
nicht die Hand vor Augen sehn konnte . . . grosse Bestürzung, Alles läuft in die
Kirchen, betet und beichtet, zündet Kerzen an.
Diese Finsterniss, während welcher im ganzen Gesichtskreis kein Licht
wahrzunehmen, dauerte bis 2 Uhr Morgens, a ls sich e twas Mon d s c h e i n
b l i c k e n l iess[se commenzo a descubrir alguna claridad de la luna — ce ne
fut qu alors qu on commença à découvrir la Laguna] zur grossen Freude der Spanier
und Indier die befurchtet hatten, unter der Menge von Asche begraben zu
werden, we l c h e sei t 2 U-hr [que desde las dos — qui dès le deux] begonnen
hatte auf sie herabzufallen. Dieselbe Nacht brachte zur selben Stunde auch
das Geschwader in Verwirrung, welches der Küste von Mindanao folgend, sich
bereits unfern Cap San Agustin befand, in der Nähe einer Insel Sanguil genannt
(Pater Nieremberger schreibt Sanguiz) wo d e r Vulkan [el.volcan — un volcan]
ausgebrochen war. Für sie wurde es früher Nacht als in Zamboänga, denn um
10 Uhr Vormittags befanden sie sich in so dichter Dunkelheit und schrecklicher
Finsterniss, dass sie den Tag des jüngsten Gerichts gekommen glaubten. Es begann
so viele Steine, Erde und Asche zu regnen, dass sich die Schiffe in Gefahr
sahen und genöthigt waren Licht anzuzünden, und sich schnell der schweren
Last von Erde und Asche zu entlçdigen ; und die Galera nahm ihr Zelt ab und
zündete Laternen an, als ob es Nacht wäre. Man beobachtete geraume Zeit vop
den Schiffen aus, wie aus besagter Insel Sangüil schnell nach einander feurige
Federbüsche und Säulen hervorbrachen die sich gen Himmel erhoben und im
Herabfallen die benachbarten Wälder in Brand steckten. Die Finsterniss verbreitete
sich über den grössten Theil besagter Insel Mindanao, welche sehr gross
ist, die Asche flog bis nach Zebu, Panay und ändern umliegenden Inseln, und
besonders nach der von Jolo, die wohl mehr als vierzig Léguas von Sanguil, wo
der Vulkan ausgebrochen, entfernt sein mag; u n d o b g l e i c h man zur Z e i t
wegen d e r F i n s t e r n i s s und des Auf r u h r s dès W e t te r s , in Jolo
ni cht w a h r n ah m , wo das was vom Himme l h e r a b s t ü r z t e , herkam,
so b eme r k t e man, als es hel l wur d e , d a s s um d i e s e l b e Zei t wo
in M i n d a n a o und S angui l der e r s t e Vulkan a u s g e b r o c h e n [y aun—
que entonces por la escuridad y revolucion del tiempo, no repararon en Jolo de
donde les venia lo, que el cielo arrojava, después de sereno advertieron que al mis-
mo tiempo que en Mindanao y Sangüil avia rebentado el primer volcan — quoique
1 obscurité eut empêché les navires d’observer ce qui se passait alors â l’île d’ Jolo
(die Schiffe waren ja über roo Léguas von Jolo entfernt!) aü dessus de laquelle
le ciel paraissait tout rouge, ils ont appris depuis, que dans le même moment,
où le premier volcan faisait éruption à Sanguiz et lançait ses cendres jusqu’ ä
Mindanaoj sich auch dort die Elemente empört, und noch ein zweiter Vulkan
aufgethan hatte, auf einer kleinen Insel, welche der Barre des Hauptflusses von
Jolo, wo sich unser Presidio befindet, gegenüber liegt. Dort öffnete sich (wie
später festgestellt) die Erde unter grossen Erschütterungen und spie feur ige
Fl a m m e n aus und d a zw is che n Bäume und grosse Steine [Llamas de fuego
y entre eilas — des flammes de feu, qui entraînèrent avec elles des arbresJJj So
gross war der Aufruhr der Elemente, dass er, durch die Eingeweide der Erde
bis in die des Meeres dringend, durch eben den Mund, der sich auf dem Lande
aufgethan, eine Menge grösser Muscheln und verschiedene andre Dinge ausspie,
die das Meer auf seinem Boden erzeugt. Heute steht die Mündung dieses Vulkans
offen; sie ist sehr weit, und hat die ganze Umgebung jener Insel verbrannt.
