sich einfach kreuzenden Rippen getrennt wird, und deren Schlusssteine Figuren und Wappen aufweisen.
Auf jeder Seite sind zwei Seitenkapellen mit Tonnenspitzgewölben und rohen Blätterknäufen
; links befindet sich eine Tribüne mit Dockengeländern. Kleine Bilder und Kleider sind als
Exvotos an den Seitenwänden angebracht. Die Statue der Mare de Deu mit dem Jesuskinde auf
^ A r m e , welche auf dem Hochaltar steht, ist aus Marmor. Beachtenswerth ist ein marmornes
Weihwasserbecken, welches am Eingänge angebracht ist. Von dem First des Kirchendaches, um
welchen man herum gehen kann, hat man eine weite Aussicht auf den Puig de Randa und die
Sierra mit den drei emporragenden Anhöhen des Puig Mayor de Soller de Lluch und des Puig
i, und gegen Felanitx zu sieht man die kleinen Hügel Sa Peña und Son Nebot. Die Glocke
Im Hofe des Montesion de Porreras.
stammt aus dem Jahre 1686. Die äussere Seite des Gebäudes mit seinen viereckigen Fenstern ist
sehr schlicht. Wasserspeier gehen von einer kleinen Azotea oberhalb der Eingangshalle aus.
Diese nüchterne, einförmige Aussenseite des Collegiums sieht auf den kahlen Kalksteinhügel von
Montesion hinaus, der nur mit Asphodelen bedeckt ist.
Porreras ist berühmt wegen seiner Höhle, welche bei Son Lluis an dem Wege von Porreras
nach Llummayor liegt. An der von Montuiri kommenden Strasse vorbeigehend, ersteigt man
langsam die Höhen des Riqudrs, die kahl und steinig, nur mit einigen Strandkiefern und Buschwerk
bewachsen sind. In der Thalsohle sieht man ein paar Häuser und vor sich den konischen, bewaldeten
Hügel Sa Bastida, an dessen Fuss der ansteigende Weg nach einem mit Oelbäumen und
Weinbergen bewachsenen Thale hinführt, wo sich der felsige Puig de Maymona, sowie der höhere
de Mina erheben. Man kommt am Possessionshause von Perola vorbei, im Grunde des Thaies liegen
Son Frigola mit einer Palme davor und einer Windmühle, ferner Perola V e y ; dann kommt Mina
mit dem gleichnamigen Puig, ein schlichtes, gelbliches Haus. Jetzt erscheint noch Son Frigoleta
vor unseren Blicken und weiterhin Son Lluis, bei dem eine Balsa steht. Das stattliche Haus hat
eine Rundbogenthür, oben einen Glockengiebel und zur Seite eine Kapelle; nahe dabei ist der
Sestador für die Schafe. Einige Schritte vom Hause entfernt, an dem gleichnamigen Berge ist der
schmale Eingang der Cova de Son Lluis. Ein tiefer Brunnen, zu dem man auf einer Treppe hinabgeht,
und eine kleine Thür bilden den Eingang. Hinter einem schmalen Loche fängt die grosse
Höhle an. Zwei inmitten derselben befindliche grosse Stalagmiten werden nach ihrer Gestalt der
Frare und die Monja (der Mönch und die Nonne) genannt. Weiterhin folgt eine grosse breite
Kammer, dann eine zweite, zu welcher man an einem Strick hinabgeht. Durch die niedrige Thür
gelangt man zum Cuarto des General mit sehr hübschen weissen Tropfsteinen, die wie phantastische
Verbrämungen von der Steinwölbung herabhängen. Dann folgt ein langer schmaler Estret, durch
den man nur schwierig sich hindurchzwängen kann, dann aber gelangt man in ein grosses Zimmer
mit lockeren, von der Felsenwölbung herabhängenden Stalaktiten. Weiter tritt man in eine grosse,
sich nach rechts hinziehende Höhle und erblickt viele klare, caramell- und blüthenartige Tropfsteine.
Die Gruppe des Sn Salvador und das Castell de Santuiri.
Man bemerkt auch in der Bildung begriffene Stalaktiten mit Stalagmiten, die sich vereinigen, von
herrlicher Caramellfarbe. Der stark nach abwärts gehende Kreis de Guapo hat eine ziemlich hohe,
aber von Stalaktiten arme Wölbung. In dem Loch der ersten Kammer gewinnt man eine an Kalkspat
reiche Erde, welche zur Bereitung von Stuck dient. Der Weg führt von Son Lluis an der
Besitzung von Perola Vey und der weissen Possession von Son Fullana mit zwei unbenutzten
Windmühlen vorüber in die lachende Ebene von Llummayor.
Durch die Calle de Salä, mit einer kleinen Erweiterung am Ende, wo ein steinernes Kreuz
auf Stufen steht, geht man von Porreras nach Felanitx hinaus. Der Weg kommt an mehreren, um
die Ortschaft herumliegenden Windmühlen, die bisweilen von Opuntiengärten umgeben sind, und
an Maulbeerbäumen vorbei und entfernt sich hierauf von der Ortschaft, während die stattliche
Kirche derselben noch lange Zeit sichtbar bleibt. Rechts liegt auf der Kuppe eines Hügels das
Possessionshaus von Porto, links sieht man vor dem Puig de Son Nebot S ’Alqueria Bianca mit
einem Rundbogenthor und dahinter Son Veny. Der Weg schlängelt sich durch einen Strandkieferwald,
und etwas bergauf wandert man zwischen schönen Mandelpflanzungen und üppigen Weinbergen
hin. An dem Wege und in den Feldern wachsen Johannisbrod-, Mastix- und wilde Oel-
bäume, herrlich nehmen sich namentlich bei Abendbeleuchtung die am Fusse des herrlich ge-
Balearen II. 23