e Im u c , ein von
mehrere hundert Fuss hohen Wällen doleritischer Rapilli gebildetes Kesselthal
A u f grossen Basaltblöcken kann man den Rand erklimmen, alles
übrige ist dicht bewachsen. Den Boden des Kessels nimmt eine verwilderte,
vom früheren Besitzer angelegte Kaffeepflanzung ein. Eine ge
nauere Uebersicht war wegen des Dickichts nicht zu gewinnen.
Nördlich davon liegt ein andrer Krater mit niedrigen Wanden Der
Boden ist versumpft mit Rohr und grobem Gras bewachsen, aber selbst in
J »Vom Maquiling bis zu der Stelle Bacon genannt, die im Osten von Los Banos liegt,
kann man kaum 30 Schritte gehn, ohne auf sehr verschiedenartige Wasserbuche zu stossen .
sehr heisse, lauwarme, natürliche und sehr kalte. In einer in unserm A r c h '
Schreibung dieser Ortschaft, vom Jahre 1739 heisst es: dass SSO. </„ S; von) D° rf em tlug
Natognos liegt, auf dessen Platte eine Stelle von 400 DFuss in fortwä ren er ewegung 1
d„ Dempfe.. A r den Dämpfen d.tehdnnyene Kerpe, ,.t .me
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sie die Kälte fühlt, in kleinen Stücken herabfallt.« (Estado geogr. i