Aber was am meisten Bewunderung erregt, ist, dass in der Provinz Ilocos,
auf der Insel Manila, die wenigstens 150 Léguas in gerader Linie von der Stelle
entfernt ist, an demselben Tage und zur selben Stunde, wo die erwähnten beiden
Feuervulkane ausbrachen, in einigen Ortschaften der Igoloten, welche letztere
noch ungläubig sind, ein anderer Sturm stattfand und der dritte Vulkan ausbmch
welcher von Wasser war und so furchtbar, wie man aus einem Kapitel des Brie
fes von Fray Gonzalo de Palma, General Procurators der Augustiner, ersehn
wird welches im Wesentlichen lautet: Bei den Igoloten, die in Bezug auf die
Ilocos fünf Tagereisen weiter östlich landeinwärts wohnen, erlitt die Erde am
4 Tanuar ein so furchtbares und erschreckliches Erdbeben wie der vorausgegangene
wüthende Orkan es angekündigt. Die Erde verschlang 3 Berge von denen
einer an dessen Abhang drei Ortschaften lagen, unzugänglich war. Diese
ganze aus’ihren Grundfesten gerissene Masse flog m die Luft zugleich mit vielem
Wasser so dass die Lücke einen weiten See bildete ohne irgend ein Zeichen
zurückzulassen, weder der Ortschaften noch der hohen Berge die dOTt gestände
hatten. Wind und Wasser zersprengten die EmgeweMe der Erde mit so auss
ordentlicher Wuth. dass Bäume und Berge (montes) m Bruchstucken zwolf P ke
hoch geschleudert wurden und bei dem Anemanderstossen in der Luft und im
Herabfallen ein so furchtbares Geräusch machten, dass es viele Stundenweit
g e h 0 N r c h l a en g e n r e l i g i ö s - a b e r g l ä u b i s c h e n E r ö r t e r u n g e n h e i s s t e s ' ^ t e r :
Das letzte ausserordentlichste und allgemeinste Wunder dieses 4- Januar
tages ist das in diesem Briefe hervorgehobene Getöse, welches ^ c h e n g und
10 Uhr in der Luft entstand und nicht nur m Manila und den wohl 130 Leguas
entfernten Provinzen Ilocos und Cagayan, sondern auch m sammtlichen philip
pinischen Inseln und den Molukken gehört wurde. Und es drang bis in das
Festland von Asien, in die Reiche von Cochinchma, Champa, Cambodia, wie
durch verschiedene Geistliche und andre glaubwürdige Personen, die aus diesen
Reichen nach Manila gekommen, kund wurde. Eine Entfernung die woh
einen Kreis von mehr als 300 Leguas Durchmesser und 900 Leguas Umfang
bildet, und in dieser ganzen Entfernung hörte man das Geräusch gleichmassi^
an demselben Punkte und demselben Orte. Alle yermutheten, dass es starkes Ar
tillerie- und Gewehrfeuer sei, und glaubwürdige Leute fugen hinzu, d as s sie
e i n e n S chal l wie von Tr omme l n u n t e r s c h i e d e n [discermeron somdo
como de caxas de guerra — distingaient le son comme celui de boites d artificej
und alle hörten es solcher Art, und in solcher Entfernung, dass sie meinten es
sei 2 oder 3 Leguas von der Stelle wo sie sich befanden. In Manila wähnten sie,
os sei im Hafen von Cavite, und in Cavite, dass es m Manila sei, . . . und es
wurden Depeschen von einem Ort zum ändern gesandt . Und so geschah es
in allen Inseln, Städten und Ortschaften innerhalb des Umkreises von 900> Le^
guas eine wunderbare Sache, die, wie es scheint die Grenzen der Natur über
schreitet und den Grundsätzen der Philosophie widerstrebt. . .
Es folgen wieder abergläubische Betrachtungen, darunter eine ^ chronologischem
Interesse: Da nämlich Malacca, das am 13. Januar von den Holländern
erobert wurde, am 4. schon hart bedrängt war, so meinten viele als sie spater die
Kunde erhielten, der Himmel habe durch die Vulkane Larm schiagen lassen mi
die Spanier auf den grossen Schaden aufmerksam zu machen den der Verlus
dieser vornehmen Stadt allen jenen Archipelen, Küsten und davorliegenden Inse»
bringen würde. Auch wird angeführt dass der 5. Januar m Macao dem 4- m
Manila entspricht, weil die Portugiesen von W. nach 0 ., die Spanmr von O nach
W. nach ihren indischen Kolonien gehn. Die Missionare von Cochinchma gaben
nämlich den 5. Januar als Datum der Ausbrüche.