
Ostreadenticulata Born; O. Comucopiae Chemn.; O. rosacea Desh. Am Strand
westlich von Basey steht ein lockeres Aggregat von Muscheltrümmem mit einzelnen
gerundeten, kleinen Geschieben an.
III. L e y t e.
Von der Ostküste der Nordspitze der Insel liegen aus der Gegend von Da-
gami und Tanauan Gesteine vor. Am Joch des Berges Dagami steht frischer
Amphibolandesit an. Die fast compakte, feinkörnige, graulichweisse Grundmasse,
welche sich durch Verwitterung bräunlichgrau färbt, enthält zahlreiche, grosse
braune Homblendesäulen, kleinere trikline glasige Feldspathe, etwas Magneteisen
; die in dünnen Splittern grünlich durchscheinende Hornblende schliesst
oft Feldspath ein. Das Gestein gleicht dem vom Ysarog vollständig. Daran schliesst
sich nördlich ein Rapilliberg und weiter unten vulkanischer Sand. Am Ostfuss
des Dagami liegt eine Solfatara, aus welcher ein Bach mit 50° R. hervortritt.
Den Rand des Baches umsäumen röthliche Kieselsinterkrusten, deren Oberfläche
ästige Fortsätze trägt: ähnliche, mit braunem basisch schwefelsaurem Eisenoxyd
überzogene Absätze finden sich am Rande des Kieselsprudels Nol. In den einerseits
bis zu Bianchetto, andererseits zu Thon zersetzten Gesteinen der Solfatara
fehlt es nicht an Ueberzügen von basisch schwefelsaurem Eisen und an
Ablagerungen von Schwefelkrystallen. Die weniger zersetzten Gesteine zeigen
noch Ueberzüge von Gyps. Neben den fast intakten Hornblenden zeigt sich die
Grundmasse viel stärker angegriffen als Magneteisen und Feldspath.
Die Solfatara am Berg Danaan zeigt dieselben Erscheinungen : einen Kieselsprudel,
Schwefelabsätze und Alaunbildung in den gebleichten und zersetzten
Amphibolandesiten. Am Meer bei Tanauan südlich vom Pueblo stehen jenseits des
Aestuars graugrüne quarzige Chloritschiefer an, in welchen Epidotadern auftreten.
Ueber alte und neue Schädel von den Philippinen
von Rud. Virchow.
(Hierzu Taf. I—III.)
He r r j a g o r hatte die grosse Güte, mir d i e v o n i h m auf den Philippinen
gesammelten und von dort mitgebrachten Schädel zur Bearbeitung zu uberlassen
Ich legte die erste Reihe derselben in der Sitzung der Berliner anthropologischen
Gesellschaft am 15. Januar 1870 vor und bemerkte darüber Folgendes:
» Als Herr J a g o r mir die Mittheilung machte, dass er eine grössere Anzah
von Schädeln von den Philippinen mitgebracht habe, welche er meiner Unter
suchung unterbreiten wolle, machte ich fiiich alsbald daran, um wenigstens Emi
«res über ihre anatomische Beschaffenheit seinem Vortrage hinzufugen zu können.
Der erste Blick zeigte, dass eine der seltensten künstlichen Verunstaltungen des
Schädels, welche überhaupt bekannt ist, in ausgezeichneten Exemplaren hier vor
liegt, und dass diese Schädel ein ganz besonderes Interesse in Anspruch nehmen
Ein Theil von ihnen hat wesentlich dieselbe Form, welche sich im nordwestlichen
Nordamerika findet, und unter dem Namen des Flachkopfes (Flathead; bekann
ist. Namentlich einer der von Herrn J ag o r mitgebrachten Schädel aus der
Höhle von Lanang ist ein Flachkopf von musterhafter Ausbildung; er ist von
oben und vorn her flachgedrückt, wie ein Kuchen, und von den weit nach hinten
geschobenen Seitenbeinhöckern (Tubera parietalia) läuft das fast ganz abgeplattete
Hinterhaupt in einer Ebene schräg nach unten gegen das grosse Hmterhauptslocn
(Taf. I. fig. 3— 4), Einige der anderen Schädel verhalten sich ähnlich, wenn
g l e i c h i h r e V e r u n s t a l t u n g k e i n e n s o h o h e n Grad erreicht hat. .
Dass auf den Inseln Asiens ähnliche Gebräuche geherrscht haben wie in
Amerika, ist allerdings, wie sich bei genauerer Nachforschung gezeigt hat, von
einzelnen Schriftstellern berichtet, indess ist die Thatsache doch so verborgen
geblieben, namentlich ist sie so wenig durch authentische Funde belegt worden,
dass davon auch in den Werken der Specialschriftsteller kaum die Rede ist. INur
T h é v e no t, dessen Werk*) am Ende des 16. Jahrhunderts erschienen ist, lasst
einen Geistlichen in einer Beschreibung der Philippinen berichten, dass die Ein
gebornen auf einigen dieser Inseln die Gewohnheit hätten, den Kopf ihrer neu
gebornen Kinder zwischen'zwei Bretter zu legen und so zusammenzupressen,
dass er nicht mehr rund bliebe, sondern sich in die Länge ausdehne. Er lüg
hinzu, dass sie auch die Stirn abplatteten, indem sie glaubten, dass diese horm
ein besonderer Zug von Schönheit,sei. Eine genauere Betrachtung der vorliegenden
Schädel ergiebt in der That deutlich die doppelte Compression, welche
einerseits schräg von hinten und unten her, andererseits von vom und oben her
*) M. T h é v e n o t , Relations de divers voyages curieux. Paris 1591. (Wie spater an-
gçführt wirçi, war die Jahreszahl irrig.)