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 Ankergrund,  doch  nur  geringen  Schutz,  so  dass  diese  bei  schlechtem  
 Wetter  nach  Porto  Galèra  auf  der  gegenüber  liegenden  Insel  Mindóro  
 flüchten.  Taal,  der Haupthafen  der Provinz  ist  mit  dem  grossen  Binnensee  
 von  Taal  oder  Bombón  durch  einen  nur  i y 2 Leguas  langen  Fluss  verbunden, 
   der  früher  sch iffb a r ,  jetzt  so  verschlämmt  ist,  dass  nur  bei  Fluth  
 kleine Schiffe  in den See  gelangen  können.  Durch Ausbaggern  des  Flüsschens  
 Hesse  er sich  in  einen  grossen Binnenhafen verwandeln.  Die  Provinz  
 Batängas  liefert  das  beste  Vieh  nach Manila,  und  fuhrt  Zucker  und  Kaffee  
 (1865  16,000  Picul)  aus. 
 A u f  Luzon  steigen  Reihen  von  Bergen  auf,  deren  schöne Umrisse  vulkanischen  
 Ursprung vermuthen lassen.  Die südlichen Inseln scheinen meist  
 aus geschichtetem  Gebirge  zu  bestehn.  Sie  endigen  gewöhnlich  in  schroffen, 
   bis  an  den  Rand  bewaldeten  Klippen.  Der weithin  sichtbare,  von  allen  
 Seiten  gleiche,  drehrunde  Mäyon  oder  A lb ä y   bildet  den  Hauptpunkt  
 der  Landschaft.  Abends  erscheint  uns auf der  südöstlichen  Spitze  Luzon’s  
 der  Bulusän,  und  alsbald  wenden wir nördlich  in  die  enge  San  Bernardino  
 Strasse,  die  Luzon  von  Samar  trennt. 
 D er Vulkan Bulusän,  »der lange erloschen  schien,  1852 aber wieder  zu  
 ■dampfen  begann«*),  wiederholt  in  überraschender  Weise  die  Formen  des  
 Vesuv.  Wie  dieser  zeigt  er  zwei  Spitzen,  im Westen  eine  glockenförmige  
 Kuppe,  den Eruptionskegel ;  im Osten,  als Rest  eines grossen Ringgebirges  
 einen  hohen  Bergzacken,  der  dem  Monte  Somma ;  entspricht  deutlich  erkennt  
 man  daran  die  dem  äussern  Abhange  parallele  Schichtung.  Wie  
 beim  Vesuv  steht  der  Eruptionskegel  im  Mittelpunkte  des  alten  Kraterwalles  
 ;  der  Zwischenraum,  der  ihn  von  der  gegenüberliegenden  Bergwand  
 trennt,  der  alte Kraterboden  ist beträchtlich grösser und viel  unebener  
 als  das  Atrio  del  Cavallo  am  Vesuv. 
 Die  Strömung  ist  in  der  San  Bernardino  Strasse  so  s ta rk ,  dass wir  
 zweimal  ankern  mussten,  um  nicht  zurückzutreiben.  Wir  hatten  fortwährend  
 vor  uns  den  schönen  Vulkan,  mit  dem  Dörfchen  Bulusän,  das  auf  
 seiner  Ostseite  in  einem  Kokoshain hart  am  Strande  liegt.  Mit  schwachen  
 unstäten  Winden  mühsam  gegen  die  Strömung  kämpfend,  gelangten  wir  
 erst  am  folgenden  Abend  nach  Legaspi,  dem Hafen  von  Alb ay . 
 Der  Sdiiffskapitän  war  ein  Spanier,  und  hatte sich  bemüht  die  Reise  
 so  schnell  als  möglich  zu  machen.  A u f   der  Rückkehr  von  L e y te   fuhr  ich  
 mit  einem  eingeborenen  Kapitän.  Da  diese  Fahrt manche  Eigenthümlich- 
 *)  Estado  geogr.  S.  314.